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- Klosterruine im Winter mit Blick auf Heisterbach
Carl Georg Adolph Hasenpflug
Klosterruine im Winter mit Blick auf Heisterbach
Estimate: 20.000 - 22.000 EUR
Price realised: 39.680 EUR
Price realised: 39.680 EUR
Description
Öl auf Leinwand. 68 x 59 cm.
Signiert und datiert unten rechts: C. Hasenpflug 1842.
Verso auf dem originalen Keilrahmen von Hasenpflug bezeichnet: „Kloster Ruine im Winter / gemalt von C. Hasenpflug. 1842.“, später von anderer Hand ergänzt: „Halberstadt“. Ferner alter Klebezettel mit handschriftlicher Bezeichnung anlässlich einer Ausstellung des Gemäldes: „Der Preis des Bildes ist / Sechs und Dreißig Friedrichs d`or / es geht im Fall des nicht Verkaufs / zurück nach Halberstadt“.
Carl Hasenpflug trat 1820 in die Werkstatt des Berliner Theatermalers Carl Gropius ein. Im selben Jahr erhielt er zudem ein Stipendium des preußischen Königs zum Besuch der Berliner Akademie, wo Johann Erdmann Hummel sein wichtigster Lehrer werden sollte. Durch dessen Unterweisung in Perspektivlehre und Optik legte Hasenpflug die Grundlagen für seine souveräne Wiedergabe von Architektur, die bezeichnend für das gesamte Oeuvre des Künstlers wurde und wofür auch die vorliegende Ansicht ein beeindruckendes Beispiel bildet. Hasenpflug gibt hier eine aufwendige Architekturkomposition wieder: den Auftakt bildet eine hohe, von einem Kreuzgratgewölbe überdeckte romanische Klosterhalle, von der zur Linken ein weiterer klösterlicher Raum abzweigt, der seinerseits durch ein vergittertes Fenster den Blick in einen unbeleuchteten Nebenraum erahnen lässt. An die kreuzgratgewölbte Klosterhalle schließt sich bildeinwärts ein ähnlich großer, gleichfalls von einem mächtigen Kreuzgratgew
Letztlich führt die dunkle Architektur des Vordergrunds zu einem hell erleuchteten, sonnenbeschienenen Naturraum im Hintergrund der Bildkomposition. Hier erblickt der Betrachter - wie in einem Aussichtsfenster, quasi als Architektur in der Architektur - die Ruine der ehemalige Zisterzienserabtei Heisterbach im Siebengebirge. Die ab 1202 errichtete Klosterkirche war seit der Säkularisierung 1803 dem Verfall preisgegeben und sollte zeitweilig gar gesprengt werden. Sie wurde zu einem bedeutenden Mahnmal für die Romantik und die aufkommende Denkmalpflege und diente Hasenpflug in diversen Variationen als Bildmotiv. Dr. Antje Ziehr stellt in ihrem ausführlichen Gutachten fest, dass es sich bei unserem Gemälde um die erste ihr bekannte Verarbeitung dieses bedeutenden Motivs im Oeuvre des Künstlers handelt.
Auktion Kunsthaus am Museum, Köln, 18.-21.10.1978, Lot 1738. - Deutsche Privatsammlung.
Signiert und datiert unten rechts: C. Hasenpflug 1842.
Verso auf dem originalen Keilrahmen von Hasenpflug bezeichnet: „Kloster Ruine im Winter / gemalt von C. Hasenpflug. 1842.“, später von anderer Hand ergänzt: „Halberstadt“. Ferner alter Klebezettel mit handschriftlicher Bezeichnung anlässlich einer Ausstellung des Gemäldes: „Der Preis des Bildes ist / Sechs und Dreißig Friedrichs d`or / es geht im Fall des nicht Verkaufs / zurück nach Halberstadt“.
Carl Hasenpflug trat 1820 in die Werkstatt des Berliner Theatermalers Carl Gropius ein. Im selben Jahr erhielt er zudem ein Stipendium des preußischen Königs zum Besuch der Berliner Akademie, wo Johann Erdmann Hummel sein wichtigster Lehrer werden sollte. Durch dessen Unterweisung in Perspektivlehre und Optik legte Hasenpflug die Grundlagen für seine souveräne Wiedergabe von Architektur, die bezeichnend für das gesamte Oeuvre des Künstlers wurde und wofür auch die vorliegende Ansicht ein beeindruckendes Beispiel bildet. Hasenpflug gibt hier eine aufwendige Architekturkomposition wieder: den Auftakt bildet eine hohe, von einem Kreuzgratgewölbe überdeckte romanische Klosterhalle, von der zur Linken ein weiterer klösterlicher Raum abzweigt, der seinerseits durch ein vergittertes Fenster den Blick in einen unbeleuchteten Nebenraum erahnen lässt. An die kreuzgratgewölbte Klosterhalle schließt sich bildeinwärts ein ähnlich großer, gleichfalls von einem mächtigen Kreuzgratgew
Letztlich führt die dunkle Architektur des Vordergrunds zu einem hell erleuchteten, sonnenbeschienenen Naturraum im Hintergrund der Bildkomposition. Hier erblickt der Betrachter - wie in einem Aussichtsfenster, quasi als Architektur in der Architektur - die Ruine der ehemalige Zisterzienserabtei Heisterbach im Siebengebirge. Die ab 1202 errichtete Klosterkirche war seit der Säkularisierung 1803 dem Verfall preisgegeben und sollte zeitweilig gar gesprengt werden. Sie wurde zu einem bedeutenden Mahnmal für die Romantik und die aufkommende Denkmalpflege und diente Hasenpflug in diversen Variationen als Bildmotiv. Dr. Antje Ziehr stellt in ihrem ausführlichen Gutachten fest, dass es sich bei unserem Gemälde um die erste ihr bekannte Verarbeitung dieses bedeutenden Motivs im Oeuvre des Künstlers handelt.
Auktion Kunsthaus am Museum, Köln, 18.-21.10.1978, Lot 1738. - Deutsche Privatsammlung.
Upper estimate price exceeded by 80 %.
This artwork by Carl Hasenpflug achieved an unexpectedly high price at Lempertz in Cologne in May 2017. In the Alte Kunst auction, the work Klosterruine im Winter mit Blick auf Heisterbach sold for EUR 39,680.00 - well above the upper estimate of EUR 22,000.00. Despite this good result, it is not the highest hammer price for an artwork by Carl Hasenpflug; that achieved among the auctions we observed the lot Klosterruine im Winter mit Blick auf Walkenried sold at auction in May 2017 with the realized price of EUR 44,640.00.
Oberer Schätzpreis um 80 % übertroffen
Dieses Kunstwerk von Carl Hasenpflug erzielte im Mai 2017 bei Lempertz in Köln einen unerwartet hohen Preis. In der Auktion Alte Kunst wurde die Arbeit Klosterruine im Winter mit Blick auf Heisterbach für EUR 39.680,00 versteigert – und damit weit über dem oberen Schätzpreis von EUR 22.000,00. Trotz des guten Ergebnisses ist dies nicht der höchste Zuschlag für ein Kunstwerk von Carl Hasenpflug; den erzielte unter den von uns beobachteten Auktionen die Arbeit Klosterruine im Winter mit Blick auf Walkenried im Mai 2017 mit dem Hammerpreis von EUR 44.640,00.