Strawaldes Hunger nach Bildern in fünf Kapiteln

Das Kunstmuseum Reutlingen widmet dem diesjährigen Gewinner seines eigens verliehenen Jerg-Ratgeb-Preises Strawalde (*1931, bürgerlich: Jürgen Böttcher) im Spendhaus ab dem 15. Mai eine Ausstellung in fünf Kapiteln. Strawalde. Hunger nach Bildern enthüllt den Zauber, den der Künstler auch den kleinsten Dingen innewohnen lässt. Das erste Kapitel befasst sich mit Strawaldes neuesten, abstrakten Werken – sie fokussieren das Ornamentale und Textile, setzen sich aus gestischen, musikalischen und fließenden Farbaufträgen zusammen. Sie stehen im Spannungsfeld von Materialität und Spontanität. 

Sujets, die sich in Strawaldes Leben manifestierten, sind die Musik auf der einen Seite und der Mensch in der Landschaft auf der anderen – beide kommen in seinen aus Tusche gewachsenen Phantasiegeschöpfen zum Vorschein. Sein zeitlebens andauerndes Spiel mit der Kunst führte außerdem zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte, mit Alten und Neuen Meistern  die Ausstellung wendet sich auch diesem Lebensabschnitt mit einem Kapitel zu. Seine bekannten Übermalungen von Kunstpostkarten bewegen sich zwischen respekt- und humorvollem Umgang mit den Fachgenossen aus früheren Zeiten. Zum Begleitprogramm von Strawalde. Hunger nach Bildern zeigt das Museum in Kooperation mit KAMINO Filme des bürgerlich als Jürgen Böttcher bekannten Kün–stlers und studierten Regisseurs. Die Ausstellung endet am 21. August.