Wien, Albertina Modern: »Yoshitomo Nara. All My Little Words«
Ein Wechselbad der Gefühle
Seine charakterstarken Figuren belädt der japanische Künstler Yoshitomo Nara mit dem gesamten Emotionsspektrum. Von grimmig bis nachdenklich blicken die Gesichter drein. Anhand seines zeichnerischen Œuvres vermittelt die Albertina Modern in Wien ab dem 10. Mai, wie sich die Gefühle im Laufe der Jahrzehnte abgewechselt haben.
Yoshitomo Nara, Miss Margaret, 2016, Acryl auf Leinwand
Die Mädchen mit dem grimmigen Blick: Yoshitomo Nara projiziert Gefühle von Verlassenheit, Verwundbarkeit, Unzufriedenheit, Zorn und Rebellion in die Gesichter seiner figürlichen Wiedererkennungszeichen. In ihr Antlitz blicken die Besuchenden der Albertina Modern in Wien ab dem 10. Mai. YoshitomoNara. All My Little Words nähert sich dem Lebenswerk des japanischen Künstlers von seinen Anfängen über seinen gängigen Duktus bis hin zum Spätwerk, das das Tōhoku-Erdbeben und der Tsunami im Osten Japans 2011 erheblich mitgeprägt haben. Fortan füllte er seine Abbildungen mit dem bis dato eher vernachlässigten Quantum Nachdenklichkeit auf.
Das Wiener Ausstellungshaus konzentriert sich bei der Soloschau hauptsächlich auf Naras zeichnerisches Œuvre aus insgesamt vier Jahrzehnten. Das Publikum begleitet den Künstler durch seinen Zeichenalltag – alles, was ihm in die Quere kam, fungierte als Unterlage: Briefumschläge, Ausstellungseinladungen oder Restaurantservietten. Seine Gedanken flogen förmlich aufs Medium und konservierten die gesamte »emotionale Bandbreite seiner scheinbar niedlichen Charaktere – vom Grübeln bis zur Rebellion«. Bis zum 1. November können Interessierte in Naras unbescholtene Welt eintauchen.
Neue Blumen für das Schloss: In der Ausstellung Flowerpower zeigen sechs Kunstschaffende, darunter Katharina Moser vom Künstlerprogramm des Art.Salon, zeitgenössische Kunstserien zum Thema Blumen. Die Vernissage findet am 26. April auf Schloss Tabor statt.
In einer generationenübergreifenden Doppelausstellung bringt die Hamburger Kunsthalle zwei unterschiedliche Positionen mit gemeinsamem Erbe in Dialog. Edi Hila | Thea Djordjaze eröffnet am 25. April.