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Eugen Bracht
Landschaft mit Burg Dreieichenhain
Estimate: 40.000 - 50.000 EUR
Price realised: not available
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Description
Öl auf Leinwand. 134 x 94,5 cm.
Signiert und datiert unten links: Eugen Bracht 1877.
Als Siebzehnjähriger zeichnete Eugen Bracht 1859 die nahe dem heimatlichen Darmstadt gelegene Burgruine Dreieichenhain. Die getuschte Bleistiftzeichnung gelangte aus seinem Nachlass in das Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe (Inv.-Nr. VIII 1150-20; Abb. 1). Das Sujet lag dem Künstler am Herzen: 1870 diente ihm die Ansicht als Vorlage zu einem querformatigen Gemälde als Geschenk für seine spätere Frau (vgl. Manfred Großkinsky: Eugen Bracht, Darmstadt 1992, S. 80, Abb. 49). Zu dieser Zeit arbeitete Bracht als Wollhändler in Berlin. Nach der ersten Ausbildung in Karlsruhe 1859 bis 1861 bei Johann Wilhelm Schirmer hatte er sich von der Malerei abgewandt, um seinen Lebensunterhalt als Kaufmann zu verdienen. Damit unzufrieden, löste er 1875 sein Berliner Geschäft auf und nahm seine Studien an der Karlsruher Kunstschule wieder auf. 1877 begann er eine von da an erfolgreiche freischaffende Tätigkeit (zunächst in Karlsruhe, ab 1882 in Berlin); im selben Jahr ents
In dramatischem Hochformat wird Burg Dreieichenhain erneut zum zentralen Bildgegenstand. Die Ruine des Turms thront auf einem felsigen Sockel; der von rechts diagonal ins Bild führende Anstieg kreuzt sich in der Bildmitte mit der Diagonalen aus Felsenberg und -burg. Die Erdtöne stehen kontrastreich vor dem Abgrund der dahinterliegenden kühl-nebligen Tiefebene. Dorthin, in die Bildtiefe, führt auch der Blick durch den gewaltigen, zentral platzierten Torbogen. Dessen Ausmaße werden durch die Staffage der fünf Wachsoldaten in barock-historisierender Kostümierung verdeutlicht.
In diesem Bild, mit dem er in die erfolgreiche Künstlerexistenz startet, verbindet Bracht anhand des biografisch geprägten romantischen Sujets wirkungsvoll die zeitaktuelle, auf Naturstudien beruhende Landschaftsmalerei mit einer kompositorisch souveränen Bilddynamik.
Wir danken Dr. Manfred Großkinsky und Dr. Rudolf Theilmann (beide Karlsruhe) für die mündliche Bestätigung der Eigenhändigkeit von Eugen Bracht.
1952 in Karlsruhe erworben. - Seitdem in Familienbesitz.
Signiert und datiert unten links: Eugen Bracht 1877.
Als Siebzehnjähriger zeichnete Eugen Bracht 1859 die nahe dem heimatlichen Darmstadt gelegene Burgruine Dreieichenhain. Die getuschte Bleistiftzeichnung gelangte aus seinem Nachlass in das Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe (Inv.-Nr. VIII 1150-20; Abb. 1). Das Sujet lag dem Künstler am Herzen: 1870 diente ihm die Ansicht als Vorlage zu einem querformatigen Gemälde als Geschenk für seine spätere Frau (vgl. Manfred Großkinsky: Eugen Bracht, Darmstadt 1992, S. 80, Abb. 49). Zu dieser Zeit arbeitete Bracht als Wollhändler in Berlin. Nach der ersten Ausbildung in Karlsruhe 1859 bis 1861 bei Johann Wilhelm Schirmer hatte er sich von der Malerei abgewandt, um seinen Lebensunterhalt als Kaufmann zu verdienen. Damit unzufrieden, löste er 1875 sein Berliner Geschäft auf und nahm seine Studien an der Karlsruher Kunstschule wieder auf. 1877 begann er eine von da an erfolgreiche freischaffende Tätigkeit (zunächst in Karlsruhe, ab 1882 in Berlin); im selben Jahr ents
In dramatischem Hochformat wird Burg Dreieichenhain erneut zum zentralen Bildgegenstand. Die Ruine des Turms thront auf einem felsigen Sockel; der von rechts diagonal ins Bild führende Anstieg kreuzt sich in der Bildmitte mit der Diagonalen aus Felsenberg und -burg. Die Erdtöne stehen kontrastreich vor dem Abgrund der dahinterliegenden kühl-nebligen Tiefebene. Dorthin, in die Bildtiefe, führt auch der Blick durch den gewaltigen, zentral platzierten Torbogen. Dessen Ausmaße werden durch die Staffage der fünf Wachsoldaten in barock-historisierender Kostümierung verdeutlicht.
In diesem Bild, mit dem er in die erfolgreiche Künstlerexistenz startet, verbindet Bracht anhand des biografisch geprägten romantischen Sujets wirkungsvoll die zeitaktuelle, auf Naturstudien beruhende Landschaftsmalerei mit einer kompositorisch souveränen Bilddynamik.
Wir danken Dr. Manfred Großkinsky und Dr. Rudolf Theilmann (beide Karlsruhe) für die mündliche Bestätigung der Eigenhändigkeit von Eugen Bracht.
1952 in Karlsruhe erworben. - Seitdem in Familienbesitz.