- Art.Salon
- Artists
- Sebastian Vrancx
- Versammlung von Soldaten auf einer Waldlichtung vor einer Kapelle
Sebastiaan Vrancx
Versammlung von Soldaten auf einer Waldlichtung vor einer Kapelle
Estimate: 60.000 - 70.000 EUR
Price realised: 60.480 EUR
Price realised: 60.480 EUR
Description
Öl auf Holz. 45,2 x 66,2 cm.
Die Komposition zeigt eine Gruppe von Reitern und Fußsoldaten, entweder Berufssoldaten oder lokale Milizen, die sich in einer flämischen Landschaft auf einer Waldlichtung versammelt hat. Darunter befinden sich Kürassiere, Arkebusier, Musketiere und Piekeniere. Das sehr gut erhaltene Tafelbild ist ein exzellentes Beispiel für die militärische Genremalerei, für die Sebastiaan Vrancx so berühmt war. Vermutlich war es seine militärische Erfahrung als Offizier und späterer Hauptmann der Antwerpener Stadtgarde, die es Vrancx ermöglichte, Kleidung und Ausrüstung von Soldaten und deren kriegerische Handlungen so detailliert wie auf diesem Gemälde darzustellen.
Vrancxs vielfiguriges, 1617 datiertes "Heerlager" in der Hamburger Kunsthalle (Inv.-Nr. HK-334) ist mit vorliegendem Gemälde kompositorisch eng verwandt und ein Anhaltspunkt für eine mögliche Datierung. Ähnlichkeiten bestehen auch zum Gemälde „Überfall“ im Aschaffenburger Schloss Johannisburg (Inv.-Nr. 6295), das 1610 datiert wird. Möglicherweise entstand das vorliegende Gemälde noch vor 1617, als die Antwerpener Tafelmacherzunft auf der Rückseite von Tafeln das Wappen der Stadt (zwei Hände und eine Zitadelle) als Qualitätsmerkmal einführte. Dieser Brandstempel fehlt auf der Rückseite der Tafel. Eine weitere Version des Themas mit dem Titel "Reiterei und Fußvolk vor einer Kapelle" befindet sich in Gotha, Schlossmuseum Schloss Friedenstein, Gemäldesammlung (Inv.-Nr. SG 715). Dieses Tafelbild mit etwas kleineren Maßen ist mit SV monogrammiert (auf dem Pferd in der Mitte). Der befehlende Offizier auf dem Schimmel in der Bildmitte ist in der Gothaer Version durch einen
Es stellt sich die Frage, ob Vrancx in diesem Bild ein konkretes historisches Ereignis dargestellt hat. Joost Vander Auwera, der die Zuschreibung an Vrancx bestätigt hat (schriftl. Mitteilung vom 12.3.2024) verneint dies. Gemälde von Vrancx sind größtenteils erfundene Szenarien ohne topographischen Bezug auf einen bestimmen historischen Vorgang mit anonymen Befehlshabern.
Österreichische Privatsammlung.
Die Komposition zeigt eine Gruppe von Reitern und Fußsoldaten, entweder Berufssoldaten oder lokale Milizen, die sich in einer flämischen Landschaft auf einer Waldlichtung versammelt hat. Darunter befinden sich Kürassiere, Arkebusier, Musketiere und Piekeniere. Das sehr gut erhaltene Tafelbild ist ein exzellentes Beispiel für die militärische Genremalerei, für die Sebastiaan Vrancx so berühmt war. Vermutlich war es seine militärische Erfahrung als Offizier und späterer Hauptmann der Antwerpener Stadtgarde, die es Vrancx ermöglichte, Kleidung und Ausrüstung von Soldaten und deren kriegerische Handlungen so detailliert wie auf diesem Gemälde darzustellen.
Vrancxs vielfiguriges, 1617 datiertes "Heerlager" in der Hamburger Kunsthalle (Inv.-Nr. HK-334) ist mit vorliegendem Gemälde kompositorisch eng verwandt und ein Anhaltspunkt für eine mögliche Datierung. Ähnlichkeiten bestehen auch zum Gemälde „Überfall“ im Aschaffenburger Schloss Johannisburg (Inv.-Nr. 6295), das 1610 datiert wird. Möglicherweise entstand das vorliegende Gemälde noch vor 1617, als die Antwerpener Tafelmacherzunft auf der Rückseite von Tafeln das Wappen der Stadt (zwei Hände und eine Zitadelle) als Qualitätsmerkmal einführte. Dieser Brandstempel fehlt auf der Rückseite der Tafel. Eine weitere Version des Themas mit dem Titel "Reiterei und Fußvolk vor einer Kapelle" befindet sich in Gotha, Schlossmuseum Schloss Friedenstein, Gemäldesammlung (Inv.-Nr. SG 715). Dieses Tafelbild mit etwas kleineren Maßen ist mit SV monogrammiert (auf dem Pferd in der Mitte). Der befehlende Offizier auf dem Schimmel in der Bildmitte ist in der Gothaer Version durch einen
Es stellt sich die Frage, ob Vrancx in diesem Bild ein konkretes historisches Ereignis dargestellt hat. Joost Vander Auwera, der die Zuschreibung an Vrancx bestätigt hat (schriftl. Mitteilung vom 12.3.2024) verneint dies. Gemälde von Vrancx sind größtenteils erfundene Szenarien ohne topographischen Bezug auf einen bestimmen historischen Vorgang mit anonymen Befehlshabern.
Österreichische Privatsammlung.