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Pieter Aertsen
Das Jüngste Gericht
Found at
Lempertz,
Cologne
Gemälde und Zeichnungen Alter Meister / Skulptur, Lot 1519
17. Nov - 17. Nov 2018
Gemälde und Zeichnungen Alter Meister / Skulptur, Lot 1519
17. Nov - 17. Nov 2018
Estimate: 120.000 - 140.000 EUR
Price realised: 148.800 EUR
Price realised: 148.800 EUR
Description
Öl auf Holz (parkettiert). 127 x 149 cm.
Die Tafel stellt das Jüngste Gericht, wie seit der neuzeitlichen Kunst üblich, in zwei Registern dar: Im oberen Register thront im Zentrum Christus auf der Weltkugel, er hat beide Hände erhoben und zeigt seine Wundmale. Zu seiner Rechten kniet Maria, zu seiner Linken Johannes der Evangelist als Deësis, als Fürbitter für die Menschheit. Christus wird flankiert von den Aposteln, die dem Weltgericht beisitzen. Zwei Engel halten die Lilie der Gnade und das Schwert des Gerichts, zwei weitere Engel blasen die Posaune. Christus wird hinterfangen von einer in hellem Gelb und Rot leuchtenden Glorie. Im Zentrum des unteren Registers ist der Erzengel Michael zu sehen, das Schwert und die Waage haltend. Auf der heraldisch rechten Seite sind die Auferstandenen dargestellt. Sie erheben sich, zum Teil mit Hilfe von Engeln, aus den Gräbern, manche von ihnen falten die Hände zum Gebet, andere schauen ungläubig, andere strecken sich, als seien sie gerade erwacht. Auf der heraldisch linken Seite
Diese eindrucksvolle Tafel ist, als sie vor einem knappen Jahrzehnt auf dem Londoner Kunstmarkt aufgetaucht und versteigert worden ist, von Wouter Kloek, Rijksmuseum Amsterdam, Pieter Aertsen gegeben und um 1550/55 datiert worden. Aertsen folgt in diesem Werk der großen Tradition der Weltgerichtsdarstellung, wie sie sich im frühen 16. Jahrhundert in den Niederlanden etabliert hat, vor allem durch die epochalen Werke Lucas van Leidens (c. 1526) und Barend van Orleys (c. 1525). Für Aertsen dürfte die Komposition Jan van Hemessens als unmittelbares Vorbild gedient haben. Der Antwerpener Künstler, durch seine Italienreise mit der römischen Kunst der Hochrenaissance vertraut, malte 1536/37 ein Weltgericht für Adrien Rockox, das in Antwerpen großen Eindruck gemacht haben muss. Pieter Aertsen folgt in der Bildanlage, der Farbpalette, zum Teil aber auch in der Gestaltung der Figuren dem Vorbild van Hemessens. Interessanterweise hat sich eine vergleichbare Darstellung des Jüngsten Geri
Pieter Aertsen ist vor allem für seine Stillleben und Genreszenen bekannt, er gilt als Begründer der flämischen Stilllebenmalerei. Es ist zu Recht angemerkt worden, dass dies eine Verengung der Sicht auf den Künstler darstellt und der Bedeutung nicht gerecht wird, die Altargemälde wie das vorliegende im Œuvre von Pieter Aertsen hatten.
Auktion Christie´s, London, 9.7.2008, Lot 135. - Europäische Privatsammlung.
Die Tafel stellt das Jüngste Gericht, wie seit der neuzeitlichen Kunst üblich, in zwei Registern dar: Im oberen Register thront im Zentrum Christus auf der Weltkugel, er hat beide Hände erhoben und zeigt seine Wundmale. Zu seiner Rechten kniet Maria, zu seiner Linken Johannes der Evangelist als Deësis, als Fürbitter für die Menschheit. Christus wird flankiert von den Aposteln, die dem Weltgericht beisitzen. Zwei Engel halten die Lilie der Gnade und das Schwert des Gerichts, zwei weitere Engel blasen die Posaune. Christus wird hinterfangen von einer in hellem Gelb und Rot leuchtenden Glorie. Im Zentrum des unteren Registers ist der Erzengel Michael zu sehen, das Schwert und die Waage haltend. Auf der heraldisch rechten Seite sind die Auferstandenen dargestellt. Sie erheben sich, zum Teil mit Hilfe von Engeln, aus den Gräbern, manche von ihnen falten die Hände zum Gebet, andere schauen ungläubig, andere strecken sich, als seien sie gerade erwacht. Auf der heraldisch linken Seite
Diese eindrucksvolle Tafel ist, als sie vor einem knappen Jahrzehnt auf dem Londoner Kunstmarkt aufgetaucht und versteigert worden ist, von Wouter Kloek, Rijksmuseum Amsterdam, Pieter Aertsen gegeben und um 1550/55 datiert worden. Aertsen folgt in diesem Werk der großen Tradition der Weltgerichtsdarstellung, wie sie sich im frühen 16. Jahrhundert in den Niederlanden etabliert hat, vor allem durch die epochalen Werke Lucas van Leidens (c. 1526) und Barend van Orleys (c. 1525). Für Aertsen dürfte die Komposition Jan van Hemessens als unmittelbares Vorbild gedient haben. Der Antwerpener Künstler, durch seine Italienreise mit der römischen Kunst der Hochrenaissance vertraut, malte 1536/37 ein Weltgericht für Adrien Rockox, das in Antwerpen großen Eindruck gemacht haben muss. Pieter Aertsen folgt in der Bildanlage, der Farbpalette, zum Teil aber auch in der Gestaltung der Figuren dem Vorbild van Hemessens. Interessanterweise hat sich eine vergleichbare Darstellung des Jüngsten Geri
Pieter Aertsen ist vor allem für seine Stillleben und Genreszenen bekannt, er gilt als Begründer der flämischen Stilllebenmalerei. Es ist zu Recht angemerkt worden, dass dies eine Verengung der Sicht auf den Künstler darstellt und der Bedeutung nicht gerecht wird, die Altargemälde wie das vorliegende im Œuvre von Pieter Aertsen hatten.
Auktion Christie´s, London, 9.7.2008, Lot 135. - Europäische Privatsammlung.
A top price for Pieter Aertsen
The work Das Jüngste Gericht by Pieter Aertsen was auctioned at Lempertz in Cologne in November 2018. Here, the upper estimate of EUR 140,000.00 was slightly exceeded - the artwork found a new owner for EUR 148,800.00. With this result, Das Jüngste Gericht is even the most expensive work of art by Pieter Aertsen that we have observed at auctions so far.
Ein Spitzenpreis für Pieter Aertsen
Die Arbeit Das Jüngste Gericht von Pieter Aertsen kam im November 2018 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Dabei wurde der obere Schätzpreis von EUR 140.000,00 leicht übertroffen – das Kunstwerk fand für EUR 148.800,00 einen neuen Besitzer. Mit diesem Ergebnis ist Das Jüngste Gericht sogar das teuerste Kunstwerk von Pieter Aertsen, das wir bisher bei Auktionen beobachtet haben.