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Xanti Schawinsky
Fließendes Fragment
Found at
Lempertz,
Cologne
Moderne und Zeitgenössische Kunst - Evening Sale, Lot 36
4. Jun - 4. Jun 2024
Moderne und Zeitgenössische Kunst - Evening Sale, Lot 36
4. Jun - 4. Jun 2024
Estimate: 25.000 - 30.000 EUR
Price realised: 32.760 EUR
Price realised: 32.760 EUR
Description
1928
Tempera auf Aquarellkarton, rückseitig entlang des Randes partiell auf Malpappe montiert. 60,6 x 42,5 cm. Unter Glas gerahmt. Unten links rosafarben signiert 'alexander Schawinsky'. - Mit kleineren Randmängeln, u.a. ein kurzer Einriss links unten, zwei schmale Ausrisse rechts.
„Schawinskys Bilder atmen die Luft des Theaters und des Zirkus, weiß und rot vor Blitzblau, Körperhaftes, darunter klassizistische Architekturen, die trotz der technischen Akribie, mit der Gesimse und Profile gezeichnet sind, vor den tiefen Gründen unwirklich seltsam erscheinen.“ Mit diesen Worten eröffnete der Kunsthistoriker und Museumsleiter Ludwig Grote 1929 eine Ausstellung zu den Bauhausmalern in Halle. (zit. aus Nachlass Grote, in: Archiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Nr. 110). Grote spielte damit auf die seit 1926 entstandenen Architekturbilder Xanti Schawinskys an, die schwebende Baufragmente zeigen und seine Arbeit als Bühnenbildner reflektieren. Als Student am Bauhaus arbeitete er mit Wassily Kandinsky, Paul Klee und vor allem mit Oskar Schlemmer zusammen. Für Schlemmer löste er handwerklich-technische Probleme, war aber gleichsam kongenial an bildkünstlerischen Konzepten beteiligt. Mit diesem Rüstzeug wurde Schawinsky 1926 vom Stadttheater Zwickau v
In diesem Zusammenhang malte Schawinsky 1928 auch das Tempera-Gemälde „Fließendes Fragment“. Über einer kargen Wüstenlandschaft schweben ein wolkenartiges Gebilde und das Architekturfragment einer profilierten Fensterrahmung, die in ihrer Beschaffenheit kaum gegensätzlicher sein könnten. In lasierender Malweise schuf er hier einen imaginären Raum, in dem das Bauelement seiner Funktion beraubt ist und in einem irrationalen Verhältnis zur der rosafarbenen, die Sonne verdeckenden Wolke steht. Mit gewissen Anklängen an die Malerei der Surrealisten vermittelt das Gemälde eine für das Bauhaus ungewohnte Leichtigkeit und Bewegung.
Nachlass Xanti Schawinsky; Sammlung Ronald Schmid, Ascona; Kunsthandel Willem Kerseboom, Amsterdam (2009); Privatsammlung Niederlande
Tempera auf Aquarellkarton, rückseitig entlang des Randes partiell auf Malpappe montiert. 60,6 x 42,5 cm. Unter Glas gerahmt. Unten links rosafarben signiert 'alexander Schawinsky'. - Mit kleineren Randmängeln, u.a. ein kurzer Einriss links unten, zwei schmale Ausrisse rechts.
„Schawinskys Bilder atmen die Luft des Theaters und des Zirkus, weiß und rot vor Blitzblau, Körperhaftes, darunter klassizistische Architekturen, die trotz der technischen Akribie, mit der Gesimse und Profile gezeichnet sind, vor den tiefen Gründen unwirklich seltsam erscheinen.“ Mit diesen Worten eröffnete der Kunsthistoriker und Museumsleiter Ludwig Grote 1929 eine Ausstellung zu den Bauhausmalern in Halle. (zit. aus Nachlass Grote, in: Archiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Nr. 110). Grote spielte damit auf die seit 1926 entstandenen Architekturbilder Xanti Schawinskys an, die schwebende Baufragmente zeigen und seine Arbeit als Bühnenbildner reflektieren. Als Student am Bauhaus arbeitete er mit Wassily Kandinsky, Paul Klee und vor allem mit Oskar Schlemmer zusammen. Für Schlemmer löste er handwerklich-technische Probleme, war aber gleichsam kongenial an bildkünstlerischen Konzepten beteiligt. Mit diesem Rüstzeug wurde Schawinsky 1926 vom Stadttheater Zwickau v
In diesem Zusammenhang malte Schawinsky 1928 auch das Tempera-Gemälde „Fließendes Fragment“. Über einer kargen Wüstenlandschaft schweben ein wolkenartiges Gebilde und das Architekturfragment einer profilierten Fensterrahmung, die in ihrer Beschaffenheit kaum gegensätzlicher sein könnten. In lasierender Malweise schuf er hier einen imaginären Raum, in dem das Bauelement seiner Funktion beraubt ist und in einem irrationalen Verhältnis zur der rosafarbenen, die Sonne verdeckenden Wolke steht. Mit gewissen Anklängen an die Malerei der Surrealisten vermittelt das Gemälde eine für das Bauhaus ungewohnte Leichtigkeit und Bewegung.
Nachlass Xanti Schawinsky; Sammlung Ronald Schmid, Ascona; Kunsthandel Willem Kerseboom, Amsterdam (2009); Privatsammlung Niederlande