Kunsthaus Zürich: »Apropos Hodler«

Das vielseitige (Nach-)Leben des Ferdinand Hodler

Er war ein »Skandalkünstler«, später hoch geschätzt und zum Schweizer »Nationalkünstler« erklärt: Dennoch sieht das Kunsthaus Zürich Ferdinand Hodler nur einseitig verstanden. Mit der Ausstellung Apropos Hodler ist ab dem 8. März die Komplexität seines Schaffens im Kontext zeitgenössischer Kunstschaffender zu sehen.

06. March 2024

Ferdinand Hodler musste früh lernen, selbstständig zu sein: Mit zwölf Jahren ernährte er nach dem Tod seines Vaters die Familie. Später begann er eine Lehre als Ansichtenmaler und erarbeitete sich langsam künstlerischen Erfolg. Bereits mit Anfang 20 entwickelte Hodler seinen eigenen Stil, den Parallelismus, der natürliche Gegensätze analysiert. Mit Bildern wie Das mutige Weib (1886) wurde er als Maler bekannt, seine Kunst spaltete das Publikum. Ausstellungen in Paris, London, München und Venedig unterstrichen seinen internationalen Erfolg trotz Ablehnung aus konservativen Kreisen. Als Hodler im Jahr 1900 bei der Pariser Weltausstellung eine Goldmedaille erhielt, galt er spätestens jetzt als eine der führenden Maler Europas  und wurde als Beispiel typisch schweizerischen Kunstausdrucks gelesen. Auch nach seinem Tod im Jahr 1918 hielt die Verehrung Hodlers für mehrere Jahrzehnte bis nach dem Zweiten Weltkrieg an. In den 1980ern fand eine Wiederentdeckung seines innovativen Werks statt. Die neueste Ausstellung Apropos Hodler – Aktuelle Blicke auf eine Ikone stellt den Schweizer Maler in seiner ganzen Vielfalt vor. Die Präsentation läuft vom 8. März bis zum 30. Juni im Kunsthaus Zürich.

Mit rund 60 Gemälden will das Kunsthaus Hodler in all seinen Facetten, nicht nur den bekanntesten, vorstellen. Vier Themengebiete gliedern die Exponate: Landschaften, Körperlichkeiten, Zugehörigkeiten und Rätselhaftigkeit/Transzendenz. Hodlers Arbeiten werden 30 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern gegenübergestellt, um Fragestellungen um Klimawandel, Darstellungen des Menschen und Identitätssuche näher zu beleuchten und Hodlers Relevanz in der heutigen Zeit zu untersuchen. Unter den ausgewählten Kunstschaffenden befinden sich Asim Abdulaziz, Laura Aguilar, Caroline Bachmann, David Hockney, Sasha Huber, Roland Iselin, Frantiček Klossner, Urs Lüthi, André M'Bon, Uriel Orlow, Nicolas PartyUgo Rondinone, Milva Stutz und Latefa Wiersch.Art.Salon

Dive deeper into the art world

London, Tate Britain

Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.

21. November 2024
Guido Klumpe

Im Umfeld der funktionalen Architektur urbaner Räume findet Guido Klumpe die Motive, die er mit seiner Kamera als Poesie des Profanen inszeniert. Seine malerischen Bilder entfalten mit einer reduzierten Formsprache eine opulente Wirkung und zeigen uns die Schönheit des Moments im Fluss des Alltags.

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