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Jan van Noordt
Granida und Daifilo
Estimate: 16.000 - 18.000 EUR
Price realised: not available
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Description
Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen (parkettiert). 136,5 x 116 cm.
Signiert und datiert Mitte links: Joan v. Noordt. f. 1663.
Das vorliegende Gemälde zeigt eine Szene aus dem 1605 von Pieter Cornelisz. Hooft verfassten Schauspiel "Granida", das sich als Bildvorlage in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreute. Darstellungen dieses Sujets schufen u.a. Dirck van Baburen, Govert Flinck und Gerard van Honthorst. Die Szene aus dem 1. Akt zeigt die erste Begegnung der persischen Prinzessin Granida mit dem Hirten Daifilo und dessen Geliebter Dorilea. Daifilo reicht der durstigen Prinzessin in einer Muschelschale Wasser und verliebt sich in sie. Nach den üblichen barocken Verwicklungen und Intrigen wird aus beiden schließlich ein Paar.
Jan van Noordt dürfte zu diesem Thema durch seinen Lehrer Jacob Backer inspiriert worden sein, der mehrere Fassungen dieses Sujets schuf. Auch van Noordt hatte das Thema bereits 18 Jahre zuvor, zu Beginn seiner künstlerischen Karriere, in einem Gemälde aufgegriffen, das sich heute in der Art Gallery of New South Wales in Sydney befindet (vgl. de Witt, a.a.O., S. 150, Nr. 33). Unsere vorliegende, spätere Version des Themas zeigt im Vergleich dazu ein deutlich helleres Kolorit, wobei insbesondere die überaus graziöse Figur der Granida in ihrer eleganten, silberfarbenen Seidenrobe und dem hellen Inkarnat effektvoll gegen das in erdigeren Tönen wiedergegebene Hirtenpaar kontrastiert.
Unser vielfach publiziertes und 1914 in Berlin ausgestellte Werk ist bereits seit 1772 nachweisbar, als es in einer Leidener Auktion unter Lot 1 zum Aufruf kam.
Auktion „Jonkvrouw M.J. Cosson et al.“, Leiden, 21.10.1772, Lot 1. - Dort erworben von v. Leyden. - Auktion „Deux Amateurs“, Leiden, 26.8.1788, Lot 107. - Dort erworben von H. Hoogstraten. - Fürst Tatarsky (Fürst Serge Koudacheff?), St. Petersburg. - Auktion „Tableaux anciens formant la collection du Prince Tatarsky”, Frederik Muller & Cie., Amsterdam, 27.6.1905, Lot 22 (mit Abb.). - Ida von Schubert, geb. Freiin von Stumm, Berlin (laut Ausst.-Kat. Berlin 1914). - Auktion Phillips, London, 7.7.1998, Lot 78. - Auktion Sotheby's, London, 18.4.2002, Lot 34. - Auktion Bonham’s, London, 25.4.2018, Lot 185. – Privatsammlung Süddeutschland.
Signiert und datiert Mitte links: Joan v. Noordt. f. 1663.
Das vorliegende Gemälde zeigt eine Szene aus dem 1605 von Pieter Cornelisz. Hooft verfassten Schauspiel "Granida", das sich als Bildvorlage in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreute. Darstellungen dieses Sujets schufen u.a. Dirck van Baburen, Govert Flinck und Gerard van Honthorst. Die Szene aus dem 1. Akt zeigt die erste Begegnung der persischen Prinzessin Granida mit dem Hirten Daifilo und dessen Geliebter Dorilea. Daifilo reicht der durstigen Prinzessin in einer Muschelschale Wasser und verliebt sich in sie. Nach den üblichen barocken Verwicklungen und Intrigen wird aus beiden schließlich ein Paar.
Jan van Noordt dürfte zu diesem Thema durch seinen Lehrer Jacob Backer inspiriert worden sein, der mehrere Fassungen dieses Sujets schuf. Auch van Noordt hatte das Thema bereits 18 Jahre zuvor, zu Beginn seiner künstlerischen Karriere, in einem Gemälde aufgegriffen, das sich heute in der Art Gallery of New South Wales in Sydney befindet (vgl. de Witt, a.a.O., S. 150, Nr. 33). Unsere vorliegende, spätere Version des Themas zeigt im Vergleich dazu ein deutlich helleres Kolorit, wobei insbesondere die überaus graziöse Figur der Granida in ihrer eleganten, silberfarbenen Seidenrobe und dem hellen Inkarnat effektvoll gegen das in erdigeren Tönen wiedergegebene Hirtenpaar kontrastiert.
Unser vielfach publiziertes und 1914 in Berlin ausgestellte Werk ist bereits seit 1772 nachweisbar, als es in einer Leidener Auktion unter Lot 1 zum Aufruf kam.
Auktion „Jonkvrouw M.J. Cosson et al.“, Leiden, 21.10.1772, Lot 1. - Dort erworben von v. Leyden. - Auktion „Deux Amateurs“, Leiden, 26.8.1788, Lot 107. - Dort erworben von H. Hoogstraten. - Fürst Tatarsky (Fürst Serge Koudacheff?), St. Petersburg. - Auktion „Tableaux anciens formant la collection du Prince Tatarsky”, Frederik Muller & Cie., Amsterdam, 27.6.1905, Lot 22 (mit Abb.). - Ida von Schubert, geb. Freiin von Stumm, Berlin (laut Ausst.-Kat. Berlin 1914). - Auktion Phillips, London, 7.7.1998, Lot 78. - Auktion Sotheby's, London, 18.4.2002, Lot 34. - Auktion Bonham’s, London, 25.4.2018, Lot 185. – Privatsammlung Süddeutschland.