Paul Baum
Junge Baumgruppe an Bachlauf
Found at
Lempertz,
Cologne
Moderne Kunst Katalog Paul Baum - Sammlung Gemmer, Lot 2
30. Nov - 30. Nov 2019
Moderne Kunst Katalog Paul Baum - Sammlung Gemmer, Lot 2
30. Nov - 30. Nov 2019
Estimate: 50.000 - 60.000 EUR
Price realised: 86.800 EUR
Price realised: 86.800 EUR
Description
1905
Öl auf Leinwand 35,2 x 45,5 cm Gerahmt. Unten links signiert und datiert 'Baum 1905'. - In sehr guter farbfrischer Erhaltung. Alt doubliert.
Paul Baum, der seinen Hauptwohnsitz seit 1895 im holländischen St. Anna ter Muiden hatte, bereist in den Wintermonaten der folgenden Jahre Südfrankreich, Italien und die Türkei. Angeregt durch den Einfluss des Impressionisten Camille Pissarro, den Baum wohl um 1892/94 persönlich kennenlernte, schuf er in dieser Zeit hauptsächlich Ansichten der südholländischen Landschaft um St. Anna in einer dem Pointillismus entlehnten „Komma“-Technik - dicht gesetzte kurze Farbstriche, die den Lokalkolorit in eine Vielzahl von Farbnuancen aufschlüsselt.
Im Jahr 1900 wendet sich Baum jedoch bei Arbeitsaufenthalten auf Capri und in Konstantinopel dem Pointillismus in seiner reinen Form im Sinne Paul Signacs zu. Das intensive Licht des Südens lädt den Maler geradezu dazu ein, die Helligkeit und Farbbrillanz des Gesehenen unverfälscht in seinen Bildern aufscheinen zu lassen. Auf Capri unternimmt er erste pointilistische Versuche, wenig später entstehen zahlreiche lichtdurchflutete Stadtansichten Konstantinopels in dieser für ihn neuen Technik. Das Gespür für die farbliche Vielfalt einer Landschaft und die nun erprobten technische Möglichkeit, sie in kleinteilig gesetzten Punkten reiner Farbe klar und leuchtend auf die Leinwand zu bringen, nimmt Paul Baum mit zurück nach Holland. In den folgenden Jahren malt er die charakteristischen Wiesen- und Flusslandschaften unter hohem Himmel, mit denen er sich zuvor schon so intensiv auseinandergesetzt hatte, in einer völlig neuen Auffassung.
Die „Junge Baumgruppe an Bachlauf“ ist ein exemplarisches Beispiel für die flirrende, farbintensive Leichtigkeit, die den Bildern dieser Werkphase eigen ist. Die frühlingshafte Frische der Landschaft mit den zartgrünen Weideflächen und dem sonnigen Himmel, der sich in dem breiten Bachlauf wiederspiegelt, ist geradezu spürbar. Es handelt sich um eine ganz in der Realität verhafteten Szenerie mit im Hintergrund sichtbaren Heuhaufen und weidenden Kühe, ohne dass sich ein genrehafter Eindruck einstellt. Das Werk ist reiner Ausdruck der Lichtwirkung und der daraus resultierenden Farbvielfalt.
Galerie Norbert Nusser, München
Öl auf Leinwand 35,2 x 45,5 cm Gerahmt. Unten links signiert und datiert 'Baum 1905'. - In sehr guter farbfrischer Erhaltung. Alt doubliert.
Paul Baum, der seinen Hauptwohnsitz seit 1895 im holländischen St. Anna ter Muiden hatte, bereist in den Wintermonaten der folgenden Jahre Südfrankreich, Italien und die Türkei. Angeregt durch den Einfluss des Impressionisten Camille Pissarro, den Baum wohl um 1892/94 persönlich kennenlernte, schuf er in dieser Zeit hauptsächlich Ansichten der südholländischen Landschaft um St. Anna in einer dem Pointillismus entlehnten „Komma“-Technik - dicht gesetzte kurze Farbstriche, die den Lokalkolorit in eine Vielzahl von Farbnuancen aufschlüsselt.
Im Jahr 1900 wendet sich Baum jedoch bei Arbeitsaufenthalten auf Capri und in Konstantinopel dem Pointillismus in seiner reinen Form im Sinne Paul Signacs zu. Das intensive Licht des Südens lädt den Maler geradezu dazu ein, die Helligkeit und Farbbrillanz des Gesehenen unverfälscht in seinen Bildern aufscheinen zu lassen. Auf Capri unternimmt er erste pointilistische Versuche, wenig später entstehen zahlreiche lichtdurchflutete Stadtansichten Konstantinopels in dieser für ihn neuen Technik. Das Gespür für die farbliche Vielfalt einer Landschaft und die nun erprobten technische Möglichkeit, sie in kleinteilig gesetzten Punkten reiner Farbe klar und leuchtend auf die Leinwand zu bringen, nimmt Paul Baum mit zurück nach Holland. In den folgenden Jahren malt er die charakteristischen Wiesen- und Flusslandschaften unter hohem Himmel, mit denen er sich zuvor schon so intensiv auseinandergesetzt hatte, in einer völlig neuen Auffassung.
Die „Junge Baumgruppe an Bachlauf“ ist ein exemplarisches Beispiel für die flirrende, farbintensive Leichtigkeit, die den Bildern dieser Werkphase eigen ist. Die frühlingshafte Frische der Landschaft mit den zartgrünen Weideflächen und dem sonnigen Himmel, der sich in dem breiten Bachlauf wiederspiegelt, ist geradezu spürbar. Es handelt sich um eine ganz in der Realität verhafteten Szenerie mit im Hintergrund sichtbaren Heuhaufen und weidenden Kühe, ohne dass sich ein genrehafter Eindruck einstellt. Das Werk ist reiner Ausdruck der Lichtwirkung und der daraus resultierenden Farbvielfalt.
Galerie Norbert Nusser, München
A top price for Paul Baum
The work Junge Baumgruppe an Bachlauf by Paul Baum was auctioned at Lempertz in Cologne in November 2019. It achieved a price of EUR 86,800.00 exceeding the upper end of the estimate range by 45 %. With this result, Junge Baumgruppe an Bachlauf is even the most expensive work of art by Paul Baum that we have observed at auctions so far.
Ein Spitzenpreis für Paul Baum
Die Arbeit Junge Baumgruppe an Bachlauf von Paul Baum kam im November 2019 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 86.800,00 und übertraf damit das obere Ende der Schätzpreisspanne um 45 %. Mit diesem Ergebnis ist Junge Baumgruppe an Bachlauf sogar das teuerste Kunstwerk von Paul Baum, das wir bisher bei Auktionen beobachtet haben.