Städtische Galerie Wolfsburg: »Surprise. Die Kunst der Monotypie«

Wie ein nischiges Medium überrascht

Erfunden im 17. Jahrhundert, Blütezeit zweihundert Jahre später: Die Begeisterung für das einzigartige Verfahren der Monotypie reicht bisher wenig über Insiderkreise hinaus. Die Städtische Galerie Wolfsburg will dem nun entgegenkommen. 

02. April 2022
Per Kirkeby, Ohne Titel, M20, 2020
© Galerie Knust Kunz Gallery Editions, Städtische Galerie Wolfsburg, 2022
Per Kirkeby, Ohne Titel, M20, 2020

Die Städtische Galerie Wolfsburg widmet sich ab dem 2. April dem Medium der Monotypie – einer speziellen Drucktechnik, aus der nur ein einzelnes Exemplar hervorgeht. Die Grundlage bildet weder Papier noch Leinwand, sondern aller Regel nach Glas, Acryl oder Metall. 

Bisher führte die Monotypie eher ein Nischendasein, auch wenn sie eine lange Geschichte hinter sich hat: Der italienische Barockmaler Giovanni Benedetto Castiglione (1609-1664) entwickelte das Verfahren Mitte des 17. Jahrhunderts. Im späten 19. Jahrhundert erlebte die Technik dank Edgar Degas und Paul Gauguin ihre Blütezeit. Auch in der zeitgenössischen Kunst wird sie zunehmend geschätzt. Die Städtische Galerie Wolfsburg möchte das bisher eher in Insiderkreisen verbreitete Medium mit Surprise. Die Kunst der Monotypie nun auch einem größeren Publikum näherbringen. Es ist die erste institutionelle Ausstellung im deutschsprachigen Raum seit langer Zeit, die sich mit dem Thema befasst.

»Das Konzept der Ausstellung ist offen angelegt. Es zeigt zum einen die Vielfalt des Mediums Monotypie und bringt dieses faszinierende Verfahren in den Diskurs, zum anderen gibt das Projekt den Anstoß einer vertiefenden forschenden Beschäftigung mit der Technik, die noch immer ein Desiderat darstellt«, äußert sich Direktorin Prof. Dr. Susanne Pfleger, die die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Münchner Galeristen Matthias Kunz organisiert hat. Ausgestellt werden über 12 zeitgenössische, internationale Künstlerinnen und Künstler aus mehreren Generationen – dazu gehören etwa Gerhard Richter, Per Kirkeby oder Shara Hughes. Die Arbeiten umfassen von Landschaften, über Stillleben und Porträts bis hin zur abstrakten Kunst ein facettenreiches Spektrum. Surprise. Die Kunst der Monotypie läuft bis zum 14. August.Art.Salon

Dive deeper into the art world

Hamburger Kunsthalle zeigt Hanns Kunitzberger

Mit der Ausstellung Hanns Kunitzberger: Abbild 2002–2005 präsentiert die Hamburger Kunsthalle das gleichnamige, mehrteilige Werk des österreichischen Künstlers. Die vielschichtigen, abstrakten Gemälde entfalten eine Sogwirkung bei Betrachtenden. Die Ausstellung eröffnet am 29. November.

29. November 2024
London: »Electric Dreams« in der Tate Modern

In einer großen Ausstellung mit über 150 Exponaten beleuchtet die Tate Modern die Anfänge der optischen, kinetischen und digitalen Kunst. Ab dem 28. November sind die Werke zahlreicher namhafter Kunstschaffender in Electric Dreams: Art and Technology Before the Internet in London ausgestellt.

27. November 2024