Los Angeles County Museum of Art: »The World Made Wondrous«

Die Ursprünge des Museums

Eine Kunstausstellung mit besonderem Konzept: In The World Made Wondrous: The Dutch Collector’s Cabinet and the Politics of Possession ist im Los Angeles County Museum die fiktive Sammlung eines Niederländers zu sehen. Diese Nachahmung einer sogenannten Wunderkammer wartet ab dem 17. September mit zahlreichen Hintergrundinformationen auf.

17. September 2023
Ole Worm, Museum Wormianum, seu, Historia rerum rariorum : tam naturalium, quam artificialium, tam domesticarum, quam exoticarum, quae Hafniae Danorum in aedibus authoris servantur, 1655, Book with engraving
Book open (H x W): 14 1/2 x 20 inches (36.8 x 50.8 cm), Getty Research Institute, Los Angeles (87-B26388)
Ole Worm, Museum Wormianum, seu, Historia rerum rariorum : tam naturalium, quam artificialium, tam domesticarum, quam exoticarum, quae Hafniae Danorum in aedibus authoris servantur, 1655, Book with engraving

Im 16. und 17. Jahrhundert legten wohlhabende Europäer zunehmend Wunderkammern an, in denen sie etwa Kunstwerke, Steine, Pflanzen, Skelette, Literatur und Glasobjekte sammelten. Sie hatten zum Ziel, die Welt wissenschaftlich zu ordnen und sie in ihrer gesamten Vielfalt abzubilden. Besonders niederländische Sammler konnten hohe Anzahlen an Raritäten vorweisen, da die Niederlande vorherrschende Seemacht war und viele Kolonien hatte. Die Kuratorin Diva Zumaya entwickelte für das Los Angeles County Museum of Art die Ausstellung The World Made Wondrous: The Dutch Collector’s Cabinet and the Politics of Possession. Es handelt sich hierbei um eine nach Vorbildern echter Sammlungen entstandene fiktive Wunderkammer mit über 300 Objekten. Ein interaktiver Exhibition-Guide erleichtert den Zugang zur komplexen Ausstellung mit vielen Hintergrundinformationen; die Texte wurden von zeitgenössischen Kunstschaffenden, Geschichtsforschenden und indigenen Aktivistinnen und Aktivisten eingesprochen. Besuchende können die Schau vom 17. September 2023 bis zum 3. März 2024 erleben.

Zumaya will die Zusammenhänge von Kapitalismus und Kolonialismus, die sich auch in den Wunderkammern widerspiegeln, näher beleuchten und die bisherige Geschichtsschreibung detaillierter aufarbeiten. Wichtig ist ihr dieser Aspekt, da aus den Wunderkammern ab dem 18. Jahrhundert die ersten öffentlichen Museen entstanden, so wie auch das Los Angeles County Museum of Art. Neben der besonderen Herangehensweise wartet die Ausstellung auch mit erstmals ausgestellten Kunstwerken und Objekten auf. Dazu zählen eine Miniaturmalerei von Francesco da Castella (circa 1540-1621), ein großer belgischer Teppich aus dem 16. Jahrhundert und zwei chinesische Tassen aus dem Horn eines Rhinozerosses.Art.Salon

Dirck de Bray, Flowers in a Glass Vase, 1671
Los Angeles County Museum of Art, Gift of Mr. and Mrs. Edward William Carter, photo © Museum Associates/LACMA
Dirck de Bray, Flowers in a Glass Vase, 1671

Dive deeper into the art world

Berlin: Retrospektive von Nan Goldin in der Neuen Nationalgalerie

Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt die Neue Nationalgalerie Nan Goldins Werk aus den letzten 45 Jahren. Die Fotografin eroberte mit ihrer Schnappschuss-Ästhetik die Kunstwelt und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Nan Goldin: This Will Not End Well ist ab dem 23. November in Berlin zu sehen.

22. November 2024
London, Tate Britain

Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.

21. November 2024