About


Schon während der Schulzeit zeichnete und malte Gerhard Silber nahezu pausenlos und träumte davon, Maler zu werden. Seine Lehrer empfahlen ihm, auf die (damalige) Werkkunstschule in Kassel zu gehen. Doch aufgrund seiner Lebensumstände musste er zunächst einen Beruf mit sicheren Einkünften ergreifen, so dass er erst im Alter von 63 Jahren seinen Traum verwirklichen konnte.

 

Artist Statement

Seit 2013 entstehen Acrylbilder auf Leinwand, die sich insbesondere mit sozialkritischen Themen beschäftigen, deren Fokus einerseits auf tragischen gesellschaftlichen Ereignissen, andererseits aber auch auf der Faszination von Menschengruppen gegenüber epochalen Ereignissen liegt. Beim Komponieren eines Motivs muss Gerhard Silber die Idee zunächst selber packen und darf ihn nicht mehr loslassen. In den meisten Fällen geht es darum, dass Menschengruppen durch äußere Umstände in ein Ereignis „hineingezogen“ werden. Die figurativen Darstellungen sind Genrebilder des kollektiven Staunens. Sie zeigen meist kleine Gruppen von Menschen, die auf ein historisch oder individuell herausragendes Ereignis reagieren. Das Geschehen selbst findet außerhalb des Bildraumes statt und kann vom Betrachter nur erahnt werden. Beispiele hierfür sind die Serien „Bomb Watchers“, wo Zuschauer in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Atombombenexplosion fast hautnah miterleben dürfen, oder „Brot & Spiele“ sowie „Anmutung, Gewissen und Macht“, wo jubelnde Menschenmengen einen Raketenstart oder den Auftritt eines Charismatikers bewundern. Silber nennt dies eine „Soziologie spontan-kollektiver Identität“ wobei letztlich ausschnitthafte Gesellschaftsporträts entstehen, in denen nicht das jeweilige Ereignis, sondern ausschließlich die Reaktionen der beteiligten Individuen auf dieses dargestellt werden. Die motivischen, zum Teil existentiellen Ereignisse werden mittels eines solchen Malstils (meistens in schwarz-weiß-Tönen) abgebildet, der sich als „Romantisierter kritischer Realismus“ apostrophieren lässt. Damit wird ein Szenario bewusst in eine romantische, träumerische Atmosphäre transformiert, um eine Spannungsüberhöhung zwischen Katastrophe bzw. Hysterie und Ästhetik zu erreichen. (Siehe hierzu auch www.art-silber.de und dort die Rubrik „Kritiken“ unter https://art-silber.de/texte-2/).