Der US-amerikanische Fotograf Jamel Shabazz legte schon als Teenager das Hauptthema seiner lebenslangen Arbeit fest: Menschen, die die Straßen von New York City bevölkern und dabei Traditionen und Kulturen vermischen. Ihm widmet das Bronx Museum in New York vom 6. April bis zum 4. September eine Einzelschau. Jamel Shabazz: Eyes on the Street stellt ein beeindruckendes Archiv der New Yorker Gemeinden in den Außenbezirken und eine Hommage an Shabazz' glanzvolle Karriere von über vierzig Jahren dar. Seine Fotografien fangen das tägliche Leben in der Großstadt ein, in der alle gleichzeitig Teil des Publikums sowie der Ausstellung sind. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht sein unerschütterliches Einfühlungsvermögen in die Menschen, denen er auf der Straße begegnet. Weder Herkunft noch sozialer Status spielen dabei eine Rolle. Seine Bilder werfen einen unvoreingenommenen Blick auf alle, die er während seiner zwanzigjährigen Tätigkeit auf Rikers Island kennengelernt hat: von Häftlingen bis hin zu Justizvollzugsbeamten, adretten B-Boys oder jungen muslimischen Männern und Frauen in ihren schönsten Kleidern.
Jamel Shabazz ist ein afroamerikanischer Mode-, Kunst-, Dokumentar- und Streetstyle-Fotograf, der in Brooklyn geboren und aufgewachsen ist. Inspiriert von Fotografen wie Leonard Freed, James Van Der Zee und Gordon Parks, machte er sich 1980 auf den Weg, um verschiedene Aspekte des Lebens in New York City umfassend zu dokumentieren. Aufgrund der Spontanität und Einzigartigkeit wurden die Straßen und U-Bahnen der Stadt zur Kulisse für viele seiner Fotografien. Laut eigener Aussage möchte der Künstler mit seinem Werk zur Erhaltung der Weltgeschichte und -kultur beitragen. In den letzten zehn Jahren gab es mehr als zwei Dutzend Einzelausstellungen und Gruppenausstellungen von Shabazz‘ Werken. Sie wurden international, darunter in Argentinien, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und in den gesamten Vereinigten Staaten, gezeigt. Shabazz ist Autor von fünf Monografien und hat zu zahlreichen weiteren beigetragen.