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Edwaert Collier
Ein Vanitasstillleben
Estimate: 60.000 - 80.000 EUR
Price realised: 69.300 EUR
Price realised: 69.300 EUR
Description
Oil on canvas. 91 x 76 cm.
Monogrammiert und datiert unten rechts auf dem Buch: EC 1661 (EC verschränkt).
Das hochformatige Vanitasstillleben ist ein frühes Meisterwerk Edwaert Colliers. Der Künstler behandelt hier erstmals ein Thema, auf das er während seiner langen Karriere immer wieder zurückkommt. Geboren in Breda, zieht Collier nach Haarlem, wo seine Werke großen Erfolg haben. Seine in Haarlem entstandenen Kompositionen verraten den deutlichen Einfluß des führenden Stilllebenmalers der Stadt, Pieter Claesz. (1597-1660). Bevor er 1664 in die Lukasgilde aufgenommen wurde, erhielt Collier möglicherweise eine Ausbildung bei Vincent Laurensz. van der Vinne (1628-1702), dessen Werk ebenfalls von der Kunst des Pieter Claesz. geprägt ist.
Ein zentrales und immer wiederkehrendes Element in den Vanitasstillleben Colliers ist der Totenschädel. Als das Fine Arts Museums von San Francisco das vorliegende Gemälde verkaufte, war der mit einem Lorbeerkranz gekrönte Schädel noch mit einer Vase übermalt, die mit Lorbeerblättern geschmückt war. Bei der späteren Reinigung im Jahr 1985 wurde die Vase entfernt und der darunter liegende Schädel freigelegt. Er begegnet uns wieder in einem Vanitasstillleben des Künstlers aus dem Jahr 1661, das sich in der Sammlung des Sinebrychoff Kunstmuseums in Helsinki befindet. Weitere Vanitasstillleben gibt es in den Sammlungen des Rijksmuseums, Amsterdam und in den Sammlungen des Metropolitan Museum of Art, New York.
Collier greift bei vorliegender Komposition auf ein 1655 datiertes Vanitasstillleben des Pieter Claesz. zurück, das 2001 auf dem Kunstmarkt war (Sotheby’s, New York, 25. Januar 2001, Lot 159). Sein sechs Jahre später entstandenes Gemälde verwendet die Hauptelemente des Vorbilds und berücksichtigt dabei sogar Platzierung und Erscheinungsbild der Signatur wie auch des Datums. Allerdings fügt Collier neue Bildelemente hinzu: Ein grüner Seidenvorhang ersetzt die Säule, die Claesz. oben rechts einfügte. Der Inhalt des geöffneten Buches in der Bildmitte ist verändert und zeigt eine Seite aus der Amsterdamer Ausgabe von 1634 von Adriaen Cornelisz. van Haemstede’s „Historien der Vromer Martelaren“ (Geschichte der gläubigen Märtyrer). Das Titelblatt desselben Buches kommt auch in einigen Stillleben von Claesz. möglichem Lehrer van der Vinne vor. Weitere Elemente wie der Globus im Hintergrund, die Notenblätter, die Münzen und der Almanach sind dem Vorbild entnommen. Jedes
Das Datum des Werkes - 1661 - markiert den Beginn der Karriere Colliers, mit einem auf Vanitas-Stillleben konzentrierten Oeuvre. Im Zusammenhang mit dem Tod von Pieter Claesz. Ende 1660 und seinem Begräbnis am 1. Januar 1661 in Haarlem, kann das Bild aufgrund des Themas auch als Hommage des jungen Künstlers an seinen Mentor gesehen werden.
Sammlung Michael de Young, San Francisco, 1894. - M. H. de Young Memorial Museum ("The Young"), San Francisco. - Fine Arts Museums, San Francisco (Inv. Nr. BL84.55). - Christie's, New York, 15. Januar 1985, Lot 33. - Galerie Gismondi, Paris, 1986. - Privatsammlung, Schweiz. - Hotel de Ventes, Genf, 11. März 2015. - Christie's Online, 30. Juli 2020, Lot 16. - Privatsammlung Guernsey C.I. (Großbritannien).
Monogrammiert und datiert unten rechts auf dem Buch: EC 1661 (EC verschränkt).
Das hochformatige Vanitasstillleben ist ein frühes Meisterwerk Edwaert Colliers. Der Künstler behandelt hier erstmals ein Thema, auf das er während seiner langen Karriere immer wieder zurückkommt. Geboren in Breda, zieht Collier nach Haarlem, wo seine Werke großen Erfolg haben. Seine in Haarlem entstandenen Kompositionen verraten den deutlichen Einfluß des führenden Stilllebenmalers der Stadt, Pieter Claesz. (1597-1660). Bevor er 1664 in die Lukasgilde aufgenommen wurde, erhielt Collier möglicherweise eine Ausbildung bei Vincent Laurensz. van der Vinne (1628-1702), dessen Werk ebenfalls von der Kunst des Pieter Claesz. geprägt ist.
Ein zentrales und immer wiederkehrendes Element in den Vanitasstillleben Colliers ist der Totenschädel. Als das Fine Arts Museums von San Francisco das vorliegende Gemälde verkaufte, war der mit einem Lorbeerkranz gekrönte Schädel noch mit einer Vase übermalt, die mit Lorbeerblättern geschmückt war. Bei der späteren Reinigung im Jahr 1985 wurde die Vase entfernt und der darunter liegende Schädel freigelegt. Er begegnet uns wieder in einem Vanitasstillleben des Künstlers aus dem Jahr 1661, das sich in der Sammlung des Sinebrychoff Kunstmuseums in Helsinki befindet. Weitere Vanitasstillleben gibt es in den Sammlungen des Rijksmuseums, Amsterdam und in den Sammlungen des Metropolitan Museum of Art, New York.
Collier greift bei vorliegender Komposition auf ein 1655 datiertes Vanitasstillleben des Pieter Claesz. zurück, das 2001 auf dem Kunstmarkt war (Sotheby’s, New York, 25. Januar 2001, Lot 159). Sein sechs Jahre später entstandenes Gemälde verwendet die Hauptelemente des Vorbilds und berücksichtigt dabei sogar Platzierung und Erscheinungsbild der Signatur wie auch des Datums. Allerdings fügt Collier neue Bildelemente hinzu: Ein grüner Seidenvorhang ersetzt die Säule, die Claesz. oben rechts einfügte. Der Inhalt des geöffneten Buches in der Bildmitte ist verändert und zeigt eine Seite aus der Amsterdamer Ausgabe von 1634 von Adriaen Cornelisz. van Haemstede’s „Historien der Vromer Martelaren“ (Geschichte der gläubigen Märtyrer). Das Titelblatt desselben Buches kommt auch in einigen Stillleben von Claesz. möglichem Lehrer van der Vinne vor. Weitere Elemente wie der Globus im Hintergrund, die Notenblätter, die Münzen und der Almanach sind dem Vorbild entnommen. Jedes
Das Datum des Werkes - 1661 - markiert den Beginn der Karriere Colliers, mit einem auf Vanitas-Stillleben konzentrierten Oeuvre. Im Zusammenhang mit dem Tod von Pieter Claesz. Ende 1660 und seinem Begräbnis am 1. Januar 1661 in Haarlem, kann das Bild aufgrund des Themas auch als Hommage des jungen Künstlers an seinen Mentor gesehen werden.
Sammlung Michael de Young, San Francisco, 1894. - M. H. de Young Memorial Museum ("The Young"), San Francisco. - Fine Arts Museums, San Francisco (Inv. Nr. BL84.55). - Christie's, New York, 15. Januar 1985, Lot 33. - Galerie Gismondi, Paris, 1986. - Privatsammlung, Schweiz. - Hotel de Ventes, Genf, 11. März 2015. - Christie's Online, 30. Juli 2020, Lot 16. - Privatsammlung Guernsey C.I. (Großbritannien).
Auction result well in line with expectations
The work Ein Vanitasstillleben by Edwaert Collier was auctioned at Lempertz in Cologne in November this year. The price achieved of EUR 69,300.00 was within expectations - the estimate range had previously been set by the auction house as EUR 60,000.00 – 80,000.00. Admittedly, works by Edwaert Collier have also been auctioned for a multiple of this price - according to our records, the highest result so far was achieved by the work Vanitas Still Life With A Candlestick, Musical Instruments, Dutch Books, A Writing Set, An Astrological And A Terrestial Globe And An Hourglass, All On A Draped Table in February 2013 with an auction result of USD 506,500.00 (€ 387,262.02).
Auktionsergebnis im Rahmen der Erwartungen
Die Arbeit Ein Vanitasstillleben von Edwaert Collier kam im November diesen Jahres bei Lempertz in Köln zur Auktion. Der dabei erzielte Preis von EUR 69.300,00 lag im Rahmen der Erwartungen – die Schätzpreisspanne war von dem Auktionshaus zuvor mit EUR 60.000,00 – 80.000,00 angegeben worden. Freilich wurden Arbeiten von Edwaert Collier auch schon für ein Vielfaches dieses Preises versteigert – das bisher höchste Ergebnis erzielte nach unseren Aufzeichnungen die Arbeit Vanitas Still Life With A Candlestick, Musical Instruments, Dutch Books, A Writing Set, An Astrological And A Terrestial Globe And An Hourglass, All On A Draped Table im Februar 2013 mit einem Auktionsergebnis von USD 506.500,00 (€ 387.262,02).