Johann Heinrich Wilhelm Tischbein
Der Esel in der Bibliothek
Estimate: 10.000 - 14.000 EUR
Price realised: 21.250 EUR
Price realised: 21.250 EUR
Description
Aquarell auf Papier, auf dünnem Karton montiert.. 32,5 x 24,5 cm.
Die mit Pastelltönen zart kolorierte Gouache „Der Esel in der Bibliothek“ ist um 1810 im Zusammenhang mit Tischbeins Roman „Der Schwachmatikus und seine vier Brüder, der Sanguinikus, Cholerikus, Melancholikus und Phlegmatikus, nebst zwölf Vorstellungen zum Esel“, kurz „Eselsgeschichte“, entstanden. Wie viele Künstler seiner Zeit war Johann H. W. Tischbein nicht nur ein produktiver Maler, sondern betätigte sich auch als Schriftsteller und Illustrator. Der erste Entwurf seines Romans geht noch auf seinen Aufenthalt in Neapel zurück, doch erst nach der Übersiedlung ins holsteinische Eutin 1809 konnte er mit Hilfe der Schriftstellerin Henriette Hermes den Roman samt seiner Illustrationen veröffentlichen. Auch wenn einzelne Episoden autobiografische Züge besitzen, handelt es sich bei der Hauptfigur nicht um ein Selbstporträt, sondern um eine Verbildlichung des talentierten, aber erfolglosen Musikers Nicolò Salo.
In der vorliegenden Gouache erscheint anstatt des Esels ein Zebra, laut Text ein „bunter Esel“. Dem fünften Kapitel des Romans folgend, sind hier der junge Dichter und der Haushofmeister des Prinzen dargestellt, der – seine Leibesfülle deutet es an – nur an den weltlichen Genüssen interessiert ist. Dabei versucht der Dichter ihm die Büsten des Sokrates, Jesus von Nazareth, des blinden Sängers Homer und des geflügelten Pythagoras zu erklären. Doch vergebens – die Welt verkennt die Werte der Dichter, Philosophen und Religionsgründer und nutzt die Bibliothek lieber als Stall für exotische Tiere. Wie im gesamten Eselsroman handelt es sich hier auch um die Idee des verkannten Genies.
Eine unvollendete Vorzeichnung und eine weitere Fassung des Bildes befinden sich im Landesmuseum Oldenburg (Inv. Nr. LMO 15.139 und Inv. Nr. LMO 15.096).
Die mit Pastelltönen zart kolorierte Gouache „Der Esel in der Bibliothek“ ist um 1810 im Zusammenhang mit Tischbeins Roman „Der Schwachmatikus und seine vier Brüder, der Sanguinikus, Cholerikus, Melancholikus und Phlegmatikus, nebst zwölf Vorstellungen zum Esel“, kurz „Eselsgeschichte“, entstanden. Wie viele Künstler seiner Zeit war Johann H. W. Tischbein nicht nur ein produktiver Maler, sondern betätigte sich auch als Schriftsteller und Illustrator. Der erste Entwurf seines Romans geht noch auf seinen Aufenthalt in Neapel zurück, doch erst nach der Übersiedlung ins holsteinische Eutin 1809 konnte er mit Hilfe der Schriftstellerin Henriette Hermes den Roman samt seiner Illustrationen veröffentlichen. Auch wenn einzelne Episoden autobiografische Züge besitzen, handelt es sich bei der Hauptfigur nicht um ein Selbstporträt, sondern um eine Verbildlichung des talentierten, aber erfolglosen Musikers Nicolò Salo.
In der vorliegenden Gouache erscheint anstatt des Esels ein Zebra, laut Text ein „bunter Esel“. Dem fünften Kapitel des Romans folgend, sind hier der junge Dichter und der Haushofmeister des Prinzen dargestellt, der – seine Leibesfülle deutet es an – nur an den weltlichen Genüssen interessiert ist. Dabei versucht der Dichter ihm die Büsten des Sokrates, Jesus von Nazareth, des blinden Sängers Homer und des geflügelten Pythagoras zu erklären. Doch vergebens – die Welt verkennt die Werte der Dichter, Philosophen und Religionsgründer und nutzt die Bibliothek lieber als Stall für exotische Tiere. Wie im gesamten Eselsroman handelt es sich hier auch um die Idee des verkannten Genies.
Eine unvollendete Vorzeichnung und eine weitere Fassung des Bildes befinden sich im Landesmuseum Oldenburg (Inv. Nr. LMO 15.139 und Inv. Nr. LMO 15.096).
Upper estimate price exceeded by 52 %.
The work Der Esel in der Bibliothek by Johann Heinrich Wilhelm Tischbein was auctioned at Lempertz in Cologne in May last year. It achieved a price of EUR 21,250.00 exceeding the upper end of the estimate range by 52 %. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Johann Heinrich Wilhelm Tischbein achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work Gamblers at the Ridotto in April 2007 with an auction result of USD 2,504,000.00 (€ 1,833,089.31).
Oberer Schätzpreis um 52 % übertroffen
Die Arbeit Der Esel in der Bibliothek von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein kam im Mai letzten Jahres bei Lempertz in Köln zur Auktion. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 21.250,00 und übertraf damit das obere Ende der Schätzpreisspanne um 52 %. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit Gamblers at the Ridotto im April 2007 mit einem Auktionsergebnis von USD 2.504.000,00 (€ 1.833.089,31).