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Paula Modersohn-Becker
Sitzender Junge mit Strohhut unter Birken
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 5
1. Dec - 1. Dec 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 5
1. Dec - 1. Dec 2023
Estimate: 250.000 - 300.000 EUR
Price realised: not available
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Description
1904
Öl auf Karton, auf Holzplatte montiert. 52,5 x 71,2 cm. Gerahmt. Unten links rot datiert '04.'. - In sehr gutem Zustand, am Unterrand und in der Kleidung des Jungen mit einzelnen unbedeutend kleinen Retuschen.
Bereits 1917 in der großen Paula Modersohn-Ausstellung in der Kestner-Gesellschaft Hannover gezeigt, weist das Gemälde „Sitzender Junge mit Strohhut unter Birken“ zwei Jahre darauf die prominente Provenienz Bernhard Hoetger auf. Sein Erwerb 1919 und die Publikation in seinem Aufsatz weisen zudem auf die Bedeutung dieses reizvollen Kinderbildes hin (s. Hoetger, 1919, op. cit.).
Die beiden Künstler hatten sich 1906 während ihres längeren Aufenthalts in Paris kennengelernt, woraus sich eine intensive Zusammenarbeit entwickelte. Zu Beginn des I. Weltkriegs – Paula Modersohn-Becker war 1907 im Kindbett gestorben - zieht Hoetger mit seiner Frau nach Worpswede und erklärt die Wahl dieses Orts: „Es wurde mir in den Jahren immer klarer, daß eine Landschaft, in deren Luft eine Kunst wie die der Paula Modersohn groß werden konnte, auch für mein Schaffen die rechte Atmosphäre sein müsse.“ (zit. nach Ausst. Kat. Bernhard Hoetger, Bildhauer – Maler – Baukünstler – Designer, Dortmund, 1984, S. 14).
Die Menschen in Worpswede, häufig platziert zwischen den für die norddeutsche Landschaft typischen Birken, sind das Hauptmotiv im Werk von Paula Modersohn-Becker. Wie auf der Suche nach dem Ursprünglichen, hält sie – ähnlich den zeitgenössischen Künstlerkollegen, die ihr Motiv in der Südsee oder an der deutschen Ostsee finden – die Landbevölkerung in Worpswede fest. So entstehen in ihrer konzentrierten Einfachheit äußerst überzeugende Kinderbildnisse, innerhalb derer das vorliegende durch die Monumentalität der Natur und die Präsenz des Knaben auffällt. Sehr viel kleiner die in kräftigem Rot gegebene Figur im Mittelgrund, erinnert diese nicht zufällig an einen Fliegenpilz und setzt einen Kontrapunkt zu den Erdfarben des Waldes wie sie auch den Bildraum tiefenräumlich auslotet. Farblich korrespondiert die Kleidung des Jungen mit dem Birkenweiß der kräftigen Stämme, die Schuhe mit dem Erdton des Waldbodens und bindet die Kinderfigur in der Landschaft ein; das Bla
Nachlass der Künstlerin; Bernhard Hoetger, Worpswede; Familienbesitz in dritter Generation, Privatsammlung Bayern
Öl auf Karton, auf Holzplatte montiert. 52,5 x 71,2 cm. Gerahmt. Unten links rot datiert '04.'. - In sehr gutem Zustand, am Unterrand und in der Kleidung des Jungen mit einzelnen unbedeutend kleinen Retuschen.
Bereits 1917 in der großen Paula Modersohn-Ausstellung in der Kestner-Gesellschaft Hannover gezeigt, weist das Gemälde „Sitzender Junge mit Strohhut unter Birken“ zwei Jahre darauf die prominente Provenienz Bernhard Hoetger auf. Sein Erwerb 1919 und die Publikation in seinem Aufsatz weisen zudem auf die Bedeutung dieses reizvollen Kinderbildes hin (s. Hoetger, 1919, op. cit.).
Die beiden Künstler hatten sich 1906 während ihres längeren Aufenthalts in Paris kennengelernt, woraus sich eine intensive Zusammenarbeit entwickelte. Zu Beginn des I. Weltkriegs – Paula Modersohn-Becker war 1907 im Kindbett gestorben - zieht Hoetger mit seiner Frau nach Worpswede und erklärt die Wahl dieses Orts: „Es wurde mir in den Jahren immer klarer, daß eine Landschaft, in deren Luft eine Kunst wie die der Paula Modersohn groß werden konnte, auch für mein Schaffen die rechte Atmosphäre sein müsse.“ (zit. nach Ausst. Kat. Bernhard Hoetger, Bildhauer – Maler – Baukünstler – Designer, Dortmund, 1984, S. 14).
Die Menschen in Worpswede, häufig platziert zwischen den für die norddeutsche Landschaft typischen Birken, sind das Hauptmotiv im Werk von Paula Modersohn-Becker. Wie auf der Suche nach dem Ursprünglichen, hält sie – ähnlich den zeitgenössischen Künstlerkollegen, die ihr Motiv in der Südsee oder an der deutschen Ostsee finden – die Landbevölkerung in Worpswede fest. So entstehen in ihrer konzentrierten Einfachheit äußerst überzeugende Kinderbildnisse, innerhalb derer das vorliegende durch die Monumentalität der Natur und die Präsenz des Knaben auffällt. Sehr viel kleiner die in kräftigem Rot gegebene Figur im Mittelgrund, erinnert diese nicht zufällig an einen Fliegenpilz und setzt einen Kontrapunkt zu den Erdfarben des Waldes wie sie auch den Bildraum tiefenräumlich auslotet. Farblich korrespondiert die Kleidung des Jungen mit dem Birkenweiß der kräftigen Stämme, die Schuhe mit dem Erdton des Waldbodens und bindet die Kinderfigur in der Landschaft ein; das Bla
Nachlass der Künstlerin; Bernhard Hoetger, Worpswede; Familienbesitz in dritter Generation, Privatsammlung Bayern