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- Stehende Kuh (Windkuh)
Ewald Mataré
Stehende Kuh (Windkuh)
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 31
3. Dec - 3. Dec 2021
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 31
3. Dec - 3. Dec 2021
Estimate: 50.000 - 70.000 EUR
Price realised: 91.250 EUR
Price realised: 91.250 EUR
Description
1923
Bronze Höhe 18,7 cm; Breite 33,2 cm; Tiefe 7,3 cm Unbezeichnet. Früher Lebzeitguss. Insgesamt sind 20 Güsse bekannt. - Mit dunkelbrauner Patina, stellenweise aufgehellt. Kleiner Materialausbruch am Steiß, alt, vermutlich vom Künstler, ergänzt.
Die Bronzeplastik „Stehende Kuh“, besonders unter dem Titel „Windkuh“ bekannt, ist ein ikonisches Werk Ewald Matarés aus seiner frühen Schaffenszeit. Andere Exemplare der Gussauflage befinden sich u.a. im Museum of Modern Art in New York, im Busch-Reisinger Museum/Harvard Arts Museums, Cambridge und im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum, Schloss Gottdorf.
Mataré kam von der Malerei über den Holzschnitt zur Plastik - die Gattung, in der er seine Berufung fand und in der er stilistisch gänzlich neue Wege beschritt.
In kritischer Auseinandersetzung mit Adolf von Hildebrands Abhandlung „Problem der Form in der bildenden Kunst“ entwickelte er in den frühen 1920er Jahren eine Arbeitsweise, die nicht wie von Hildebrand gefordert von der Anschauung, sondern von der Haptik ausging. „Ohne es zu wissen, tat ich einen Gegensatz zu seinen ästhetischen Betrachtungen über das ‚Anschauen' des Gegenstandes. Ich proklamierte für mich und auch außerhalb das Betasten, das Fühlen als das Primärste bei der Gestaltung und mit dieser Erkenntnis, die ich aus mir selbst entwickelte, stand und stehe ich auch jetzt noch allein da“, schrieb Mataré rückblickend (zit. nach: Sabine Maja Schilling, Ewald Mataré. Das plastische Werk. Werkverzeichnis, Köln 1987, S. 27).
Die "Windkuh" ist die früheste seiner archaischen Arbeiten. Sie entstand als Holzskulptur in List auf Sylt im Sommer 1923. Ausgehend von den natürlichen Gegebenheiten des schmalen Stück Nußbaumholzes, das ihm zur Verfügung stand, fand der Künstler eine in der Profilansicht monumental anmutende Form bei gleichzeitiger reliefartig flacher Ausführung. Der vermeintliche Makel des Materials führt zu einem künstlerisch vollkommenen Ergebnis. Mataré schuf das von einer stark haptischen Auffassung bestimmte Sinnbild einer Kuh, deren organische Form er abstrahierte und in eine Gestalt von schwebender Eleganz umsetzte. Die geschmeidige Körperform steht in spannungsvollem Gegensatz zu dem rauen Charme ihrer lebendigen Patina, die diesen schönen frühen Guss kennzeichnet.
Familienbesitz Polen (in dritter Generation)
Bronze Höhe 18,7 cm; Breite 33,2 cm; Tiefe 7,3 cm Unbezeichnet. Früher Lebzeitguss. Insgesamt sind 20 Güsse bekannt. - Mit dunkelbrauner Patina, stellenweise aufgehellt. Kleiner Materialausbruch am Steiß, alt, vermutlich vom Künstler, ergänzt.
Die Bronzeplastik „Stehende Kuh“, besonders unter dem Titel „Windkuh“ bekannt, ist ein ikonisches Werk Ewald Matarés aus seiner frühen Schaffenszeit. Andere Exemplare der Gussauflage befinden sich u.a. im Museum of Modern Art in New York, im Busch-Reisinger Museum/Harvard Arts Museums, Cambridge und im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum, Schloss Gottdorf.
Mataré kam von der Malerei über den Holzschnitt zur Plastik - die Gattung, in der er seine Berufung fand und in der er stilistisch gänzlich neue Wege beschritt.
In kritischer Auseinandersetzung mit Adolf von Hildebrands Abhandlung „Problem der Form in der bildenden Kunst“ entwickelte er in den frühen 1920er Jahren eine Arbeitsweise, die nicht wie von Hildebrand gefordert von der Anschauung, sondern von der Haptik ausging. „Ohne es zu wissen, tat ich einen Gegensatz zu seinen ästhetischen Betrachtungen über das ‚Anschauen' des Gegenstandes. Ich proklamierte für mich und auch außerhalb das Betasten, das Fühlen als das Primärste bei der Gestaltung und mit dieser Erkenntnis, die ich aus mir selbst entwickelte, stand und stehe ich auch jetzt noch allein da“, schrieb Mataré rückblickend (zit. nach: Sabine Maja Schilling, Ewald Mataré. Das plastische Werk. Werkverzeichnis, Köln 1987, S. 27).
Die "Windkuh" ist die früheste seiner archaischen Arbeiten. Sie entstand als Holzskulptur in List auf Sylt im Sommer 1923. Ausgehend von den natürlichen Gegebenheiten des schmalen Stück Nußbaumholzes, das ihm zur Verfügung stand, fand der Künstler eine in der Profilansicht monumental anmutende Form bei gleichzeitiger reliefartig flacher Ausführung. Der vermeintliche Makel des Materials führt zu einem künstlerisch vollkommenen Ergebnis. Mataré schuf das von einer stark haptischen Auffassung bestimmte Sinnbild einer Kuh, deren organische Form er abstrahierte und in eine Gestalt von schwebender Eleganz umsetzte. Die geschmeidige Körperform steht in spannungsvollem Gegensatz zu dem rauen Charme ihrer lebendigen Patina, die diesen schönen frühen Guss kennzeichnet.
Familienbesitz Polen (in dritter Generation)
Upper estimate price exceeded by 30 %.
The work Stehende Kuh (Windkuh) by Ewald Mataré was auctioned at Lempertz in Cologne in December 2021. It achieved a price of EUR 91,250.00 exceeding the upper end of the estimate range by 30 %. However, buyers have had to dig much deeper into their pockets for other works by Ewald Mataré - we have observed the highest auction result to date for the work Eule, which sold at auction in December 2011 for EUR 183,000.00.
Oberer Schätzpreis um 30 % übertroffen
Die Arbeit Stehende Kuh (Windkuh) von Ewald Mataré kam im Dezember 2021 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 91.250,00 und übertraf damit das obere Ende der Schätzpreisspanne um 30 %. Für andere Arbeiten von Ewald Mataré mussten die Käufer allerdings auch schon deutlich tiefer in die Tasche greifen – das bisher höchste Auktionsergebnis haben wir für die Arbeit Eule beobachtet, die im Dezember 2011 für EUR 183.000,00 versteigert wurde.