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- Christus am Kreuz mit dem hl. Hieronymus und einem Augustinermönch
Bernardino di Bosio Zaganelli
Christus am Kreuz mit dem hl. Hieronymus und einem Augustinermönch
Estimate: 50.000 - 60.000 EUR
Price realised: 56.700 EUR
Price realised: 56.700 EUR
Description
Öl auf Holz. 34 x 27,5 cm.
Die vorliegende Tavoletta mit der Darstellung des gekreuzigten Christus stellt in charakteristischer Weise den Stil Bernardino Zaganellis dar, dem Bruder des Malers Francesco Zaganelli. Nach einer Lehre in der Werkstatt des Ercole de' Roberti teilten sich die Brüder von etwa 1499 bis zu Bernardinos Tod im Jahr 1509 eine Werkstatt in ihrer Heimatstadt Cotignola. (1) Zwar lassen sich im Werk der beiden Künstler gegenseitige Einflüsse, Beteiligungen sowie die Wiederverwendung von Motiven nachweisen, dieses Werk des Bernardino zeigt jedoch eine Klassizität und Andächtigkeit, die sich von den Werken seines Bruders Francesco unterscheidet.
Die Kenntnis der Vorbilder Peruginos (um 1450-1524) verbindet sich bei Bernardino mit einer verfeinerten Technik unter dem Einfluss der nordischen Kunst, insbesondere Dürers. Die ausdrucksstarke Darstellung des Christus und die Vorliebe für naturalistische Details stehen ebenfalls unter nordischem Einfluss und zeugen davon, wie Bernardino Zaganelli einen persönlichen Modus entwickelte, indem er die Vorbilder aus dem Ferrara des Quattrocento aufnahm und modernisierte.
Das kleine Format und der Minimalismus der Komposition scheinen darauf hinzudeuten, dass das Werk für die private Andacht bestimmt war und in der Reifezeit des Künstlers entstanden ist: So weist die Taufe Christi (London, National Gallery), die um 1505/1506 gemalt wurde, einige Parallelen zum vorliegenden Gemälde auf. (2)
1 Vgl. die Monographie von Raffaella Zama: Gli Zaganelli (Francesco e Bernardino) pittori, Rimini 1994. Für eine kritische Besprechung dieses Werkverzeichnisses vgl. Andrea De Marchi: Ioanes Ispanus, La pala di Viadana. Tracce di Classicismo precoce lungo la valle del Po, in: Ausst.-Kat. Viadana, Galleria Civica G. Bedoli, S. 149. Zu Bernardinos eigenem Werk vgl. Andrea De Marchi: Bernardino Zaganelli inedito: due 'facies Christi', in: Prospettiva, Nr. 75- 76 (1994), S. 124-135.
2 Raffaella Zama, op. cit., S.168-170, Nr. 58.
Deutsche Privatsammlung.
Die vorliegende Tavoletta mit der Darstellung des gekreuzigten Christus stellt in charakteristischer Weise den Stil Bernardino Zaganellis dar, dem Bruder des Malers Francesco Zaganelli. Nach einer Lehre in der Werkstatt des Ercole de' Roberti teilten sich die Brüder von etwa 1499 bis zu Bernardinos Tod im Jahr 1509 eine Werkstatt in ihrer Heimatstadt Cotignola. (1) Zwar lassen sich im Werk der beiden Künstler gegenseitige Einflüsse, Beteiligungen sowie die Wiederverwendung von Motiven nachweisen, dieses Werk des Bernardino zeigt jedoch eine Klassizität und Andächtigkeit, die sich von den Werken seines Bruders Francesco unterscheidet.
Die Kenntnis der Vorbilder Peruginos (um 1450-1524) verbindet sich bei Bernardino mit einer verfeinerten Technik unter dem Einfluss der nordischen Kunst, insbesondere Dürers. Die ausdrucksstarke Darstellung des Christus und die Vorliebe für naturalistische Details stehen ebenfalls unter nordischem Einfluss und zeugen davon, wie Bernardino Zaganelli einen persönlichen Modus entwickelte, indem er die Vorbilder aus dem Ferrara des Quattrocento aufnahm und modernisierte.
Das kleine Format und der Minimalismus der Komposition scheinen darauf hinzudeuten, dass das Werk für die private Andacht bestimmt war und in der Reifezeit des Künstlers entstanden ist: So weist die Taufe Christi (London, National Gallery), die um 1505/1506 gemalt wurde, einige Parallelen zum vorliegenden Gemälde auf. (2)
1 Vgl. die Monographie von Raffaella Zama: Gli Zaganelli (Francesco e Bernardino) pittori, Rimini 1994. Für eine kritische Besprechung dieses Werkverzeichnisses vgl. Andrea De Marchi: Ioanes Ispanus, La pala di Viadana. Tracce di Classicismo precoce lungo la valle del Po, in: Ausst.-Kat. Viadana, Galleria Civica G. Bedoli, S. 149. Zu Bernardinos eigenem Werk vgl. Andrea De Marchi: Bernardino Zaganelli inedito: due 'facies Christi', in: Prospettiva, Nr. 75- 76 (1994), S. 124-135.
2 Raffaella Zama, op. cit., S.168-170, Nr. 58.
Deutsche Privatsammlung.
Auction result well in line with expectations
The work Christus am Kreuz mit dem hl. Hieronymus und einem Augustinermönch by Bernardino Zaganelli was sold in the Alte Kunst auction at Lempertz in Cologne in May this year. The price achieved of EUR 56,700.00 was within expectations - the estimate range had previously been set by the auction house as EUR 50,000.00 – 60,000.00. However, buyers have had to dig much deeper into their pockets for other works by Bernardino Zaganelli - we have observed the highest auction result to date for the work Vierge à l'Enfant avec deux anges, which sold at auction in June 2004 for EUR 206,250.00.
Auktionsergebnis im Rahmen der Erwartungen
Die Arbeit Christus am Kreuz mit dem hl. Hieronymus und einem Augustinermönch von Bernardino Zaganelli wurde im Mai diesen Jahres in der Auktion Alte Kunst bei Lempertz in Köln versteigert. Der dabei erzielte Preis von EUR 56.700,00 lag im Rahmen der Erwartungen – die Schätzpreisspanne war von dem Auktionshaus zuvor mit EUR 50.000,00 – 60.000,00 angegeben worden. Für andere Arbeiten von Bernardino Zaganelli mussten die Käufer allerdings auch schon deutlich tiefer in die Tasche greifen – das bisher höchste Auktionsergebnis haben wir für die Arbeit Vierge à l'Enfant avec deux anges beobachtet, die im Juni 2004 für EUR 206.250,00 versteigert wurde.