Im Erdgeschoss des Neuen Berliner Kunstvereins eröffnet die Gruppenshow Thunder in Your Throat. Sie ist eine von drei neuen Ausstellungen, die der Kunstverein am 4. März eröffnet. Gezeigt werden die neuesten Arbeiten von elf Kunstschaffenden, die im vergangenen Jahr das Arbeitsstipendium Bildende Kunst vom Berliner Senat erhalten haben. Die Werke diskutieren ökonomische Ungleichheiten, soziale Missstände, historische Verbrechen und deren Einwirkung auf die Gegenwart sowie emanzipatorische Gegenbewegungen. Dabei nutzen die Künstlerinnen und Künstler verschiedene Medien: Sie arbeiten malerisch, skulptural, installativ, performativ oder digital in Form von Sound- und Videoarbeiten. Die Ausstellung läuft bis zum 1. Mai und wird von einem Vortrag und einer Performance begleitet.
Der Showroom des Kunstvereins widmet sich der serbischen Künstlerin Irena Haiduk. Basis der Ausstellung ist die 1910 in Berlin gegründete Frauenbank, das erste Kreditinstitut, welches ausschließlich von und für Frauen betrieben wurde. Die Künstlerin beleuchtet die Relevanz von wirtschaftlichen Infrastrukturen, etwa der finanziellen Unabhängigkeit, für die Emanzipation von gesellschaftlich unterlegenen Gruppen. Neben Frauen betrifft dies auch People of Colour und Personen der LGBTQIA+ Community, so Haiduk, die auch ein Künstleringespräch und eine Performance geben wird. Inhaltlich unterstützt wird die Ausstellung zudem vom Podcast Das Epos der Berliner Frauenbank der Politologin Gilla Dölle. Irena Haiduk. Frauenbank Berlin ist ebenfalls bis zum 1. Mai zu sehen.
Zuletzt wechselt die Arbeit auf dem Billboard des Neuen Berliner Kunstvereins, der neuen Stellwandfläche, die im letzten September von Rosemarie Trockel eingeweiht wurde. Nun ist dort bis zum 28. August The Crowd, Paternò von Nan Goldin zu sehen, welche ihren Ursprung im Jahr 2004 hat. Für die Präsentation auf dem Billboard adaptierte die Künstlerin das Werk und ergänzte es mit einem Soundstück, das sie mit dem Soundwalk Collective produzierte. Nan Goldin ist für ihre Fotografien bekannt, die sich unter anderem mit Geschlechtsidentität, Drogensucht und Liebesbeziehungen auseinandersetzen. Im Sommer wird auch ihre Dia-Show Memory Lost im Kunstverein zu sehen sein.