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- Gert H. Wollheim
- Die Besenfrau (Scattering our illusions)
Gert Heinrich Wollheim
Die Besenfrau (Scattering our illusions)
Estimate: 18.000 - 22.000 EUR
Price realised: 14.880 EUR
Price realised: 14.880 EUR
Description
1935/1936
Öl auf Holz 175 x 101,5 cm Gerahmt. Am Unterrand im Kehricht auf dem Kopf stehend schwarz signiert 'WollhEiM PARiS' sowie rückseitig auf einem Ausstellungsetikett mit seinem Namen und seinen Adressdaten bezeichnet und betitelt "Scattering our illusions". - Sehr gut erhalten.
Gert Wollheim, von Beginn an Mitglied der Künstlergruppe „Das junge Rheinland“ und seit den frühen 1920er Jahren befreundet mit der Düsseldorfer Galeristin Johanna Ey, emigriert mit Hitlers Machtergreifung nach Paris. Als sozialistisch orientierter und sich radikal für die Rechte junger Künstler einsetzender jüdischer Maler versteht er die Zeichen der Zeit - eine Ausstellungsbeteiligung an der Preußischen Akademie der Künste wegen „ihm anhaftender Rassemängel“ wird ihm untersagt.
Wollheim wohnt in Paris zuerst im Arbeitervorort Montrouge, in dem er möglicherweise auch zu dem angebotenen Bild der „Besenfrau“ angeregt worden sein mag. Die gleichermaßen zerlumpt heruntergekommene wie energisch aufrecht Arbeitende fegt mit anderem Kehricht Wollheims Namen zusammen, gleichsam als Sinnbild der mangelnden gesellschaftlichen Wertschätzung des in der Emigration lebenden Künstlers.
Die Brisanz und Gewichtung des Gemäldes auch seitens Wollheims zeigt die Ausstellung bereits kurz nach seiner Entstehung 1936 im Carnegie Institute/Pittsburgh unter dem Titel „Scattering our illusions“.
Der ebenfalls nach Paris ausgewanderte Kunstkritiker Paul Westheim beschreibt einen Besuch bei Wollheims in der „Pariser Tageszeitung“ am 20.2.1935: „Kommt man in sein Atelier, so steht auf der Staffelei ein eben vollendetes Bild: eine Concièrge, die Straße fegend. Ein Millet-, ein Daumier-, ein Goya-Zug ist um dieses verarbeitete Wesen. Größer gesehen als vordem bei Wollheim. Sein Handwerk ist gereifter geworden, mit Nutzen hat er von Seurat gelernt.“ (zit. nach: Stephan von Wiese, in: Ausst. Kat. Wollheim, Düsseldorf 1993 (Kunstmuseum im Ehrenhof), S. 234).
Gertrud Isolani, Neuilly sur Seine; Satinover, Paris; Privatbesitz Paris
Öl auf Holz 175 x 101,5 cm Gerahmt. Am Unterrand im Kehricht auf dem Kopf stehend schwarz signiert 'WollhEiM PARiS' sowie rückseitig auf einem Ausstellungsetikett mit seinem Namen und seinen Adressdaten bezeichnet und betitelt "Scattering our illusions". - Sehr gut erhalten.
Gert Wollheim, von Beginn an Mitglied der Künstlergruppe „Das junge Rheinland“ und seit den frühen 1920er Jahren befreundet mit der Düsseldorfer Galeristin Johanna Ey, emigriert mit Hitlers Machtergreifung nach Paris. Als sozialistisch orientierter und sich radikal für die Rechte junger Künstler einsetzender jüdischer Maler versteht er die Zeichen der Zeit - eine Ausstellungsbeteiligung an der Preußischen Akademie der Künste wegen „ihm anhaftender Rassemängel“ wird ihm untersagt.
Wollheim wohnt in Paris zuerst im Arbeitervorort Montrouge, in dem er möglicherweise auch zu dem angebotenen Bild der „Besenfrau“ angeregt worden sein mag. Die gleichermaßen zerlumpt heruntergekommene wie energisch aufrecht Arbeitende fegt mit anderem Kehricht Wollheims Namen zusammen, gleichsam als Sinnbild der mangelnden gesellschaftlichen Wertschätzung des in der Emigration lebenden Künstlers.
Die Brisanz und Gewichtung des Gemäldes auch seitens Wollheims zeigt die Ausstellung bereits kurz nach seiner Entstehung 1936 im Carnegie Institute/Pittsburgh unter dem Titel „Scattering our illusions“.
Der ebenfalls nach Paris ausgewanderte Kunstkritiker Paul Westheim beschreibt einen Besuch bei Wollheims in der „Pariser Tageszeitung“ am 20.2.1935: „Kommt man in sein Atelier, so steht auf der Staffelei ein eben vollendetes Bild: eine Concièrge, die Straße fegend. Ein Millet-, ein Daumier-, ein Goya-Zug ist um dieses verarbeitete Wesen. Größer gesehen als vordem bei Wollheim. Sein Handwerk ist gereifter geworden, mit Nutzen hat er von Seurat gelernt.“ (zit. nach: Stephan von Wiese, in: Ausst. Kat. Wollheim, Düsseldorf 1993 (Kunstmuseum im Ehrenhof), S. 234).
Gertrud Isolani, Neuilly sur Seine; Satinover, Paris; Privatbesitz Paris
Auction result misses estimated price range
In May 2017 a collector was able to acquire the work Die Besenfrau (Scattering our illusions) by Gert H. Wollheim for EUR 14,880.00. This price was achieved in the auction Moderne Kunst at Lempertz in Cologne and was even below the estimate range of EUR 18,000.00 – 22,000.00 set by the auction house. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Gert H. Wollheim achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work Dachgeister in June last year with an auction result of EUR 201,600.00.
Auktionsergebnis verfehlt die Schätzpreisspanne
Im Mai 2017 konnte ein Sammler die Arbeit Die Besenfrau (Scattering our illusions) von Gert H. Wollheim für EUR 14.880,00 erwerben. Dieser Preis wurde in der Auktion Moderne Kunst bei Lempertz in Köln erzielt und lag noch unterhalb der von dem Auktionshaus angesetzten Schätzpreisspanne von EUR 18.000,00 – 22.000,00. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Gert H. Wollheim erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit Dachgeister im Juni letzten Jahres mit einem Auktionsergebnis von EUR 201.600,00.