
»In the Eye of the Storm«
Kunst als Identitätsstifter: ukrainische Kunstschaffende versuchten Anfang des 20. Jahrhunderts, einen Nationalstil für ihr junges Land zu finden. Die Royal Academy of Arts in London stellt ab dem 29. Juni mit In the Eye of the Storm. Modernism in Ukraine, 1900–1930s Kunstwerke aus der Zeit vor.

Im Jahr 1917 wurde erstmals ein ukrainischer Nationalstaat gegründet, dem eine jahrzehntelange schwierige Unabhängigkeitsbewegung vorausging. Friedliche Zeiten standen den Ukrainern nicht beovr: Nach den Verwicklungen im Ersten Weltkrieg folgten der Polnisch-Ukrainische Krieg und der Russische Bürgerkrieg. Erst in der 1922 gegründeten Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik fand eine staatliche unterstützte Ukrainisierung in dem landwirtschaftlich geprägten Land statt. Unabhängig von der Sowjetunion wurde die Ukraine 1991, die Suche nach einer nationalen Identität hält auch heute noch an. Anfang des 20. Jahrhunderts streben viele ukrainische Künstlerinnen und Künstler danach, diesen Nationalstil zu finden. Eine Ausstellung der Royal Academy of Arts in London bringt dieses faszinierendes Kapitel der Kunst, das im Westen kaum bekannt ist, den Menschen näher: In the Eye of the Storm. Modernism in Ukraine, 1900–1930s mit 65 Exponaten läuft vom 29. Juni bis zum 13. Oktober.
Die Ausstellung setzt sich mit Bildender Kunst, Literatur, Musik und der Theaterszene auseinander. Die meisten Kunstwerke sind Leihgaben des Nationalen Kunstmuseums der Ukraine und des Museum of Theatre, Music and Cinema Arts of Ukraine, beide in Kiew gelegen. Die Royal Academy stellt sowohl berühmte Künstlerinnen und Künstler wie Kazimir Malevich, Sonia Delaunay, Alexandra Exter und El Lissitzky als auch unbekanntere Positionen wie Oleksandr Bohomazov und Mykhailo Boichuk vor.
