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Joannis Avramidis
Figur II
Estimate: 120.000 - 150.000 EUR
Price realised: 142.600 EUR
Price realised: 142.600 EUR
Description
1959
Bronze mit goldbrauner Patina. Höhe 159 cm. Auf Bronzesockel Höhe 12 cm. Gesamthöhe 171 cm. Auf dem Sockel mit der punzierten Signatur "AVRAMIDIS". Guss einer Auflage von insgesamt 5 Bronzen. - Mit leichten Altersspuren.
Schon während seiner Ausbildung an der Wiener Akademie, wo er Bildhauerei bei Fritz Wotruba studiert, setzt sich Joannis Avramidis das künstlerische Ziel, eine absolut objektive figürliche Form zu schaffen. Er will auf jegliche individuelle Sichtweise verzichten, um zu einer universell gültigen Lösung zu finden. Aufbauend auf den Skulpturen und Zeichnungen, die er während des Studiums geschaffen hatte, gelingt ihm 1957 die Ausarbeitung eines Konzeptes, nachdem die Figur gewissermaßen aus dem Inneren heraus nach den Prinzipien einer antiken Säule aufgebaut wird. Ausgehend von einer vertikalen Achse als Basis konstruiert der Künstler die Volumina der Figur mittels übereinander gesetzter horizontaler Kreisbögen aus Aluminiumblech von unterschiedlichem Radius. Das damit vorgegebene Gerüst wird schließlich mit Gips aufgefüllt, um als Gussform für den Bronzeguss zu dienen.
Die statischen, in sich geschlossenen Figuren, die Avramidis nach diesem Prinzip erschafft, orientieren sich nicht nach konkreten, der Natur abgeschauten anatomischen Gesetzmäßigkeiten, sondern entstehen in einer rein konstruktiven Aktion. Sie sind stets allansichtig und weisen eine erstaunliche Formenvielfalt aus. „Ich habe z.B. eine Figur nach dem mathematischen Prinzip von Kugelschnitten konstruiert, bei der ich als Künstler mich selbst fast ausgeschlossen sah. Trotzdem ist das Spontane, Überraschende für die Gestaltfindung wichtig. Auch ich selbst bin oft überrascht von dem, was herauskommt, wenn ich eine neue Figur schaffe.“ (Joannis Avramidis, zit. nach: Michael Semff, Avramidis. Skulpturen und Zeichnungen, München 2005, S.76)
Obwohl gänzlich abstrakt, finden sich in ihren harmonischen, sanft gerundeten Volumina immer deutliche Anklänge an die menschliche Figur - Gegenständlichkeit und Abstraktion verschmelzen miteinander.
NB
Galerie Appel und Fertsch, Frankfurt/M.; Privatsammlung, Niedersachsen
Bronze mit goldbrauner Patina. Höhe 159 cm. Auf Bronzesockel Höhe 12 cm. Gesamthöhe 171 cm. Auf dem Sockel mit der punzierten Signatur "AVRAMIDIS". Guss einer Auflage von insgesamt 5 Bronzen. - Mit leichten Altersspuren.
Schon während seiner Ausbildung an der Wiener Akademie, wo er Bildhauerei bei Fritz Wotruba studiert, setzt sich Joannis Avramidis das künstlerische Ziel, eine absolut objektive figürliche Form zu schaffen. Er will auf jegliche individuelle Sichtweise verzichten, um zu einer universell gültigen Lösung zu finden. Aufbauend auf den Skulpturen und Zeichnungen, die er während des Studiums geschaffen hatte, gelingt ihm 1957 die Ausarbeitung eines Konzeptes, nachdem die Figur gewissermaßen aus dem Inneren heraus nach den Prinzipien einer antiken Säule aufgebaut wird. Ausgehend von einer vertikalen Achse als Basis konstruiert der Künstler die Volumina der Figur mittels übereinander gesetzter horizontaler Kreisbögen aus Aluminiumblech von unterschiedlichem Radius. Das damit vorgegebene Gerüst wird schließlich mit Gips aufgefüllt, um als Gussform für den Bronzeguss zu dienen.
Die statischen, in sich geschlossenen Figuren, die Avramidis nach diesem Prinzip erschafft, orientieren sich nicht nach konkreten, der Natur abgeschauten anatomischen Gesetzmäßigkeiten, sondern entstehen in einer rein konstruktiven Aktion. Sie sind stets allansichtig und weisen eine erstaunliche Formenvielfalt aus. „Ich habe z.B. eine Figur nach dem mathematischen Prinzip von Kugelschnitten konstruiert, bei der ich als Künstler mich selbst fast ausgeschlossen sah. Trotzdem ist das Spontane, Überraschende für die Gestaltfindung wichtig. Auch ich selbst bin oft überrascht von dem, was herauskommt, wenn ich eine neue Figur schaffe.“ (Joannis Avramidis, zit. nach: Michael Semff, Avramidis. Skulpturen und Zeichnungen, München 2005, S.76)
Obwohl gänzlich abstrakt, finden sich in ihren harmonischen, sanft gerundeten Volumina immer deutliche Anklänge an die menschliche Figur - Gegenständlichkeit und Abstraktion verschmelzen miteinander.
NB
Galerie Appel und Fertsch, Frankfurt/M.; Privatsammlung, Niedersachsen
A top price for Joannis Avramidis - as previously expected
The work Figur II by Joannis Avramidis was auctioned at Lempertz in Cologne in June 2019. It changed hands for a price of EUR 142,600.00 achieving a result in the upper range of the estimate price range of EUR 120,000.00 – 150,000.00. Even if this result could not surprise positively, Figur II is the most expensive artwork by Joannis Avramidis that we have observed at auctions so far.
Ein Spitzenpreis mit Ansage
Die Arbeit Figur II von Joannis Avramidis kam im Juni 2019 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Dabei wechselte sie für einen Preis von EUR 142.600,00 den Besitzer und erzielte damit ein Ergebnis im oberen Bereich der Schätzpreisspanne von EUR 120.000,00 – 150.000,00. Auch wenn das Ergebnis damit nicht positiv überraschen konnte, ist Figur II das teuerste Kunstwerk von Joannis Avramidis, das wir bisher bei Auktionen beobachtet haben.