Jacob Philipp Hackert
Blick auf die Seine bei Caudebec-en-Caux
Estimate: 30.000 - 40.000 EUR
Price realised: 44.640 EUR
Price realised: 44.640 EUR
Description
Öl auf Leinwand (doubliert). 31 x 43 cm.
Signiert und datiert unten rechts: Jacq: Phil: Hackert. pinx: 1767.
Es ist nicht bekannt, an wen Hackert das vorliegende Gemälde verkaufte, doch befand sich ein Bild Hackerts mit dem Titel „Vûe du côté de Caudebec en Normandie“ vor dem 9. März 1779 im Besitz eines „Monsieur de Peters“, zu identifizieren mit dem Maler Johan Anton de Peters (1725-1795). De Peters lebte seit 1756 in Paris und war auch mit dem deutschen Kupferstecher Johann Georg Wille (1715-1808) bekannt, über den er Hackert kennengelernt haben könnte; er betätigte sich auch als Kunsthändler. Am 9. März 1779 wurde das Bild aus de Peters Sammlung im Pariser Auktionshaus von Pierre Remy und Pierre François Basan verkauft und für 150 livres von dem Marquis Charles-Jean Goury de Champgrand (1732-1799) erworben. Hier wird es sich entweder um das vorliegende Gemälde oder um sein durch Jacques Aliamets (1726-1788) zweite Radierung dokumentiertes Pendant gehandelt haben (Exemplare der Radierung und ihres Pendants befinden sich in Zürich, Kupferstichkabinett). Champgrand, der
Das Gemälde besticht sowohl durch die ausgewogene Komposition als auch durch die malerische Gestaltung: Während ein Teil der Steilwand in goldenes Sonnenlicht getaucht ist, setzen dunklere Wolken am oberen Bildrand einen dramatischen Akzent und deuten eine Wetteränderung an. Sämtliche Details wurden liebevoll ausgearbeitet, und es kann davon ausgegangen werden, dass die kleinen, an das Kliff gebauten Fischerhäuser, die Boote und die arbeitenden Fischer im Hintergrund der Realität entsprechend wiedergegeben wurden. Auffallend ist schließlich der alte Baum am linken Bildrand, dem noch einige belaubte Äste entsprießen und der von Efeu umrankt wird: hier manifestiert sich bereits Hackerts großes botanisches Interesse für Bäume, das in den italienischen Jahren zu seiner Spezialisierung auf das „Baum-Porträt“ führen wird.
Abschließend lässt sich feststellen, dass das vorliegende Gemälde Hackerts bereits 1767 erreichte künstlerische Reife belegt. Es handelt sich um eine sehr wichtige Bereicherung seines französischen Frühwerks.
Möglicherweise: Bis zum 9. März 1779 im Besitz des Malers Johan Anton de Peters (1725-1795), Paris. - Auktionshaus Pierre Remy und Pierre François Basan, Paris, 9.3.1779. - Dort vom Kunsthändler Marquis Charles-Jean Goury de Champgrand (1732-1799) erworben. - Am 21.2.1780 von Champgrand an einen unbekannten Kunden verkauft.- Unbekannter Privatbesitz.
Signiert und datiert unten rechts: Jacq: Phil: Hackert. pinx: 1767.
Es ist nicht bekannt, an wen Hackert das vorliegende Gemälde verkaufte, doch befand sich ein Bild Hackerts mit dem Titel „Vûe du côté de Caudebec en Normandie“ vor dem 9. März 1779 im Besitz eines „Monsieur de Peters“, zu identifizieren mit dem Maler Johan Anton de Peters (1725-1795). De Peters lebte seit 1756 in Paris und war auch mit dem deutschen Kupferstecher Johann Georg Wille (1715-1808) bekannt, über den er Hackert kennengelernt haben könnte; er betätigte sich auch als Kunsthändler. Am 9. März 1779 wurde das Bild aus de Peters Sammlung im Pariser Auktionshaus von Pierre Remy und Pierre François Basan verkauft und für 150 livres von dem Marquis Charles-Jean Goury de Champgrand (1732-1799) erworben. Hier wird es sich entweder um das vorliegende Gemälde oder um sein durch Jacques Aliamets (1726-1788) zweite Radierung dokumentiertes Pendant gehandelt haben (Exemplare der Radierung und ihres Pendants befinden sich in Zürich, Kupferstichkabinett). Champgrand, der
Das Gemälde besticht sowohl durch die ausgewogene Komposition als auch durch die malerische Gestaltung: Während ein Teil der Steilwand in goldenes Sonnenlicht getaucht ist, setzen dunklere Wolken am oberen Bildrand einen dramatischen Akzent und deuten eine Wetteränderung an. Sämtliche Details wurden liebevoll ausgearbeitet, und es kann davon ausgegangen werden, dass die kleinen, an das Kliff gebauten Fischerhäuser, die Boote und die arbeitenden Fischer im Hintergrund der Realität entsprechend wiedergegeben wurden. Auffallend ist schließlich der alte Baum am linken Bildrand, dem noch einige belaubte Äste entsprießen und der von Efeu umrankt wird: hier manifestiert sich bereits Hackerts großes botanisches Interesse für Bäume, das in den italienischen Jahren zu seiner Spezialisierung auf das „Baum-Porträt“ führen wird.
Abschließend lässt sich feststellen, dass das vorliegende Gemälde Hackerts bereits 1767 erreichte künstlerische Reife belegt. Es handelt sich um eine sehr wichtige Bereicherung seines französischen Frühwerks.
Möglicherweise: Bis zum 9. März 1779 im Besitz des Malers Johan Anton de Peters (1725-1795), Paris. - Auktionshaus Pierre Remy und Pierre François Basan, Paris, 9.3.1779. - Dort vom Kunsthändler Marquis Charles-Jean Goury de Champgrand (1732-1799) erworben. - Am 21.2.1780 von Champgrand an einen unbekannten Kunden verkauft.- Unbekannter Privatbesitz.
Upper estimated price slightly exceeded
The work Blick auf die Seine bei Caudebec-en-Caux by Jakob Philipp Hackert was auctioned at Lempertz in Cologne in May 2019. Here, the upper estimate of EUR 40,000.00 was slightly exceeded - the artwork found a new owner for EUR 44,640.00. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Jakob Philipp Hackert achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work The Port of Salerno from Vietri, with herdsmen and other figures in the foreground, with the Castello di Arechi beyond and shipping vessels in the bay in July 2015 with an auction result of GBP 338,500.00 (€ 479,879.31).
Oberer Schätzpreis leicht übertroffen
Die Arbeit Blick auf die Seine bei Caudebec-en-Caux von Jakob Philipp Hackert kam im Mai 2019 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Dabei wurde der obere Schätzpreis von EUR 40.000,00 leicht übertroffen – das Kunstwerk fand für EUR 44.640,00 einen neuen Besitzer. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Jakob Philipp Hackert erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit The Port of Salerno from Vietri, with herdsmen and other figures in the foreground, with the Castello di Arechi beyond and shipping vessels in the bay im Juli 2015 mit einem Auktionsergebnis von GBP 338.500,00 (€ 479.879,31).