Baden-Baden, Museum Frieder Burda zeigt autodidaktische Kunst
Die Maler des Heiligen Herzens
André Bauchant, Camille Bombois, Séraphine Louis, Henri Rousseau und Louis Vivin: sie alle haben wahrscheinlich nie geglaubt, einmal mit ihrer Kunst berühmt zu werden. Schließlich waren sie eigentlich Zöllner, Gärtner, Jahrmarktringer oder Haushälterin. Ihre autodidaktische Malerei überzeugte aber vor allem einen Mann: Wilhelm Uhde. Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden erzählt ihre Geschichte ab dem 16. Juli.
16. July 2022
Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler; Foto: bpk/Roman März
Henri Roussea, Le Lion, ayant faim, se jette sur l´antilope, 1898/1905
Séraphine Louis (1864–1942), Henri Rousseau (1844–1910), Camille Bombois (1883–1970), André Bauchant (1873–1958), Louis Vivin (1861–1939) – sie gehören zum Kreis der Maler des Heiligen Herzens. Autodidakten ohne akademische Ausbildung, für deren Talent der deutsche Kunsthistoriker und -händler, Autor und Galerist Wilhelm Uhde (1874–1947) ein Gespür hatte. Er begeisterte sich für die Blumen, Früchte, Tiere und Landschaften, die die gelernten Zöllner, Gärtner oder Jahrmarktringer und seine Haushälterin zu Papier brachten. Sie zeugten von »einer unmittelbaren Naturverbundenheit, einem gefühlvollen Zugang zu den Dingen der direkten Umgebung.« Uhde taufte die Gruppe auf den klangvollen Namen die Maler des Heiligen Herzens und organisierte 1928 eine erste Zusammenschau in Paris.
Ihre Geschichte erzählt das Museum Frieder Burda in Baden-Baden ab dem 16. Juli nach und würdigt mit Maler des Heiligen Herzens sowohl das Schaffen der Autodidakten als auch ihren Entdecker und Mentor Wilhelm Uhde. Es ist die erste derart umfangreiche Ausstellung der Gruppe. Bis auf zwei Bilder Henri Rousseaus der Fondation Beyeler und der Sammlung Scharf-Gerstenberg speist sie sich aus einer Auswahl von Werken der Sammlung von Charlotte Zander (1930–2014). Zu sehen gibt es sie vom 16. Juli bis zum 20. November.
Albert Welti und die Grafik des Fantastischen: Mit dieser Ausstellung des Kunsthauses Zürich wird erstmals umfassend Albert Weltis grafisches Werk untersucht. Bisher fanden vor allem seine Gemälde Eingang in Ausstellungen. Die Exponate sind ab dem 15. November zu sehen.
15. November 2024
London, National Portrait Gallery: Taylor Wessing Photo Portrait Prize
55 Fotografinnen und Fotografen stellen dieses Jahr in der National Portrait Gallery in der Schau zum Taylor Wessing Photo Portrait Prize aus. Der Preis ging an Steph Wilson. Die Ausstellung ist ab dem 14. November in London zu sehen.