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Jef Verheyen
Liturgie colorée
Estimate: 50.000 - 60.000 EUR
Price realised: 55.800 EUR
Price realised: 55.800 EUR
Description
1970er Jahre
2-teilige Arbeit: je Acryl auf Leinwand. Je 94,5 x 94,5 cm. Jeweils mit farbig gefasster Atelierleiste gerahmt. Rückseitig auf der Leinwand jeweils signiert und beschriftet 'Jef Verheyen Provence 43 version II links' bzw. 'rechts'. Die linke Arbeit betitelt 'liturgie colorée agression spatiale' und beschriftet 'Peintre Flamant'. - Mit leichten Altersspuren.
Die Begegnung mit Piero Manzoni und Lucio Fontana in Mailand Ende der 1950er Jahre eröffnet Jef Verheyen den Blick für Neues, nachdem er 1956 mit schwarzen, monochromen Bildern erstmals an die Öffentlichkeit gegangen war. Die Konsequenz sind weiße Bilder, mit denen sich Verheyen nunmehr beschäftigt, aber darüber hinaus einen starken Impuls für Materialität und monochrome Malerei entwickelt. So experimentiert Verheyen wie Otto Piene mit Ruß als Pigment und fertigt zusammen mit Fontana Bilder mit perforierten Leinwänden und Synthetikfarben. Der Kontakt zu Yves Klein, Günther Uecker, Otto Piene und Heinz Mack vertieft seine theoretische und künstlerische Zugehörigkeit zur internationalen ZERO-Bewegung. Mit seinen neu gewonnenen Freunden äußert sich Verheyen in gemeinsamen Aktionen in sehr differenzierender Weise mit Malerei und Objekten. Er ist darauf bedacht, sich nicht von festgelegten formalen Normen einengen zu lassen und vor allem Neues, Innovatives zu schaffen. Mit se
Erste monochrome Experimente, von ihm als „Essenz“ bezeichnet, erweisen ihn als Vertreter einer gewissen ‚Hardcore'-Moderne im Ringen um einen ästhetischen Kompromiss. Hierfür untersucht er die Wirkung der Pigmente unterschiedlicher Couleurs, unterlegt etwa einer weißen Farbe zusätzlich fluoreszierende Farbflächen, um changierende Lichteffekte zu erzeugen. Die Farbe wirkt dennoch pur und wird in der Literatur als entmaterialisiert beschrieben. Sie ist aber immer noch - und wohl nur noch - lasierend aufgetragenes Pigment, gebunden in unterschiedlichen Bindemitteln, respektive Pigmentzusätze mit Licht reflektierenden beziehungsweise absorbierenden Farbzusätzen. Für den gleichmäßigen Farbauftrag verwendet Verheyen im ersten Schritt breite Borstenpinsel. Und zur Nacharbeit, um die Spuren des Pinsels zu verschleiern und den Verlauf der einander berührenden Farbsequenzen zu verschleifen, benutzt der Künstler Nylonstrümpfe oder Schwämme. Nach rein monochrom gefärbten Lein
(Jef Verheyen, Le peintre flamant, Ausst.Kat. Langen Foundation, Neuss 2010, S.70).
2-teilige Arbeit: je Acryl auf Leinwand. Je 94,5 x 94,5 cm. Jeweils mit farbig gefasster Atelierleiste gerahmt. Rückseitig auf der Leinwand jeweils signiert und beschriftet 'Jef Verheyen Provence 43 version II links' bzw. 'rechts'. Die linke Arbeit betitelt 'liturgie colorée agression spatiale' und beschriftet 'Peintre Flamant'. - Mit leichten Altersspuren.
Die Begegnung mit Piero Manzoni und Lucio Fontana in Mailand Ende der 1950er Jahre eröffnet Jef Verheyen den Blick für Neues, nachdem er 1956 mit schwarzen, monochromen Bildern erstmals an die Öffentlichkeit gegangen war. Die Konsequenz sind weiße Bilder, mit denen sich Verheyen nunmehr beschäftigt, aber darüber hinaus einen starken Impuls für Materialität und monochrome Malerei entwickelt. So experimentiert Verheyen wie Otto Piene mit Ruß als Pigment und fertigt zusammen mit Fontana Bilder mit perforierten Leinwänden und Synthetikfarben. Der Kontakt zu Yves Klein, Günther Uecker, Otto Piene und Heinz Mack vertieft seine theoretische und künstlerische Zugehörigkeit zur internationalen ZERO-Bewegung. Mit seinen neu gewonnenen Freunden äußert sich Verheyen in gemeinsamen Aktionen in sehr differenzierender Weise mit Malerei und Objekten. Er ist darauf bedacht, sich nicht von festgelegten formalen Normen einengen zu lassen und vor allem Neues, Innovatives zu schaffen. Mit se
Erste monochrome Experimente, von ihm als „Essenz“ bezeichnet, erweisen ihn als Vertreter einer gewissen ‚Hardcore'-Moderne im Ringen um einen ästhetischen Kompromiss. Hierfür untersucht er die Wirkung der Pigmente unterschiedlicher Couleurs, unterlegt etwa einer weißen Farbe zusätzlich fluoreszierende Farbflächen, um changierende Lichteffekte zu erzeugen. Die Farbe wirkt dennoch pur und wird in der Literatur als entmaterialisiert beschrieben. Sie ist aber immer noch - und wohl nur noch - lasierend aufgetragenes Pigment, gebunden in unterschiedlichen Bindemitteln, respektive Pigmentzusätze mit Licht reflektierenden beziehungsweise absorbierenden Farbzusätzen. Für den gleichmäßigen Farbauftrag verwendet Verheyen im ersten Schritt breite Borstenpinsel. Und zur Nacharbeit, um die Spuren des Pinsels zu verschleiern und den Verlauf der einander berührenden Farbsequenzen zu verschleifen, benutzt der Künstler Nylonstrümpfe oder Schwämme. Nach rein monochrom gefärbten Lein
(Jef Verheyen, Le peintre flamant, Ausst.Kat. Langen Foundation, Neuss 2010, S.70).
Auction result well in line with expectations
The work Liturgie colorée by Jef Verheyen was sold in the Zeitgenössische Kunst I auction at Lempertz in Cologne in December 2018. The price achieved of EUR 55,800.00 was within expectations - the estimate range had previously been set by the auction house as EUR 50,000.00 – 60,000.00. However, buyers have had to dig much deeper into their pockets for other works by Jef Verheyen - we have observed the highest auction result to date for the work Essentie Ii (Essence Ii), which sold at auction in May 2019 for EUR 162,500.00.
Auktionsergebnis im Rahmen der Erwartungen
Die Arbeit Liturgie colorée von Jef Verheyen wurde im Dezember 2018 in der Auktion Zeitgenössische Kunst I bei Lempertz in Köln versteigert. Der dabei erzielte Preis von EUR 55.800,00 lag im Rahmen der Erwartungen – die Schätzpreisspanne war von dem Auktionshaus zuvor mit EUR 50.000,00 – 60.000,00 angegeben worden. Für andere Arbeiten von Jef Verheyen mussten die Käufer allerdings auch schon deutlich tiefer in die Tasche greifen – das bisher höchste Auktionsergebnis haben wir für die Arbeit Essentie Ii (Essence Ii) beobachtet, die im Mai 2019 für EUR 162.500,00 versteigert wurde.