Seit den 2000er Jahren erforscht und dokumentiert Zanele Muholi mithilfe von eindrücklichen, intimen Fotografien das Leben der Schwarzen LGBTQIA+-Community in Südafrika. Der Gropius Bau in Berlin widmet Muholi ab dem 26. November 2021 die erste umfassende Einzelausstellung in Deutschland. Sich selbst bezeichnet Zanele Muholi als visuelle*r Aktivist*in und behandelt Themen wie Sexualpolitik, rassistische Gewalt, gemeinschaftlichen Widerstand und Selbstbehauptung. In Südafrika ist Gewalt aufgrund von Homo- und Transfeindlichkeit noch immer weit verbreitet, weshalb es Muholi ein wichtiges Anliegen ist, LGBTQ+-Menschen mittels Fotografie und der daraus resultierenden Sichtbarkeit zu unterstützen und zu stärken. Neben der so entstehenden Selbstermächtigung fordern die Arbeiten Muholis zudem immer wieder den heteronormativen Blick heraus. Die Ausstellung mit dem Titel Zanele Muholi zeigt bis zum 13. März 2022 sowohl frühe und weniger bekannte Bildserien als auch aktuellere Arbeiten, darunter die Serien Faces and Phases sowie Brave Beauties. Beide bilden Schwarze, queere und trans Identitäten ab und mit ihnen Menschen, die allein durch das Ausleben ihres authentischen Selbst aufgrund von Repression und Diskriminierung ihr Leben riskieren.
Zanele Muholi wurde 1972 in Durban, Südafrika geboren und arbeitet mit Fotografie, Video und Installation. Muholi wurde mit der Serie Faces and Phases (2006-2016) bekannt, die hunderte von einfühlsamen Porträts Schwarzer lesbischer Frauen, trans und nicht geschlechtskonformer Personen beinhaltet und die landesübliche Rhetorik, Homosexualität wäre »unafrikanisch«, infrage stellt. Muholis Werke finden sich in den Sammlungen u. a. vom Art Institute of Chicago, vom Guggenheim (New York) sowie vom Museum of Modern Art (New York). Zanele Muholi bezeichnet sich als nicht-binär und verwendet die englischen Pronomen they bzw. them.