- Art.Salon
- Artists
- Zdeněk Sýkora
- Linien Nr. 40
Zdeněk Sýkora
Linien Nr. 40
Estimate: 90.000 - 120.000 EUR
Price realised: 198.400 EUR
Price realised: 198.400 EUR
Description
1986
Öl auf Leinwand. 98,5 x 98,5 cm. Rückseitig auf der Leinwand signiert und datiert 'Sýkora 86'. Rückseitig auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt 'Zdenek Sýkora: Nr. 40, 1986 Sykora' sowie mit Maßangaben. - Mit leichten Altersspuren.
Zdenek Sýkora nutzte bereits seit Anfang der 1960er Jahre, als wahrer Pionier auf diesem Gebiet, die Computertechnik, um die Kompositionsgrundlagen seiner Arbeiten zu berechnen. Nach den sogenannten Strukturbildern, mit denen der Künstler über die tschechoslowakischen Grenzen hinaus bekannt wurde, entstanden ab 1973 die Linienbilder, eine homogene Werkreihe, die er in fortlaufender Nummerierung bis in seine letzten Lebensjahre weiterführte. In der den Linienbildern zugrundeliegenden Technik ist neben der präzisen mathematischen Berechnung der Zufall maßgeblich in den Entstehungsprozess einbezogen.
Josef Hlavácek formulierte das Grundprinzip dieses Werkkomplexes sehr treffend: „Jede Linie im Bild erlebt ihr eigenes Leben, wobei der Ort ihrer Entstehung, die Richtungen ihrer Bewegungen und die Anzahl der die Länge ihres Lebens bestimmenden Schritte zufällig sind, durch Werfen des Loses.“ (Josef Hlavácek, in: Zdenek Sýkora, Kalligraphie des Zufalls und der Gesetzmäßigkeit, Ausst.Kat. Galerie und Verlag Mitteleuropa, Prag 1992, S. 12). Tatsächlich scheint den Linien ein Eigenleben, ein individueller Charakter innezuwohnen. Verspieltheit oder Strenge, Dominanz oder Zurückhaltung, Kurzlebigkeit oder Unendlichkeit, Bewegtheit oder Starre der Linien, die sich zu dichtem Gewebe oder in reduziert-lockeren Partien zusammenfinden, prägen das Wesen des jeweiligen Gemäldes.
Sýkoras' Gemälde besitzen, aus gewisser Entfernung betrachtet, eine Makellosigkeit und Präzision, die der konkreten Kunst oft eigen ist, offenbaren dem Betrachter jedoch in der Nahansicht die Spuren des Entstehungsprozesses, der dem „Leben“ der Linien zugrunde liegt. Feine Linien und Ziffern, mit Bleistift auf die Leinwand gesetzt, sowie Einstichlöcher des eingesetzten Zirkels lassen die arbeitsintensive Übertragung der vom Computer errechneten Basis ihres Daseins erahnen.
NB
Direkt vom Künstler; Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen
Öl auf Leinwand. 98,5 x 98,5 cm. Rückseitig auf der Leinwand signiert und datiert 'Sýkora 86'. Rückseitig auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt 'Zdenek Sýkora: Nr. 40, 1986 Sykora' sowie mit Maßangaben. - Mit leichten Altersspuren.
Zdenek Sýkora nutzte bereits seit Anfang der 1960er Jahre, als wahrer Pionier auf diesem Gebiet, die Computertechnik, um die Kompositionsgrundlagen seiner Arbeiten zu berechnen. Nach den sogenannten Strukturbildern, mit denen der Künstler über die tschechoslowakischen Grenzen hinaus bekannt wurde, entstanden ab 1973 die Linienbilder, eine homogene Werkreihe, die er in fortlaufender Nummerierung bis in seine letzten Lebensjahre weiterführte. In der den Linienbildern zugrundeliegenden Technik ist neben der präzisen mathematischen Berechnung der Zufall maßgeblich in den Entstehungsprozess einbezogen.
Josef Hlavácek formulierte das Grundprinzip dieses Werkkomplexes sehr treffend: „Jede Linie im Bild erlebt ihr eigenes Leben, wobei der Ort ihrer Entstehung, die Richtungen ihrer Bewegungen und die Anzahl der die Länge ihres Lebens bestimmenden Schritte zufällig sind, durch Werfen des Loses.“ (Josef Hlavácek, in: Zdenek Sýkora, Kalligraphie des Zufalls und der Gesetzmäßigkeit, Ausst.Kat. Galerie und Verlag Mitteleuropa, Prag 1992, S. 12). Tatsächlich scheint den Linien ein Eigenleben, ein individueller Charakter innezuwohnen. Verspieltheit oder Strenge, Dominanz oder Zurückhaltung, Kurzlebigkeit oder Unendlichkeit, Bewegtheit oder Starre der Linien, die sich zu dichtem Gewebe oder in reduziert-lockeren Partien zusammenfinden, prägen das Wesen des jeweiligen Gemäldes.
Sýkoras' Gemälde besitzen, aus gewisser Entfernung betrachtet, eine Makellosigkeit und Präzision, die der konkreten Kunst oft eigen ist, offenbaren dem Betrachter jedoch in der Nahansicht die Spuren des Entstehungsprozesses, der dem „Leben“ der Linien zugrunde liegt. Feine Linien und Ziffern, mit Bleistift auf die Leinwand gesetzt, sowie Einstichlöcher des eingesetzten Zirkels lassen die arbeitsintensive Übertragung der vom Computer errechneten Basis ihres Daseins erahnen.
NB
Direkt vom Künstler; Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen
Upper estimate price exceeded by 65 %.
In June 2019 Lempertz in Cologne held the auction Zeitgenössische Kunst, which included the work Linien Nr. 40 by Zdeněk Sýkora. The »bidding war« ended at EUR 198,400.00 65% above the upper estimate. Admittedly, works by Zdeněk Sýkora have also been auctioned for a multiple of this price - according to our records, the highest result so far was achieved by the work Linien Nr. 31 in June 2021 with an auction result of EUR 1,052,000.00.
Oberer Schätzpreis um 65 % übertroffen
Im Juni 2019 führte Lempertz in Köln die Auktion Zeitgenössische Kunst durch, in der auch die Arbeit Linien Nr. 40 von Zdeněk Sýkora zur Versteigerung kam. Das »Bietergefecht« endete beim Preis von EUR 198.400,00 und damit 65% über dem oberen Schätzpreis. Freilich wurden Arbeiten von Zdeněk Sýkora auch schon für ein Vielfaches dieses Preises versteigert – das bisher höchste Ergebnis erzielte nach unseren Aufzeichnungen die Arbeit Linien Nr. 31 im Juni 2021 mit einem Auktionsergebnis von EUR 1.052.000,00.