- Art.Salon
- Artists
- Henri Laurens
- Femme couchée (de face)
Henri Laurens
Femme couchée (de face)
Found at
Lempertz,
Cologne
Moderne und Zeitgenössische Kunst - Evening Sale, Lot 38
4. Jun - 4. Jun 2024
Moderne und Zeitgenössische Kunst - Evening Sale, Lot 38
4. Jun - 4. Jun 2024
Estimate: 30.000 - 35.000 EUR
Price realised: not available
Price realised: not available
Description
1921
Bronzerelief. 14 x 39,6 cm. Unbezeichnet. Einer von 8 Güssen. - Mit schöner dunkler Patina, teils bronzefarben aufgelichtet.
Als der französische Bildhauer Henri Laurens 1912 Georges Braque kennenlernte, vermittelte ihm dieser die Ideen und Techniken des Kubismus. Nachdem Laurens die neue Formzerlegung zunächst an plastischen Konstruktionen aus Holz, Eisen und Gips erprobt hatte, wandte er sich um 1920 der Figur zu, die er teils aus Terracotta formte, teils in Bronze gießen ließ.
Für die „Femme couchée, de face“ nutzte er die Möglichkeiten des Reliefs, um einen liegenden, weiblichen Akt nahezu formatfüllend darzustellen. Mit den Mitteln der kubistischen Formzerlegung gelang es ihm, den Akt allansichtig zu zeigen – den Kopf mit langem Haar nach links gewandt, der Oberkörper en face sowie der Bauch und die Gesäßrundung in einer Bildebene nach oben zeigend. Wie bei den Stillleben ging es Laurens hier um das Zusammenspiel der Einzelformen, die geometrisiert und geordnet zu einer Einheit verschmolzen werden. Dabei wechseln sich geschwungene Formen und scharfkantig-eckige Elemente ab. Auf die Frage nach seiner Vorgehensweise antwortete Laurens: „Wenn ich eine Skulptur beginne, habe ich von dem, was ich machen möchte, nur eine vage Idee. Ich habe zum Bespiel die Idee einer Frau […]. Doch bevor meine Skulptur die Darstellung von irgendetwas ist, ist sie [...] eine Folge plastischer Geschehnisse meiner Vorstellung […].“ (zit. aus „Die unbekannte
Das Bronzerelief stammt aus der Galerie von Louise Leiris in Paris, die die künstlerische Vertretung des Bildhauers von ihrem Schwager Daniel Henry Kahnweiler übernommen hatte. Dieser hatte Laurens entdeckt und schrieb rückblickend: „Ich habe oft genug darauf hingewiesen, wie bedeutend mir das Werk Henri Laurens‘ erscheint. Sein Anteil an der ‚großen Epoche‘ des Kubismus kann man kaum hoch genug einschätzen.“ (zit. nach Werner Hofmann, Henri Laurens, Stuttgart 1970, S. 50).
Galerie Louise Leiris, Paris (mit beiliegendem Beleg); Galerie René Ziegler, Zürich (1986); Privatsammlung Hessen
Bronzerelief. 14 x 39,6 cm. Unbezeichnet. Einer von 8 Güssen. - Mit schöner dunkler Patina, teils bronzefarben aufgelichtet.
Als der französische Bildhauer Henri Laurens 1912 Georges Braque kennenlernte, vermittelte ihm dieser die Ideen und Techniken des Kubismus. Nachdem Laurens die neue Formzerlegung zunächst an plastischen Konstruktionen aus Holz, Eisen und Gips erprobt hatte, wandte er sich um 1920 der Figur zu, die er teils aus Terracotta formte, teils in Bronze gießen ließ.
Für die „Femme couchée, de face“ nutzte er die Möglichkeiten des Reliefs, um einen liegenden, weiblichen Akt nahezu formatfüllend darzustellen. Mit den Mitteln der kubistischen Formzerlegung gelang es ihm, den Akt allansichtig zu zeigen – den Kopf mit langem Haar nach links gewandt, der Oberkörper en face sowie der Bauch und die Gesäßrundung in einer Bildebene nach oben zeigend. Wie bei den Stillleben ging es Laurens hier um das Zusammenspiel der Einzelformen, die geometrisiert und geordnet zu einer Einheit verschmolzen werden. Dabei wechseln sich geschwungene Formen und scharfkantig-eckige Elemente ab. Auf die Frage nach seiner Vorgehensweise antwortete Laurens: „Wenn ich eine Skulptur beginne, habe ich von dem, was ich machen möchte, nur eine vage Idee. Ich habe zum Bespiel die Idee einer Frau […]. Doch bevor meine Skulptur die Darstellung von irgendetwas ist, ist sie [...] eine Folge plastischer Geschehnisse meiner Vorstellung […].“ (zit. aus „Die unbekannte
Das Bronzerelief stammt aus der Galerie von Louise Leiris in Paris, die die künstlerische Vertretung des Bildhauers von ihrem Schwager Daniel Henry Kahnweiler übernommen hatte. Dieser hatte Laurens entdeckt und schrieb rückblickend: „Ich habe oft genug darauf hingewiesen, wie bedeutend mir das Werk Henri Laurens‘ erscheint. Sein Anteil an der ‚großen Epoche‘ des Kubismus kann man kaum hoch genug einschätzen.“ (zit. nach Werner Hofmann, Henri Laurens, Stuttgart 1970, S. 50).
Galerie Louise Leiris, Paris (mit beiliegendem Beleg); Galerie René Ziegler, Zürich (1986); Privatsammlung Hessen