Franse Jan Verzijl
Verlobungsfeier mit prominenter Palastarchitektur im Hintergrund. 1639.
Estimate: 10.000 - 15.000 CHF
Price realised: 20.400 CHF
Price realised: 20.400 CHF
Description
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert und datiert: IF. VZ. 1639.
150 x 205 cm.
Dieses kürzlich in einer Schweizer Sammlung aufgetauchte Gemälde ist ein charakteristisches Beispiel eines sogenannten Portrait Historié. Diese Terminologie wird bei Gemälden angewendet, deren dargestellte Personen eine Rolle aus einer klassischen, mythologischen oder biblischen Thematik angenommen haben, um somit mit der historisch Figur und dessen Ruhm in Verbindung gebracht zu werden. Das Portrait Historié war besonders in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts beliebt und vor allem aus den grossen Städten wie Amsterdam und Haarlem sind zahlreiche Bespiele bekannt. Zu den wichtigsten Vertretern dieser Gattung zählen Ferdinand Bol, Govaert Flinck und Jan de Bray. Auch Rembrandt beschäftigte sich mit der Gattung des Portrait Historié: so das Portrait seines Sohnes Titus als Mönch, im Rijksmuseum, Amsterdam; in seiner Apostel-Serie und auch die Jüdische Braut, heute im Rijksmuseum, waren möglicherweise als Portrait Historié konzipiert worden, obwohl die genaue biblische Szene bis heute nicht identifiziert werden konnte (Zum Portrait Historié siehe weiter Wishnevsky, R: Studien zum 'portrait historie' in den Niederlanden, 1967). Der Maler dieses Portrait Historié konnte vor kurzem anhand des Monogramms unten rechts identifiziert werden. Es handelt sich dabei um den in Gouda tätigen Jan Franse Verzijl. X. van Eck weißt in seiner Publikation Kunst, Twist en Devotie. Goudse Katholieke Schuilkerken 1572 - 1795, 1994, S. 69/ 74 darauf hin, dass Verzijl ein Schüler von Wouter Pietersz. Crabeth war und nach einer vermutlichen Reise in die südlichen Niederlande gegen Ende der zwanziger Jahren nach Gouda zurückkehrte. Sein Oeuvre umfasst einerseits Gemälde meistens mit biblischer Thematik und Heiligen im Auftrag der klandestinen, katholischen Kirchen in Gouda, anderseits Gruppenportraits, so wie das des Regenten des Waisenhauses von 1644, das sich heute noch dort befindet (Fotografie Archiv RKD, Den Haag). Aufgrund der Tätigkeit Verzijls in Goud
Unten rechts monogrammiert und datiert: IF. VZ. 1639.
150 x 205 cm.
Dieses kürzlich in einer Schweizer Sammlung aufgetauchte Gemälde ist ein charakteristisches Beispiel eines sogenannten Portrait Historié. Diese Terminologie wird bei Gemälden angewendet, deren dargestellte Personen eine Rolle aus einer klassischen, mythologischen oder biblischen Thematik angenommen haben, um somit mit der historisch Figur und dessen Ruhm in Verbindung gebracht zu werden. Das Portrait Historié war besonders in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts beliebt und vor allem aus den grossen Städten wie Amsterdam und Haarlem sind zahlreiche Bespiele bekannt. Zu den wichtigsten Vertretern dieser Gattung zählen Ferdinand Bol, Govaert Flinck und Jan de Bray. Auch Rembrandt beschäftigte sich mit der Gattung des Portrait Historié: so das Portrait seines Sohnes Titus als Mönch, im Rijksmuseum, Amsterdam; in seiner Apostel-Serie und auch die Jüdische Braut, heute im Rijksmuseum, waren möglicherweise als Portrait Historié konzipiert worden, obwohl die genaue biblische Szene bis heute nicht identifiziert werden konnte (Zum Portrait Historié siehe weiter Wishnevsky, R: Studien zum 'portrait historie' in den Niederlanden, 1967). Der Maler dieses Portrait Historié konnte vor kurzem anhand des Monogramms unten rechts identifiziert werden. Es handelt sich dabei um den in Gouda tätigen Jan Franse Verzijl. X. van Eck weißt in seiner Publikation Kunst, Twist en Devotie. Goudse Katholieke Schuilkerken 1572 - 1795, 1994, S. 69/ 74 darauf hin, dass Verzijl ein Schüler von Wouter Pietersz. Crabeth war und nach einer vermutlichen Reise in die südlichen Niederlande gegen Ende der zwanziger Jahren nach Gouda zurückkehrte. Sein Oeuvre umfasst einerseits Gemälde meistens mit biblischer Thematik und Heiligen im Auftrag der klandestinen, katholischen Kirchen in Gouda, anderseits Gruppenportraits, so wie das des Regenten des Waisenhauses von 1644, das sich heute noch dort befindet (Fotografie Archiv RKD, Den Haag). Aufgrund der Tätigkeit Verzijls in Goud
Upper estimate price exceeded by 36 %.
The work Verlobungsfeier mit prominenter Palastarchitektur im Hintergrund. 1639. by Jan Franse Verzijl was auctioned at Koller in March 2010. It achieved a price of CHF 20,400.00 (€ 14,324.94), exceeding the upper end of the estimate range by 36%. Other works by Jan Franse Verzijl have achieved even higher prices, we observed the highest auction result so far of EUR 26,200.00 in November 2011 for the work The Continence of Scipio.
Oberer Schätzpreis um 36 % übertroffen
Die Arbeit Verlobungsfeier mit prominenter Palastarchitektur im Hintergrund. 1639. von Jan Franse Verzijl kam im März 2010 bei Koller zur Auktion. Sie erzielte dabei einen Preis von CHF 20.400,00 (€ 14.324,94) und übertraf damit das obere Ende der Schätzpreisspanne um 36%. Andere Arbeiten von Jan Franse Verzijl haben noch höhere Preise erzielt - wir haben das bisher höchste Auktionsergebnis von EUR 26.200,00 im November 2011 für die Arbeit The Continence of Scipio beobachtet.