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Louis Gurlitt
Blick auf den Albufera-See
Estimate: 12.000 - 16.000 EUR
Price realised: 12.400 EUR
Price realised: 12.400 EUR
Description
Öl auf Leinwand. 81 x 119 cm.
Signiert unten links: Gurlitt München.
Addenda: Dargestellt ist der Albufera-See bei Valencia. Wir danken Dr. Christoph Andreas und Max Andreas, Frankfurt/Main, für den freundlichen Hinweis.
Das vorliegende Gemälde von Louis Gurlitt aus einer deutschen Privatsammlung ist in der Literatur über den Künstler bisher nicht bekannt gewesen bzw. konnte dort nicht identifiziert werden. Es handelt sich wohl um eine sizilianische Landschaft aus der Gegend von Palermo. Denn von allen Landschaftsbildern Gurlitts ähnelt unseres am meisten seinem Gemälde „Blick auf den Monte Pellegrino bei Palermo vom Garten des Klosters Santa Maria di Gesu“ von 1847, das sich heute in der Sammlung der Eremitage in St. Petersburg befindet. Auf beiden, übrigens ähnlich großen Bildern findet man die einfachen, kubischen Bauerngehöfte und die erdigen Farbtöne der besonders trockenen südlichen Landschaft. Somit wäre auf unserem Bild, allerdings von einem anderen Standort aus, ebenfalls der Monte Pellegrino zu sehen (siehe U. Schulte-Wülwer, op. cit., Abb. 80, S. 83).
Anfang August 1846 kam Gurlitt, zusammen mit den dänischen Malern Wilhelm Marstrand und August Wilhelm Boesen, zum ersten Mal nach Sizilien. Über diese Region berichtete er u. a.: „Ehe ich Italien verlasse, muss ich auf jeden Fall dorthin. Die Natur übertrifft dort alles an Schönheit. Wahrscheinlich werde ich es so machen, dass ich gleich von dort nach Deutschland zurückkehre und dann sizilianische Bilder male." (L. Gurlitt, op. cit., S. 187) Gurlitt reiste in der Tat Ende August zurück nach Berlin, wo er damals wohnte und im Auftrag des Barons Ferdinand von Ritzenberg eine Serie von italienischen Landschaften zu malen hatte. Dass er sich auf dem Rückweg von Italien kurz in München aufgehalten hat, ist nicht überliefert. Die Ortsangabe München links unten neben der Signatur würde jedoch hierfür sprechen, denn ein späterer Aufenthalt in der bayerischen Hauptstadt ist auch nicht bekannt. Andererseits reiste Gurlitt während seiner Münchner Jahre nur bis Norditalien.
Signiert unten links: Gurlitt München.
Addenda: Dargestellt ist der Albufera-See bei Valencia. Wir danken Dr. Christoph Andreas und Max Andreas, Frankfurt/Main, für den freundlichen Hinweis.
Das vorliegende Gemälde von Louis Gurlitt aus einer deutschen Privatsammlung ist in der Literatur über den Künstler bisher nicht bekannt gewesen bzw. konnte dort nicht identifiziert werden. Es handelt sich wohl um eine sizilianische Landschaft aus der Gegend von Palermo. Denn von allen Landschaftsbildern Gurlitts ähnelt unseres am meisten seinem Gemälde „Blick auf den Monte Pellegrino bei Palermo vom Garten des Klosters Santa Maria di Gesu“ von 1847, das sich heute in der Sammlung der Eremitage in St. Petersburg befindet. Auf beiden, übrigens ähnlich großen Bildern findet man die einfachen, kubischen Bauerngehöfte und die erdigen Farbtöne der besonders trockenen südlichen Landschaft. Somit wäre auf unserem Bild, allerdings von einem anderen Standort aus, ebenfalls der Monte Pellegrino zu sehen (siehe U. Schulte-Wülwer, op. cit., Abb. 80, S. 83).
Anfang August 1846 kam Gurlitt, zusammen mit den dänischen Malern Wilhelm Marstrand und August Wilhelm Boesen, zum ersten Mal nach Sizilien. Über diese Region berichtete er u. a.: „Ehe ich Italien verlasse, muss ich auf jeden Fall dorthin. Die Natur übertrifft dort alles an Schönheit. Wahrscheinlich werde ich es so machen, dass ich gleich von dort nach Deutschland zurückkehre und dann sizilianische Bilder male." (L. Gurlitt, op. cit., S. 187) Gurlitt reiste in der Tat Ende August zurück nach Berlin, wo er damals wohnte und im Auftrag des Barons Ferdinand von Ritzenberg eine Serie von italienischen Landschaften zu malen hatte. Dass er sich auf dem Rückweg von Italien kurz in München aufgehalten hat, ist nicht überliefert. Die Ortsangabe München links unten neben der Signatur würde jedoch hierfür sprechen, denn ein späterer Aufenthalt in der bayerischen Hauptstadt ist auch nicht bekannt. Andererseits reiste Gurlitt während seiner Münchner Jahre nur bis Norditalien.
Auction result well in line with expectations
The work Blick auf den Albufera-See by Louis Gurlitt was auctioned at Lempertz in Cologne in May 2016. The estimated price for the artwork was previously given by the auction house with a range of EUR 12,000.00 – 16,000.00, the actual price achieved of EUR 12,400.00 could thus just exceed the lower estimate. However, buyers have had to dig much deeper into their pockets for other works by Louis Gurlitt - we have observed the highest auction result to date for the work Ansicht des Guadagna-Tals bei Palermo., which sold at auction in June 2015 for EUR 35,000.00.
Auktionsergebnis im Rahmen der Erwartungen
Die Arbeit Blick auf den Albufera-See von Louis Gurlitt kam im Mai 2016 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Der Schätzpreis für das Kunstwerk wurde von dem Auktionshaus zuvor mit einer Spanne von EUR 12.000,00 – 16.000,00 angegeben, der tatsächlich erzielte Preis von EUR 12.400,00 konnte den unteren Schätzpreis somit knapp übertreffen. Für andere Arbeiten von Louis Gurlitt mussten die Käufer allerdings auch schon deutlich tiefer in die Tasche greifen – das bisher höchste Auktionsergebnis haben wir für die Arbeit Ansicht des Guadagna-Tals bei Palermo. beobachtet, die im Juni 2015 für EUR 35.000,00 versteigert wurde.