#colour - Einladung zur Ausstellung

Die Farbe zu Gast in unseren Räumen

Ab dem 25. August dreht sich in unseren Ausstellungsräumen in Berlin alles um das Thema Farbe und wir freuen uns außerordentlich, dass die Künstlerinnen Heikedine Günther, Paola Neumann, Sybille Pattscheck, Susanne Stähli und Kerstin Vegelahn unsere Einladung zur Ausstellung angenommen haben und wir ihre Werke gemeinsam mit Arbeiten von Tomislav Topic und Luise von Rohden aus dem festen Programm der artnow Gallery präsentieren dürfen.

von Felix Brosius, 18. August 2022
#colour - Exhibition Teaser
#colour - Ausstellung in Berlin

»Ich lebe lieber in Farbe«

Das war die Begründung von David Hockney für seine Entscheidung, von England nach Kalifornien zu ziehen. Farbe prägt unser Empfinden, bestimmt unsere Wahrnehmung, wirkt so tief in uns hinein, dass sie Lebensentscheidungen beeinflusst. In der Kunst spielt Farbe seit jeher eine zentrale Rolle – mit der Ausstellung #colour rücken wir sie nun als Thema ins Zentrum. Denn: In allen hier gezeigten Arbeiten nutzen die Künstler Farbe nicht nur als Werkstoff, sie setzen sie vielmehr in Szene, geben ihr eine Bühne, machen Farbe zu ihrem Sujet. So reduziert, wie viele Arbeiten auf den ersten Blick erscheinen, so komplex sind sie in ihrer Farbwirkung. Werden sie vom Licht umspielt, dann spielen sie mit dem Licht nicht weniger als mit unserer Sinneswahrnehmung. Sie wollen unsere Augen mit Vorsatz täuschen, den analytischen Blick desavouieren, lassen Empfindung über Verstand triumphieren. Voll Tiefe, voll Leben, voll bunt. Erfahren Sie es selbst und lassen sich darauf ein – am besten direkt bei der

Vernissage am 25. August
ab 18:00 Uhr
in der Fasanenstraße 42, 10719 Berlin.

Sollten Sie es zur Vernissage nicht schaffen, haben Sie danach noch bis zum 6. Oktober jeweils Dienstag bis Samstag von 11:00 bis 18:00 die Gelegenheit, die Ausstellung zu sehen. Ihr Besuch wird belohnt mit beeindruckenden Arbeiten von sieben ganz unterschiedlichen künstlerischen Positionen, einem Künstler und sechs Künstlerinnen, die mit Tusche, Wachs, Öl, Acryl, Schlagschnüren, Fiberglas und anderen Materialien arbeiten, um immer wieder neue und überraschende Farbwirkungen zu provozieren.

Heikedine Günther

»The Core«, der Kern, ist das Leitmotiv, dem Heikedine Günther in allen ihren Arbeiten folgt. Der Kern als Ursprung von allem Neuen, ein Kraftzentrum, Sinnbild für das Potenzial, aber auch ein Symbol für die Sehnsucht nach dem Existenziellen. Die im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtigen Arbeiten der Schweizer Künstlerin, die in einem Prozess zahlreicher Übermalungen entstehen, verbinden natürliche Formen mit einem hohen Maß an Abstraktion und greifen dabei oftmals polykulturelle Symbole auf, die den Betrachter auch ohne Kenntnis der gedanklichen Grundlagen direkt erreichen.

Core No. 272 by Heikedine Günther
Foto: Moritz Herzog
Heikedine Günther - Core No. 272

Paola Neumann

Paola Neumann löst Grenzen auf, um sie sichtbar zu machen. Bei der in Berlin lebenden Künstlerin lohnt ein Blick auf die Entwicklung des Werkes von den frühen Arbeiten bis heute. Kommend von der Farbfeldmalerei mit klar abgegrenzten Farbflächen, lösen sich diese in späteren Bildern immer weiter auf, verschmelzen, gehen ineinander über. Ihre aktuellen Arbeiten zeigen diffuse Farbwolken voller Energie, entgrenzt, wie in der Bewegung erstarrt, als gehe es darum, diesen einen, unerhörten Moment aus einem endlosen Kontinuum an Zuständen für immer festzuhalten. Eine malerische Novelle, die Grenzen sprengt und daraus Chaos und Schönheit entstehen lässt.

Artwork without title by Paola Neumann
o.T., Paola Neumann

Sybille Pattscheck

Sybille Pattscheck kreiert eine neue Dimension zwischen Fläche und Raum, erschaffen nur aus Farbe und Licht. Sie malt mit der uralten Technik der Enkaustik, ihr Werkstoff sind in Wachs gebundene Farbpigmente, die sie auf Glas oder Plexiglas aufträgt. Das Ergebnis sind informelle Kompositionen von hoher Leuchtkraft und plastischer Tiefe. Die Arbeiten der bei Köln lebenden Künstlerin erscheinen auf den ersten Blick streng reduziert und sind doch von enormer Komplexität, spannungsreich und lebendig. Sensibel komponiert entfalten sie dennoch eine kraftvolle Ruhe, die sich unmittelbar auf den Betrachter überträgt.

Bleu Infini by Sybille Pattscheck
Bleu infini von Sybille Pattscheck

Luise von Rohden

Zentrales Gestaltungselement in den Zeichnungen von Luise von Rohden ist der lasierende Effekt von Tusche. Dabei lässt die 1990 in Gotha geborene Künstlerin komplexe Systeme entstehen, die oftmals auf eine einfache Grundbewegung zurückgehen, auf eine Abfolge sich scheinbar wiederholender Linien, die dabei variantenreich aufeinandertreffen, sich hier überlagern, dort Aussparungen zulassen. Aus wenigen Farbtönen, bisweilen sogar nur einem einzigen, entfaltet sich dabei ein breites Farbspektrum, in den Schnittflächen der Linien bilden sich immer neue Farbwerte, die den strengen Bildaufbau lebhaft bunt erstrahlen lassen. Nicht jedem Betrachter gelingt es auf Anhieb, die Bildkomposition zu dechiffrieren, ihrer Wirkung kann sich dennoch kaum einer entziehen.

Faltung hv2d by Luise von Rohden
Foto: Thomas Bruns
Faltung hv2d von Luise von Rohden

Susanne Stähli

Farbe wirkt. Das, so darf man wohl vermuten, ist eine Grundüberzeugung von Susanne Stähli. Wie genau Farbe ihre Wirkung aber entfaltet, abhängig von Kontext, Licht und Perspektive, ihre Wirkung im Raum und auf den Betrachter, dem spürt die 1959 in München geborene Künstlerin in ihren Arbeiten auf immer wieder neue Weise nach. Dabei nimmt sie sich selbst als Person zurück, will nicht ihre Subjektivität vermitteln, sondern die Farbe aus sich heraus im gesamten Spektrum der Möglichkeiten wirken lassen. So entstehen mal ganz leichte, fluide Kompositionen aus lasierender Tusche und dann wieder strenge Farbfeldgestaltungen mit Acryl und Öl, in der Formsprache zurückgenommen, der Farbe das Feld überlassend.  

Artwork without title by Susanne Stähli
Farbfeldmalerei o.t., Susanne Stähli

Tomislav Topic

Tomislav Topic ist ein Farbkünstler, der jedes Medium in eine Bühne verwandelt, die nur für diese eine Aufführung geschaffen zu sein scheint, in der es darum geht, Farbe zu inszenieren, ihr eine Form zu geben, Bewegung zu verleihen und Leben einzuhauchen. Dabei geht der 1985 in Hannover geborene Künstler formal und kreativ ausgesprochen vielseitig zu Werke, taucht Papierbahnen in Farbbäder, trägt Farbe mit Schlagschnüren auf, arbeitet mit airbrush und Sprühdosen, entwickelt eigene Farbträgermaterialien und arrangiert gefärbte Gitter zu räumlichen Farbinstallationen. So vielfältig, wie die Ergebnisse sind, stellen sie alle stets die Farbe in den Mittelpunkt und verleihen ihr eine ungeahnte Wirkung mit enormer Anziehungskraft auf den Betrachter.

Interplay 11 by Tomislav Topic
Interplay 11 von Tomislav Topic

Kerstin Vegelahn

Das visuelle Verständnis von Kerstin Vegelahn ist panmondial geprägt. Die 1965 in Hamburg geborene Künstlerin lebte lange Zeit in Paris, Barcelona, Manila und Hongkong, nahm überall zahlreiche Eindrücke auf, die sie heute in ihren Arbeiten in eine ganz eigenen Farb- und Bildsprache überführt. Dabei bedient sie sich auch einer sehr eigenen Technik, indem sie zunächst mit dem ganz traditionellen Material von Farbpigment in Wachs arbeitet, dieses Schicht um Schicht auf eine Leinwand aufträgt, um es anschließend stellenweise wieder aufzubrechen und abzutragen. Dadurch entstehen intensive Farblandschaften mit prägnantem Charakter, die wohl jeden Betrachter zu assoziativen Gedankenspielen verleiten.

Venus Unplugged by Kerstin Vegelahn
Venus unplugged von Kerstin Vegelahn

Leben Sie lieber in Farbe - wir freuen uns auf Ihren Besuch!Art.Salon

Dive deeper into the art world

You are invited

Es ist vielleicht nur ein kleiner Schritt für die Kunstwelt, aber ein großer Schritt für den Art.Salon: Zusammen mit unserer Schwester-Galerie artnow eröffnen wir unsere ersten festen Galerieräume in einem charmanten alten Laden in Berlin, Charlottenburg. 

von Felix Brosius, 27. June 2022
London: »Electric Dreams« in der Tate Modern

In einer großen Ausstellung mit über 150 Exponaten beleuchtet die Tate Modern die Anfänge der optischen, kinetischen und digitalen Kunst. Ab dem 28. November sind die Werke zahlreicher namhafter Kunstschaffender in Electric Dreams: Art and Technology Before the Internet in London ausgestellt.

27. November 2024