»Dora Budor: Continent« im Kunsthaus Bregenz

Wenn das Ausstellungsgebäude zum Material der Künstlerin wird

Dora Budor ist eine vielseitige Künstlerin, die mit ihren Werken alle Sinne anspricht. In der Ausstellung Dora Budor: Continent wird das Kunsthaus Bregenz ab dem 19. März selbst zum Kunstwerk: Die Künstlerin macht Gebäudestrukturen sichtbar und lenkt die Sinne der Besuchenden auf Verborgenes.

19. March 2022
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Foto: Dora Budor © Dora Budor. Kunsthaus Bregenz
KUB Kollektorgang, 2021

Für Dora Budor (*1984) sind Gebäude mehr als nur Wände und ein Dach: Die studierte Architektin erforscht das Eigenleben eines Baukörpers. Sie offenbart dessen Geheimnisse, die im Verborgenen liegen – und fordert sämtliche Sinne auf, an der Kunsterfahrung teilzuhaben. Das Kunsthaus Bregenz wird in Dora Budor: Continent vom 19. März bis 26. Juni 2022 selbst zum Kunstwerk. Um das Fundament des Gebäudes ziehen sich sogenannte Kollektorgänge, die Zugang zu Versorgungsleitungen ermöglichen. Budor ernennt den Kollektorgang zu einem Kunstwerk, sie entfernt Sedimente, verstellt Zugänge: ein neues Erlebnis einer unbekannten Umgebung.

In den oberen Etagen platziert Budor ferngesteuerte Sexspielzeuge in den Lüftungsschächten und fordert durch die Schwingungen die Aufmerksamkeit der Besuchenden auf einen unbewussten Vorgang: die Zufuhr frischer Luft, ein aufwendig umzusetzender Aspekt bei der Gebäudeplanung. In den Ausstellungsräumen zeigt Budor kleinere Plastiken wie die aus Kaffeesatz bestehenden Pucks (bagarreurs) oder ein geschmolzenes, neu geformtes Fahrrad in Something To Remind Me. Dora Budor ist dieses Jahr Teilnehmerin der 59. Biennale Venedig.Art.Salon

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Foto: Malina Heinemann, Courtesy of the artist © Dora Budor
Dora Budor, Something To Remind Me, 2021, Installationsansicht Sun Rise | Sun Set, Schinkel Pavillon, Berlin
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Foto: Noah Barker © Dora Budor
Dora Budor, 2020

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