Paul Müller-Kaempff

Öl auf Leinwand (doubliert). 107,5 x 145,5 cm.
Signiert unten links: P. Müller-Kaempff.
Unser großformatiges Gemälde entstand auf einer Reise, die Paul Müller-Kaempff im Auftrag der Oldenburgisch-Portugiesischen Reederei im Jahr 1913 auf die Kanarischen Inseln führte. Insgesamt entstanden dort nach eigener Aussage des Künstlers 24 Werke, von denen einige „in den Salons der Schiffe der Reederei aufgehängt gewesen sein“ sollen (Konrad Mahlfeld: Else Müller-Kaempff / Paul Müller-Kaempff. Werkkatalog Band I, Ottersberg 2017, S. 175). Ein weiteres Gemälde aus dieser Kanarenserie ist abgebildet in Mahlfeld, a.a.o., S. 161.
Da der Verbleib der meisten Gemälde aus dieser Serie heute nicht bekannt ist, stellt unser Werk eine außergewöhnliche Bereicherung für das Oeuvre des norddeutschen Malers und ein seltenes Beispiel für seine kanarische Bildserie dar. Das vorliegende Gemälde dürfte eine Ansicht von Teneriffa zeigen und führt den Blick des Betrachters von einem verschatteten Vordergrund aus mittels einer Baumreihe, die eine außerordentliche perspektivische Wirkung entfaltet, über verstreut liegende Gehöfte bis hin zu einer Bergkette im Hintergrund. Ebenfalls außergewöhnlich im Vergleich zu den häufig menschenleeren Gemälden des Künstlers ist die Einbindung von Staffagefiguren, die in diesem Fall neben einheimischen Bewohnern der Insel auch einen Esel umfasst.
Dr. Konrad Mahlfeld, Magdeburg, dem wir für die Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Lots danken, wird das Gemälde in den in Vorbereitung befindlichen dritten Band seines Werkverzeichnisses der Arbeiten des Künstlers aufnehmen.
Rheinische Privatsammlung.