Johann Friedrich August Tischbein
Portrait Yakov Dmitrievich Lanskoy
Estimate: 10.000 - 15.000 EUR
Price realised: 12.400 EUR
Price realised: 12.400 EUR
Description
Öl auf Leinwand (doubliert). 74 x 56,5 cm (hochoval).
Unser Portrait, das sich ursprünglich im Museum für russische Kunst in St. Petersburg befand und im Zuge der Revolution nach Berlin verkauft wurde, zeigt den russischen Adeligen Yakov Dmitrievich Lanskoy (1763-1808). Ein Pendant mit der Darstellung von Lanskoys zweiter Gemahlin Praskovya Nicolaevna Lanskaya, gemalt von Fyodor Rokotov, befindet sich in der Sammlung der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau. Beide Bildnisse verfügen über die gleichen originalen Rahmen.
Yakov war der jüngere Bruder von Aleksander Dmitrievich Lanskoy (1758-1784), der von 1780 bis zu seinem frühen Tod im Alter von nur 26 Jahren der offizielle Liebhaber der Zarin Katharina II. von Russland war. Lanskoy, der der über 30 Jahre älteren Zarin in ehrlicher Zuneigung zugetan gewesen sein soll, mischte sich nicht in die Politik ein und lehnte auch Bestechungsgelder oder Vergünstigungen ab. Nichtsdestotrotz dürfte die Familie des jungen Favoriten von der Verbindung profitiert haben, darunter sicher auch der hier dargestellte Bruder Yakov.
Unser Portrait entstand während eines Aufenthalts von Johann Friedrich August Tischbein in Sankt Petersburg. Tischbein war 1806 in die russische Hauptstadt gereist, um den Nachlass seines dort als Architekt tätigen Bruders Ludwig Philipp zu ordnen. Johann Friedrich August blieb dann aber drei Jahre in Sankt Petersburg und fertigte zahlreiche Porträts von Mitgliedern des russischen Hochadels an. Zu dieser Zeit war Tischbein bereits ein gefeierter und weitgereister Portraitmaler auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Studienreisen hatten den jungen Künstler u.a. nach Frankreich, in die Niederlande, Rom und Neapel geführt, wo er mit Jacques Louis David und Anton Raphael Mengs zusammentraf. Weitere Stationen seiner Karriere waren die Höfe der Fürsten Friedrich von Waldeck und Leopold III. von Anhalt-Dessau, bevor er später in Berlin und Dresden arbeitete. Schließlich wurde Tischbein 1800 Leiter der Kunstakademie zu Leipzig, was ihm den Beinamen „Leipziger Tischbein“ einbrachte.
Auktion "Gemälde alter Meister aus einem ausländischen Museum, Sammlung des Grafen H. und anderer Privatbesitz", Lepke, Berlin, 1.4.1930, Lot 48 (verkauft für 1.200 RM). – Privatsammlung, New York. – Auktion Parke-Bernet, New York, 5.3.1942, Lot 49. – Sammlung Dr. Ernst Schwarz. – Auktion Christie’s, London, 26.6.1959, Lot 40. – Sammlung Guy Bolton, New York. – Schaeffer Galleries, New York. – Auktion Christie’s, Amsterdam, 14.-16.12.2010, Lot 671. – Österreichische Privatsammlung.
Unser Portrait, das sich ursprünglich im Museum für russische Kunst in St. Petersburg befand und im Zuge der Revolution nach Berlin verkauft wurde, zeigt den russischen Adeligen Yakov Dmitrievich Lanskoy (1763-1808). Ein Pendant mit der Darstellung von Lanskoys zweiter Gemahlin Praskovya Nicolaevna Lanskaya, gemalt von Fyodor Rokotov, befindet sich in der Sammlung der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau. Beide Bildnisse verfügen über die gleichen originalen Rahmen.
Yakov war der jüngere Bruder von Aleksander Dmitrievich Lanskoy (1758-1784), der von 1780 bis zu seinem frühen Tod im Alter von nur 26 Jahren der offizielle Liebhaber der Zarin Katharina II. von Russland war. Lanskoy, der der über 30 Jahre älteren Zarin in ehrlicher Zuneigung zugetan gewesen sein soll, mischte sich nicht in die Politik ein und lehnte auch Bestechungsgelder oder Vergünstigungen ab. Nichtsdestotrotz dürfte die Familie des jungen Favoriten von der Verbindung profitiert haben, darunter sicher auch der hier dargestellte Bruder Yakov.
Unser Portrait entstand während eines Aufenthalts von Johann Friedrich August Tischbein in Sankt Petersburg. Tischbein war 1806 in die russische Hauptstadt gereist, um den Nachlass seines dort als Architekt tätigen Bruders Ludwig Philipp zu ordnen. Johann Friedrich August blieb dann aber drei Jahre in Sankt Petersburg und fertigte zahlreiche Porträts von Mitgliedern des russischen Hochadels an. Zu dieser Zeit war Tischbein bereits ein gefeierter und weitgereister Portraitmaler auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Studienreisen hatten den jungen Künstler u.a. nach Frankreich, in die Niederlande, Rom und Neapel geführt, wo er mit Jacques Louis David und Anton Raphael Mengs zusammentraf. Weitere Stationen seiner Karriere waren die Höfe der Fürsten Friedrich von Waldeck und Leopold III. von Anhalt-Dessau, bevor er später in Berlin und Dresden arbeitete. Schließlich wurde Tischbein 1800 Leiter der Kunstakademie zu Leipzig, was ihm den Beinamen „Leipziger Tischbein“ einbrachte.
Auktion "Gemälde alter Meister aus einem ausländischen Museum, Sammlung des Grafen H. und anderer Privatbesitz", Lepke, Berlin, 1.4.1930, Lot 48 (verkauft für 1.200 RM). – Privatsammlung, New York. – Auktion Parke-Bernet, New York, 5.3.1942, Lot 49. – Sammlung Dr. Ernst Schwarz. – Auktion Christie’s, London, 26.6.1959, Lot 40. – Sammlung Guy Bolton, New York. – Schaeffer Galleries, New York. – Auktion Christie’s, Amsterdam, 14.-16.12.2010, Lot 671. – Österreichische Privatsammlung.
Auction result well in line with expectations
In May 2019 Lempertz in Cologne held the auction Alte Kunst, which included the work Portrait Yakov Dmitrievich Lanskoy by Johann Friedrich August Tischbein. The price achieved of EUR 12,400.00 was within expectations - the estimate range had previously been set by the auction house as EUR 10,000.00 – 15,000.00. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Johann Friedrich August Tischbein achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work Portrait Of The Artist And His Family in July 2014 with an auction result of GBP 116,500.00 (€ 146,943.13).
Auktionsergebnis im Rahmen der Erwartungen
Im Mai 2019 führte Lempertz in Köln die Auktion Alte Kunst durch, in der auch die Arbeit Portrait Yakov Dmitrievich Lanskoy von Johann Friedrich August Tischbein zur Versteigerung kam. Der dabei erzielte Preis von EUR 12.400,00 lag im Rahmen der Erwartungen – die Schätzpreisspanne war von dem Auktionshaus zuvor mit EUR 10.000,00 – 15.000,00 angegeben worden. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Johann Friedrich August Tischbein erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit Portrait Of The Artist And His Family im Juli 2014 mit einem Auktionsergebnis von GBP 116.500,00 (€ 146.943,13).