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- Masken (Bauhaus Dessau)
T. Lux Feininger
Masken (Bauhaus Dessau)
Estimate: 10.000 - 15.000 EUR
Price realised: 16.250 EUR
Price realised: 16.250 EUR
Description
Um 1927
Vintage, Gelatinesilberabzug. 23,3 x 17,4 cm. Rückseitig mit Photographen-, Agentur- und Eigentümerstempel sowie von Xanti Schawinsky mit Bleistift und Kugelschreiber beschriftet. - Unter Passepartout montiert.
„Als ich nach Abschluss des ersten Semesters, dem Vorkurs, zur Bühnenwerkstatt zugelassen wurde, war ich der glücklichste aller Studenten. […] Meine besondere Vorliebe galt dem Herstellen von Masken, und, nachdem ich einige gemeinschaftlich geplante Entwürfe ausgeführt hatte, ging ich dazu über, meinen eigenen Schöpfungen Form zu geben.“ (T. Lux Feininger, Das Bauhaus und ich (1947), unveröffentlichtes Manuskript, vgl. www.kunst-archive.net/de/wvz/t_lux_feininger/texts)
Feiningers Faszination für die Kunst des Maskenschnitzens, insbesondere in der Tradition japanischer No-Masken, äußert sich in dieser Photographie, in der er zwei Masken in Frontal- und Profilansicht mittels einer dahinter platzierten Glühbirne zu einer düster-geheimnisvollen Lebendigkeit verhilft.
Vom Bauhaus zum Black Mountain College – Photographien aus einer Schweizer Privatsammlung
Die im Folgenden zum Aufruf kommenden Photographien der Bauhaus-Künstler Xanti Schawinsky, Umbo (Otto Umbehr), Lucia Moholy, T. Lux Feininger und Josef Albers (Lot 631-644) stammen aus einer Schweizer Privatsammlung. Erworben hat sie der Einlieferer Anfang der achtziger Jahre aus dem Nachlass von Xanti Schawinsky, den er selbst noch kennenlernen durfte. Als Schweizer Künstler mit jüdisch-polnischen Wurzeln, der am Bauhaus studiert hatte, danach als Graphiker in Deutschland und Italien tätig war und 1936 in die USA übersiedelte, pendelte Schawinsky seit den sechziger Jahren zwischen den USA und Europa. In Oggebbio, auf der italienischen Seite des Lago Maggiore gelegen, hatte sich der umtriebige Künstler in den sechziger Jahren ein Atelierhaus errichtet, wo er seine Zeit damit verbrachte, sein Werk zu ordnen, seine Zeit am Bauhaus zu dokumentieren, seine Memoiren zu schreiben und Ausstellungen vorzubereiten - so auch seine letzte Ausstellung 1979 in der Galleria Flaviana in Locarno
Die Begegnung mit Xanti Schawinsky, der idealen Verkörperung des Universalkünstlers im Sinne des Bauhauses, machte auf unseren Sammler, selbst Künstler und Photograph, einen nachhaltigen Eindruck und führte zu einer weiteren intensiven Beschäftigung mit Schawinskys Werk. Es entwickelte sich zudem eine freundschaftliche Verbindung zwischen dem Sammler und dem Künstler sowie dessen Familie, die über den Tod Schawinskys im Jahr 1980 hinaus andauern sollte. Als beratender Vermittler zwischen der Galleria Flaviana und dem Nachlass, bestehend aus Schawinskys erster Frau Irene, ihrem Sohn Ben und seiner zweiten Frau Gisela, konnte er bei der Sichtung des Werkes in New York, Sheffield/Massachusetts und Oggebbio Einblick in das umfangreiche und vielfältige Œuvre des Künstlers gewinnen. Da die Photographie zu dieser Zeit noch keine Rolle im Bereich des Kunstmarktes spielte, wurde ihr wenig Beachtung geschenkt. Dennoch oder gerade deswegen übte das photographische Werk des Künstlers a
Xanti Schawinsky war, wie Eckhard Neumann es beschreibt, der Prototyp des „Ur-Bauhäuslers“: „Eine Künstlerpersönlichkeit, die das Universelle in seinem Œurvre verwirklicht hat, wie es das Bauhaus als konzeptionellen Ansatz anstrebte. Ein kreatives Temperament, das mit einer spontanen Geste der Begeisterung, mit Idealismus und Dynamik alle Rück-Sicht auf das Vergangene konsequent hinter sich ließ und mit jugendlich stürmischer Begierde sich ausschliesslich dem Neuen, dem Menschen, der Neuen Gesellschaft, der Neuen Kunst mit ihren vielfältigen, unerprobten, wie spekulativen Ausdrucksformen und Medien zuwandte. […] Fotografie wird für ihn zu einem Werkzeug der freien wie der angewandten Gestaltung. Eine Unterscheidung zwischen diesen beiden Bereichen machte Schawinsky jedoch nicht, er benutzt die Fotografie als eine experimentelle Erweiterung seiner technischen und gestalterischen Ausdrucksmittel, etwa im Sinne von John Heartfield: ‚Ich male mit Foto.‘“ (zit. nach E
Sich auf ein Medium festzulegen, hätte dem künstlerischen Selbstverständnis Schawinskys nicht entsprochen, gleichwohl spielte die Photographie eine Schlüsselrolle in seinem Werk, griff er immer wieder auf sie zurück. Galt sein primäres Interesse in seiner Zeit am Bauhaus und am Black Mountain College in North Carolina, wo er bis 1938 lehrte, der Theaterklasse und bediente er sich der Photographie vor allem zum Zwecke der Dokumentation des ephemeren Bühnengeschehens, so sollte er sich später, vor allem in den vierziger Jahren, der experimentellen Photographie zuwenden im Sinne eines freien, künstlerischen Mediums zur Gestaltung abstrakter Kompositionen. Das hier vorliegende Konvolut
Nachlass Xanti Schawinsky; Privatsammlung, Schweiz
Vintage, Gelatinesilberabzug. 23,3 x 17,4 cm. Rückseitig mit Photographen-, Agentur- und Eigentümerstempel sowie von Xanti Schawinsky mit Bleistift und Kugelschreiber beschriftet. - Unter Passepartout montiert.
„Als ich nach Abschluss des ersten Semesters, dem Vorkurs, zur Bühnenwerkstatt zugelassen wurde, war ich der glücklichste aller Studenten. […] Meine besondere Vorliebe galt dem Herstellen von Masken, und, nachdem ich einige gemeinschaftlich geplante Entwürfe ausgeführt hatte, ging ich dazu über, meinen eigenen Schöpfungen Form zu geben.“ (T. Lux Feininger, Das Bauhaus und ich (1947), unveröffentlichtes Manuskript, vgl. www.kunst-archive.net/de/wvz/t_lux_feininger/texts)
Feiningers Faszination für die Kunst des Maskenschnitzens, insbesondere in der Tradition japanischer No-Masken, äußert sich in dieser Photographie, in der er zwei Masken in Frontal- und Profilansicht mittels einer dahinter platzierten Glühbirne zu einer düster-geheimnisvollen Lebendigkeit verhilft.
Vom Bauhaus zum Black Mountain College – Photographien aus einer Schweizer Privatsammlung
Die im Folgenden zum Aufruf kommenden Photographien der Bauhaus-Künstler Xanti Schawinsky, Umbo (Otto Umbehr), Lucia Moholy, T. Lux Feininger und Josef Albers (Lot 631-644) stammen aus einer Schweizer Privatsammlung. Erworben hat sie der Einlieferer Anfang der achtziger Jahre aus dem Nachlass von Xanti Schawinsky, den er selbst noch kennenlernen durfte. Als Schweizer Künstler mit jüdisch-polnischen Wurzeln, der am Bauhaus studiert hatte, danach als Graphiker in Deutschland und Italien tätig war und 1936 in die USA übersiedelte, pendelte Schawinsky seit den sechziger Jahren zwischen den USA und Europa. In Oggebbio, auf der italienischen Seite des Lago Maggiore gelegen, hatte sich der umtriebige Künstler in den sechziger Jahren ein Atelierhaus errichtet, wo er seine Zeit damit verbrachte, sein Werk zu ordnen, seine Zeit am Bauhaus zu dokumentieren, seine Memoiren zu schreiben und Ausstellungen vorzubereiten - so auch seine letzte Ausstellung 1979 in der Galleria Flaviana in Locarno
Die Begegnung mit Xanti Schawinsky, der idealen Verkörperung des Universalkünstlers im Sinne des Bauhauses, machte auf unseren Sammler, selbst Künstler und Photograph, einen nachhaltigen Eindruck und führte zu einer weiteren intensiven Beschäftigung mit Schawinskys Werk. Es entwickelte sich zudem eine freundschaftliche Verbindung zwischen dem Sammler und dem Künstler sowie dessen Familie, die über den Tod Schawinskys im Jahr 1980 hinaus andauern sollte. Als beratender Vermittler zwischen der Galleria Flaviana und dem Nachlass, bestehend aus Schawinskys erster Frau Irene, ihrem Sohn Ben und seiner zweiten Frau Gisela, konnte er bei der Sichtung des Werkes in New York, Sheffield/Massachusetts und Oggebbio Einblick in das umfangreiche und vielfältige Œuvre des Künstlers gewinnen. Da die Photographie zu dieser Zeit noch keine Rolle im Bereich des Kunstmarktes spielte, wurde ihr wenig Beachtung geschenkt. Dennoch oder gerade deswegen übte das photographische Werk des Künstlers a
Xanti Schawinsky war, wie Eckhard Neumann es beschreibt, der Prototyp des „Ur-Bauhäuslers“: „Eine Künstlerpersönlichkeit, die das Universelle in seinem Œurvre verwirklicht hat, wie es das Bauhaus als konzeptionellen Ansatz anstrebte. Ein kreatives Temperament, das mit einer spontanen Geste der Begeisterung, mit Idealismus und Dynamik alle Rück-Sicht auf das Vergangene konsequent hinter sich ließ und mit jugendlich stürmischer Begierde sich ausschliesslich dem Neuen, dem Menschen, der Neuen Gesellschaft, der Neuen Kunst mit ihren vielfältigen, unerprobten, wie spekulativen Ausdrucksformen und Medien zuwandte. […] Fotografie wird für ihn zu einem Werkzeug der freien wie der angewandten Gestaltung. Eine Unterscheidung zwischen diesen beiden Bereichen machte Schawinsky jedoch nicht, er benutzt die Fotografie als eine experimentelle Erweiterung seiner technischen und gestalterischen Ausdrucksmittel, etwa im Sinne von John Heartfield: ‚Ich male mit Foto.‘“ (zit. nach E
Sich auf ein Medium festzulegen, hätte dem künstlerischen Selbstverständnis Schawinskys nicht entsprochen, gleichwohl spielte die Photographie eine Schlüsselrolle in seinem Werk, griff er immer wieder auf sie zurück. Galt sein primäres Interesse in seiner Zeit am Bauhaus und am Black Mountain College in North Carolina, wo er bis 1938 lehrte, der Theaterklasse und bediente er sich der Photographie vor allem zum Zwecke der Dokumentation des ephemeren Bühnengeschehens, so sollte er sich später, vor allem in den vierziger Jahren, der experimentellen Photographie zuwenden im Sinne eines freien, künstlerischen Mediums zur Gestaltung abstrakter Kompositionen. Das hier vorliegende Konvolut
Nachlass Xanti Schawinsky; Privatsammlung, Schweiz
Upper estimated price slightly exceeded
The work Masken (Bauhaus Dessau) by Theodore Lux Feininger was sold in the Photographie auction at Lempertz in Cologne in June 2021. Here, the upper estimate of EUR 15,000.00 was slightly exceeded - the artwork found a new owner for EUR 16,250.00. Other works by Theodore Lux Feininger have achieved even higher prices, we observed the highest auction result so far of GBP 22,500.00 (€ 26,247.03) in February 2019 for the work Schiff Im Golf Von Siam (Ship In The Gulf Of Siam).
Oberer Schätzpreis leicht übertroffen
Die Arbeit Masken (Bauhaus Dessau) von Theodore Lux Feininger wurde im Juni 2021 in der Auktion Photographie bei Lempertz in Köln versteigert. Dabei wurde der obere Schätzpreis von EUR 15.000,00 leicht übertroffen – das Kunstwerk fand für EUR 16.250,00 einen neuen Besitzer. Andere Arbeiten von Theodore Lux Feininger haben noch höhere Preise erzielt - wir haben das bisher höchste Auktionsergebnis von GBP 22.500,00 (€ 26.247,03) im Februar 2019 für die Arbeit Schiff Im Golf Von Siam (Ship In The Gulf Of Siam) beobachtet.