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- Amerikanerin
Ernesto de Fiori
Amerikanerin
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 11
1. Dec - 1. Dec 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 11
1. Dec - 1. Dec 2023
Estimate: 30.000 - 40.000 EUR
Price realised: 45.360 EUR
Price realised: 45.360 EUR
Description
1924
Bronze. Höhe 118,5 cm. Auf der Plinthe eingeritzt bezeichnet, monogrammiert und datiert 'I E. d. F. 24'. Wohl Unikat. Lebzeitguss. Guss Sperlich, Berlin. - Mit schwarzer Patina.
Hochgewachsen, schlank, knabenhafte Körperformen und nur mit High Heels bekleidet – so interpretierte der italienisch-österreichische Bildhauer Ernesto de Fiori das Bild der modernen Frau. Im Unterschied zu etwa Aristide Maillol entwarf er einen neuen Typus von Frau - sportlich, berufstätig und selbstbewusst. De Fioris große Plastik „Amerikanerin“ entstand 1924 im Zusammenhang mit den Skulpturen „Schlendernde“ und „Engländerin“. Alle drei Figuren sind hinsichtlich ihres Typs, ihrer Haltung, Frisur und Ausstattung verwandt und offenbaren den Einfluss der damaligen Modefotografie und amerikanischen Filmindustrie. Auf die Frage, nach welchen Prinzipien de Fiori seine Figuren gestalte, antwortete er: „Mein Prinzip ist griechisch, nicht meine Empfindung. […] Meine Empfindung ist modern und europäisch […].“ (zit. nach: Beatrice Vierneisel, Alfred Flechtheim und Ernesto de Fiori, in: Sprung in den Raum, Wädenswil 2017, S. 199).
Die „Amerikanerin“ entstand zu einem Zeitpunkt in de Fioris Schaffen, als sich erste künstlerische Erfolge einstellten. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Galerist Alfred Flechtheim, der den Bildhauer über das Ehepaar Carl und Thea Sternheim 1913 kennengelernt hatte. Für Flechtheims langjährigen Mitarbeiter Hermann von Wedderkop waren die „Engländerin“ und ihre beiden ‚Schwestern‘ die „Quintessenz seiner Kunst, seiner künstlerischen Überzeugung – sie ist der Typ, den dieser swell [großartige Typ] liebt - hart, dünn, herbe, fest, mit zartesten Linien umrissen […].“ (zit. nach Ernesto de Fiori, Ausst. Kat. 1992, S. 78). Bei dem vorliegenden Lebzeitguss handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Unikat. Über die Bronzefassung hinaus existierte lediglich ein Steinguss, dessen Verbleib heute unbekannt ist.
Privatsammlung Norddeutschland; seitdem in Familienbesitz
Bronze. Höhe 118,5 cm. Auf der Plinthe eingeritzt bezeichnet, monogrammiert und datiert 'I E. d. F. 24'. Wohl Unikat. Lebzeitguss. Guss Sperlich, Berlin. - Mit schwarzer Patina.
Hochgewachsen, schlank, knabenhafte Körperformen und nur mit High Heels bekleidet – so interpretierte der italienisch-österreichische Bildhauer Ernesto de Fiori das Bild der modernen Frau. Im Unterschied zu etwa Aristide Maillol entwarf er einen neuen Typus von Frau - sportlich, berufstätig und selbstbewusst. De Fioris große Plastik „Amerikanerin“ entstand 1924 im Zusammenhang mit den Skulpturen „Schlendernde“ und „Engländerin“. Alle drei Figuren sind hinsichtlich ihres Typs, ihrer Haltung, Frisur und Ausstattung verwandt und offenbaren den Einfluss der damaligen Modefotografie und amerikanischen Filmindustrie. Auf die Frage, nach welchen Prinzipien de Fiori seine Figuren gestalte, antwortete er: „Mein Prinzip ist griechisch, nicht meine Empfindung. […] Meine Empfindung ist modern und europäisch […].“ (zit. nach: Beatrice Vierneisel, Alfred Flechtheim und Ernesto de Fiori, in: Sprung in den Raum, Wädenswil 2017, S. 199).
Die „Amerikanerin“ entstand zu einem Zeitpunkt in de Fioris Schaffen, als sich erste künstlerische Erfolge einstellten. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Galerist Alfred Flechtheim, der den Bildhauer über das Ehepaar Carl und Thea Sternheim 1913 kennengelernt hatte. Für Flechtheims langjährigen Mitarbeiter Hermann von Wedderkop waren die „Engländerin“ und ihre beiden ‚Schwestern‘ die „Quintessenz seiner Kunst, seiner künstlerischen Überzeugung – sie ist der Typ, den dieser swell [großartige Typ] liebt - hart, dünn, herbe, fest, mit zartesten Linien umrissen […].“ (zit. nach Ernesto de Fiori, Ausst. Kat. 1992, S. 78). Bei dem vorliegenden Lebzeitguss handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Unikat. Über die Bronzefassung hinaus existierte lediglich ein Steinguss, dessen Verbleib heute unbekannt ist.
Privatsammlung Norddeutschland; seitdem in Familienbesitz
Upper estimated price slightly exceeded
The work Amerikanerin by Ernesto de Fiori was sold in the Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst auction at Lempertz in Cologne in December this year. Here, the upper estimate of EUR 40,000.00 was slightly exceeded - the artwork found a new owner for EUR 45,360.00. However, buyers have had to dig much deeper into their pockets for other works by Ernesto de Fiori - we have observed the highest auction result to date for the work Engländerin, which sold at auction in June 2014 for EUR 134,200.00.
Oberer Schätzpreis leicht übertroffen
Die Arbeit Amerikanerin von Ernesto de Fiori wurde im Dezember diesen Jahres in der Auktion Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst bei Lempertz in Köln versteigert. Dabei wurde der obere Schätzpreis von EUR 40.000,00 leicht übertroffen – das Kunstwerk fand für EUR 45.360,00 einen neuen Besitzer. Für andere Arbeiten von Ernesto de Fiori mussten die Käufer allerdings auch schon deutlich tiefer in die Tasche greifen – das bisher höchste Auktionsergebnis haben wir für die Arbeit Engländerin beobachtet, die im Juni 2014 für EUR 134.200,00 versteigert wurde.