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Ludwig Lange
Das Tor der Athena Archegetis in Athen und die römische Agora von Westen
Estimate: 28.000 - 35.000 EUR
Price realised: 99.200 EUR
Price realised: 99.200 EUR
Description
Öl auf Leinwand. 59 x 91 cm.
Signiert, bezeichnet und datiert in griechischer Schrift unten links (auf der umgestürzten Steinplatte): A AANTE MONAXOS 1842 (L. Lange München 1842).
Ludwig Lange absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Architekten, bevor er 1830 Schüler des Landschaftsmalers Carl Rottmann wurde. Als dieser 1834 im Auftrag Ludwigs I. nach Griechenland reiste, begleitete ihn Lange und wurde sein Berater für Architekturzeichnungen. Lange wurde von König Otto von Griechenland zum Baurat ernannt und unterrichtete drei Jahre am Königlichen Gymnasium in Athen. 1838 kehrte er schließlich nach München zurück, wo er eine Professor für Baukunst an der dortigen Akademie erhielt.
Ludwig Lange war gleichermaßen als Architekt wie auch als Architekturzeichner tätig. Zu seinen ausgeführten Bauwerken gehören das Museum der bildenden Künste in Leipzig sowie das Archäologische Museum in Athen; nicht realisiert wurde dagegen sein preisgekrönter Entwurf für ein neues Rathaus in München. Als Architekturzeichner genießt Lange bis heute einen herausragenden Ruf. In diesen Arbeiten verband er die exakte Wiedergabe von Architektur in präziser perspektivischer Zeichnung mit der malerischen Wirkung von Lavierung und Aquarelltechnik.
Lange hat nur sehr wenige Gemälde in Öl angefertigt; dementsprechend selten tauchen diese in Auktionen auf. Das vorliegende Gemälde beruht auf dem langjährigen Griechenlandaufenthalt Langes und entstand nur wenige Jahre nach seiner Rückkehr nach München. Der Künstler schildert hier mit der gewohnten Präzision und Genauigkeit den Ort, an dem sich in der Antike die römische und griechische Agora befunden hatten. Damit handelt es sich um den Kern der Athener Altstadt, deren antike Anlagen zu einem späteren Zeitpunkt in Teilen ausgegraben wurden. Auf unserem Gemälde ist im Vordergrund das Propylon der Athena Archegetis zu sehen, das in der Antike als westliches Eingangstor zur römischen Agora gedient hatte. Dahinter erkennt man die Fatihiya-Moschee und das türkische Bad des Oula-Bey, das später für Ausgrabungen niedergelegt wurde. In der linken Bildhälfte gibt Lange die byzantinischen Kirchen des Elias (später ebenfalls abgerissen) sowie der Taxiarchen wieder.
In der Staatlichen Graphischen Sammlung in München (Inv.-Nr. 35782) wird eine Zeichnung Langes in Bleistift, Feder und Aquarell aufbewahrt, die exakt die gleiche Ansicht wiedergibt wie unserer Gemälde, wobei Lange allerdings die Staffagefiguren variiert. So werden der Reiter auf seinem Pferd und ein Esel im Vordergrund unseres Bildes in der Münchner Zeichnung durch zwei Kamele ersetzt (vgl. zur Zeichnung Ausst.-Kat. „Das neue Hellas. Griechen und Bayern zur Zeit Ludwigs I.“, hg. v. Reinhold Baumstark, Bayerisches Nationalmuseum München, 9.11.1999-13.2.2000, München 1999, S. 511f, Nr. 373 mit Abb.).
Ludwig Lange vererbte das vorliegende Gemälde zusammen mit einer Romvedute Leo von Klenzes seiner Tochter Eugenie Napoleone Ernestine Emilie Antonie (1844-1929) und deren Ehemann Ernst Eduard Voit (1838-1921; seit 1885 Professor für Angewandte Physik, TH München). Das Gemälde befand sich seitdem ununterbrochen im Besitz der Familie.
Als Erbe von Ludwig Lange an seine Tochter Eugenie Napoleone Ernestine Emilie Antonie (1844-1929) und ihren Ehemann Ernst Eduard Voit (1838-1921). - Seitdem in Familienbesitz.
Signiert, bezeichnet und datiert in griechischer Schrift unten links (auf der umgestürzten Steinplatte): A AANTE MONAXOS 1842 (L. Lange München 1842).
Ludwig Lange absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Architekten, bevor er 1830 Schüler des Landschaftsmalers Carl Rottmann wurde. Als dieser 1834 im Auftrag Ludwigs I. nach Griechenland reiste, begleitete ihn Lange und wurde sein Berater für Architekturzeichnungen. Lange wurde von König Otto von Griechenland zum Baurat ernannt und unterrichtete drei Jahre am Königlichen Gymnasium in Athen. 1838 kehrte er schließlich nach München zurück, wo er eine Professor für Baukunst an der dortigen Akademie erhielt.
Ludwig Lange war gleichermaßen als Architekt wie auch als Architekturzeichner tätig. Zu seinen ausgeführten Bauwerken gehören das Museum der bildenden Künste in Leipzig sowie das Archäologische Museum in Athen; nicht realisiert wurde dagegen sein preisgekrönter Entwurf für ein neues Rathaus in München. Als Architekturzeichner genießt Lange bis heute einen herausragenden Ruf. In diesen Arbeiten verband er die exakte Wiedergabe von Architektur in präziser perspektivischer Zeichnung mit der malerischen Wirkung von Lavierung und Aquarelltechnik.
Lange hat nur sehr wenige Gemälde in Öl angefertigt; dementsprechend selten tauchen diese in Auktionen auf. Das vorliegende Gemälde beruht auf dem langjährigen Griechenlandaufenthalt Langes und entstand nur wenige Jahre nach seiner Rückkehr nach München. Der Künstler schildert hier mit der gewohnten Präzision und Genauigkeit den Ort, an dem sich in der Antike die römische und griechische Agora befunden hatten. Damit handelt es sich um den Kern der Athener Altstadt, deren antike Anlagen zu einem späteren Zeitpunkt in Teilen ausgegraben wurden. Auf unserem Gemälde ist im Vordergrund das Propylon der Athena Archegetis zu sehen, das in der Antike als westliches Eingangstor zur römischen Agora gedient hatte. Dahinter erkennt man die Fatihiya-Moschee und das türkische Bad des Oula-Bey, das später für Ausgrabungen niedergelegt wurde. In der linken Bildhälfte gibt Lange die byzantinischen Kirchen des Elias (später ebenfalls abgerissen) sowie der Taxiarchen wieder.
In der Staatlichen Graphischen Sammlung in München (Inv.-Nr. 35782) wird eine Zeichnung Langes in Bleistift, Feder und Aquarell aufbewahrt, die exakt die gleiche Ansicht wiedergibt wie unserer Gemälde, wobei Lange allerdings die Staffagefiguren variiert. So werden der Reiter auf seinem Pferd und ein Esel im Vordergrund unseres Bildes in der Münchner Zeichnung durch zwei Kamele ersetzt (vgl. zur Zeichnung Ausst.-Kat. „Das neue Hellas. Griechen und Bayern zur Zeit Ludwigs I.“, hg. v. Reinhold Baumstark, Bayerisches Nationalmuseum München, 9.11.1999-13.2.2000, München 1999, S. 511f, Nr. 373 mit Abb.).
Ludwig Lange vererbte das vorliegende Gemälde zusammen mit einer Romvedute Leo von Klenzes seiner Tochter Eugenie Napoleone Ernestine Emilie Antonie (1844-1929) und deren Ehemann Ernst Eduard Voit (1838-1921; seit 1885 Professor für Angewandte Physik, TH München). Das Gemälde befand sich seitdem ununterbrochen im Besitz der Familie.
Als Erbe von Ludwig Lange an seine Tochter Eugenie Napoleone Ernestine Emilie Antonie (1844-1929) und ihren Ehemann Ernst Eduard Voit (1838-1921). - Seitdem in Familienbesitz.
A top price for Ludwig Lange
This artwork by Ludwig Lange achieved an unexpectedly high price at Lempertz in Cologne in May 2017. In the Alte Kunst auction, the work Das Tor der Athena Archegetis in Athen und die römische Agora von Westen sold for EUR 99,200.00 - well above the upper estimate of EUR 35,000.00. This high result makes Das Tor der Athena Archegetis in Athen und die römische Agora von Westen the most expensive artwork by Ludwig Lange that we have observed at auctions so far.
Ein Spitzenpreis für Ludwig Lange
Dieses Kunstwerk von Ludwig Lange erzielte im Mai 2017 bei Lempertz in Köln einen unerwartet hohen Preis. In der Auktion Alte Kunst wurde die Arbeit Das Tor der Athena Archegetis in Athen und die römische Agora von Westen für EUR 99.200,00 versteigert – und damit weit über dem oberen Schätzpreis von EUR 35.000,00. Dieses hohe Ergebnis macht Das Tor der Athena Archegetis in Athen und die römische Agora von Westen zu dem teuersten Kunstwerk von Ludwig Lange, das wir bisher bei Auktionen beobachtet haben.