
»Eine neue Art zu malen«
Das Bündner Kunstmuseum Chur präsentiert Lise Gujer. Eine neue Art zu malen, eine Ausstellung über die erfolgreiche künstlerische Zusammenarbeit von Lise Gujer und Ernst Ludwig Kirchner. Die Exponate sind ab dem 24. August ausgestellt.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1922: Die aus Zürich stammende Lise Gujer (1893-1967) entdeckte in ihrem neu gemieteten Haus in Davos einen alten Webstuhl und begann autodidaktisch, erste Erfahrungen im Weben zu sammeln. Kurz darauf lernte sie im Davoser Freundeskreis Ernst Ludwig Kirchner kennen und fertigte Bildteppiche nach dessen expressionistischen Arbeiten. So entwickelte sich deren Zusammenarbeit: Kirchner lieferte die Vorlagen für Gujers Wandteppiche. Bis zu Kirchners Tod im Jahr 1938 arbeiteten sie 16 Jahre lang fast ununterbrochen erfolgreich zusammen. Anfang der 1950er-Jahre entstand ein erneutes Interesse an Gujers Webarbeiten, woraufhin die Künstlerin ihre Tätigkeit wieder aufnahm und neukreierte Teppiche mit Motiven Kirchners schuf. Das Bündner Kunstmuseum in Chur erzählt in Lise Gujer. Eine neue Art zu malen vom intensiven künstlerischen Austausch Gujers und Kirchners. Die vom Künstlerinnen- und Gestalterinnenduo Kueng Caputo inszenierte Schau läuft vom 24. August bis zum 17. November.
Nach Kirchners Tod gestaltete Lise Gujer in ihrem Haus im Sertigtal bei Davos eine »Gedenkstätte für Ernst Ludwig Kirchner« mit zahlreichen seiner Möbel und Kunstwerken. Die Webarbeiten von Gujer und einige Werke Kirchners aus ihrer Privatsammlung wurden 1968, ein Jahr nach ihrem Tod, versteigert und befinden sich heute in verschiedenen Privat- und Museumssammlungen. Die Zusammenarbeit von Gujer und Kirchner wurde zuvor etwa im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe (2001) und auch 2009 im Bündner Kunstmuseum Chur behandelt.

